Großreinemachen - Einer muss ja wohl mal aufraeumen
einer den Absprung nie und bleibt bei Tanti wohnen) täglich einen gar leckeren Brei, angemacht mit Mondamin und … keine Ahnung, wahrscheinlich Zucker, damit er nicht gleich immer alles wieder ausbröckelte.
Dummerweise schien diese Ernährung neben Knochen- und Muskelaufbau auch noch andere Dinge zu begünstigen:
Pommeskopp, Hamsterbacken, Schwabbelkinn, Wurstfinger, Hängetitten, käsige Beine ohne Haare und … nein, in die Hose musste ich – man kann ja auch mal Glück haben! – nie blicken. Aber da wäre nach dem Gesetz der Serie dann wohl eher nichts zu sehen gewesen.
Kurzum: Godefried war ein Traummann! Andere Männer rief man Macho, bei Godefried riefen die Frauen: „Oh! Matsch …“
Ja – er sah halt immer aus wie frisch aus der Dr. Oetker-Sahnepudding-Tüte gekrabbelt. Da beißt die Maus kein Faden ab, das war bittere Realität.
Aber Godefried sollte nicht allein auf der Welt bleiben. Er hat in allen nachfolgenden Generationen ebenbürtige Nachfolger gefunden. Vielleicht ist es heute nicht mehr die Speisestärke, die zu solchen Ergebnissen führt. Wer weiß denn schon, was heute alles „Gutes“ in Kindernahrung steckt, die die Übermuttis, -omis und –tantis an die lieben Kleinen verfüttern?
Das Ergebnis jedenfalls ist auch heute noch an allen Ecken zu bewundern: aufgequollene Jungens, die sich besser nie vor eine weiße Wand stellen, sonst sieht sie keiner . Mit Mondgesicht. Und Pottschnitt. Aus Haaren wie frisch durch die Fritteuse gezogen. Figur Marke Kohl, also Birnenform. Kleidung: kik an, ein Kartoffelsack – ach nee, ist doch ein Sweatshirt. Dazu Marken-Baggy, man legt ja Wert auf ein gepflegtes und hippes Äußeres.
Und Schuhe. Gut, dass man in Sneakers die Form der Füße und deren wahre n Fettgehalt sowie Beschaffenheit nur erahnen kann …
Hobbies: WoW.
Hä ? Na: World Of Warcraft. Computerspiel. Baller, baller – Sie verstehen? Spielt man in dunklen Kinderzimmern … auch noch als Erwachsener. Denn an dem einmal bezogenen Raum ändert man nix, man braucht ja die tägliche Mondamin-Ration von Tanti. Siehe Godefried.
Was aus dem wohl geworden ist? Ist jetzt nur eine Fantasie, aber ich tippe auf das logische Ende: Er ist irgendwann mal vom Mähdrescher überrollt worden. Stand halt ungünstig, der Bauer hielt ihn für eine weiße Vogelscheuche.
Nun ist er Viehfutter .
Mann, das geben kräftige Kühe!
Apropos Kühe … Die letzten Kapitel nahm ich die Männer auf’s Korn, jetzt sind mal wieder die Frauen dran. Und zwar mit dem Ruf nach …
Dreiundzwanzigstens
Hilfe! Übermütter!
oder:
7 Pfund Dreck muss der Mensch fressen
Egal, wann ich einkaufen gehe – sie ist schon da. Oder kommt gleich nach mir rein in den Discounter meiner Wahl. Immer, wirklich immer, jedes Mal habe ich das „Vergnügen“, ihr in sämtlichen Gängen des Marktes zu begegnen … und nicht nur da.
Zwei Kinder hat sie. Aber aller Wahrscheinlichkeit nach ist sie alleinerziehend. Denn nie hat man sie in männlicher Begleitung gesehen – und schließlich sieht man sie ständig und überall, da wär so’n Kerl neben ihr sicher schon mal aufgefallen … als kleines, verhärmtes Wesen in der Haltung eines Dackels.
Natürlich wuppt sie ihr Leben allein – „Hey, Welt, was brauch ich’n Kerl, ich hab ja meine beste Freundin!“ … welche natürlich auch männerlos ist. Und die beim Einkaufen auch immer dabei ist – mit ihren eigenen zwei Kindern. Was die Stimmung im Supermarkt nicht hebt, aber dafür ein wenig explosiver macht.
Denn die Kinderchen sind natürlich lebhaft. Und nur eins von Vieren hat Platz im Kindersitz des Einkauf wagens. Was den anderen Dreien die Freiheit verschafft, laut kreischend und johlend durch die Gänge zu wetzen und die Regale leer zu räumen, dabei Warenaufbauten mitzureißen und die anderen Kunden dazu zu bringen, sich während des Einkaufs Gedanken übers Testament zu machen. Oder wahlweise über das weitere Leben im Knast, als Kindermörder.
Und dann sagen Sie mal was dagegen! Ha haaa! Dann können Sie Mutti aber mal zetern hören! Da sind Sie dann schon durch die Kasse durch, und Kilometer mit dem Rad auf dem Nachhauseweg, da schallen Ihnen die Flüche der Löwenmami noch hinterher. Jaha, leg Dich nicht mit Zoé an, sonst trifft Dich die Rache ihrer Alten!
Aufpassen im Supermarkt oder sonst wo auf dem gemeingesellschaftlichen Parkett, das gehört nicht so zu den bevorzugten Tätigkeiten dieser Übermuttis – aber
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