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Großstadtvampire (German Edition)

Großstadtvampire (German Edition)

Titel: Großstadtvampire (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Fröhlich
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Problem", fuhr er fort und holte die verbleibende Blutkonserve aus Johannes' Rucksack. Interessiert betrachte er den mit Blut gefüllten Beutel.
    "Widerlich. Was macht ihr damit? Trinken?" Ihm war sein Ekel anzusehen. "Krank seid ihr. Einfach krank. Was ist nur aus den Menschen geworden? Drogen? Meinetwegen. Das kann ich noch verstehen. Aber das hier. Das ist doch pervers und krank." Yevgeni hielt für einen Moment inne. Dann wandte er sich wieder Johannes zu. "Ab sofort kriegen wir von jedem Geschäft, das du machst, fünfzig Prozent. Verstanden?"
    Johannes nickte schweigend.
    "Außerdem mag ich es nicht, wenn ich meinen Schulden hinterherlaufen muss. Du meldest dich zu jedem ersten des Monats und lieferst dein Geld bei uns ab." Yevgeni holte eine Visitenkarte aus einem Silberetui hervor, das er plötzlich in seiner Hand hatte. "Hier." Er steckte Johannes die Visitenkarte in die vordere Jackentasche. "Was haben wir denn da?" Er hatte die Scheine von Arno in der Tasche entdeckt und hielt sie Johannes ins Gesicht. "Das nehmen wir schon mal mit, als Anzahlung. Um den Rest kümmern sich jetzt meine beiden Freunde."
    Yevgeni gab seinen Männern ein Zeichen, worauf Grischa Johannes von hinten packte und ihn an den Schultern festhielt. Währenddessen holte Vladimir einen Schlagring hervor und streifte ihn grinsend über.
    Johannes' Augen wanderten zwischen den drei Männern hin und her. "Hey, das könnt ihr doch nicht machen. Ihr habt doch schon mein Geld!"
    "Mir gefällt es auch nicht", sagte Yevgeni und blickte ihn dabei mitleidig an. "Aber was soll ich machen? Ich muss sichergehen, dass du uns das nächste Mal nicht vergisst." Damit trat er zur Seite um Vladimir Platz zu machen. Der grinste immer noch, als er auf Johannes zutrat.
    "Halt! Wartet!", versuchte sich Johannes zu retten. "Wir können doch über alles reden." Vladimir holte zum Schlag aus.
    Da zerriss plötzlich ein markerschütternder Schrei die Stille des Hinterhofs.
    "Zum Teufel! Was war das?" Yevgeni und Vladimir drehten sich erschrocken in die Richtung, aus der der Schrei kam. Yevgeni versuchte in der Dunkelheit etwas zu erkennen. "Siehst du was?", zischte er seinem Schläger zu.
    "Njet", kam als Antwort.
    Da auch er nichts erkennen konnte, versuchte Yevgeni zumindest irgendein Geräusch in der einkehrenden Stille auszumachen. Da war was. Ein leichtes Wimmern. Er versuchte den Ursprung dieses Wimmerns zu ergründen. Komisch. Es kam genau aus der entgegengesetzten Richtung wie der Schrei eben. Vorsichtig drehte sich Yevgeni um.
    Es war Grischa, der leise wimmernd auf dem Boden lag. Anscheinend hatte ihn Johannes mit einem gezielten Schlag in den Magen K.O. gesetzt. Von Johannes fehlte jede Spur.
    "Du Idiot!", schrie Yevgeni. "Wo ist er hin?"
     
     

Johannes landete elegant zwei Hinterhöfe weiter. Amateure, dachte er nur. Er konnte Yevgeni in der Entfernung brüllen hören.
    "Findet ihn! Ihr Idioten" schallte es auf Russisch zu ihm hinüber. Wie gut, dass er Russisch gelernt hatte, als er zur Revolutionszeit in Moskau lebte, überlegte Johannes. Sprachen waren nicht nur die Türen zur Seele eines jeden Volks, sie waren vor allem ungemein praktisch, wenn der Gegner nicht wusste, dass man sie ebenfalls beherrschte.
    "Alles Idioten! Was bringt man euch heute bei der Armee bei? Gefangene laufen lassen, oder was?" Yevgeni ließ seine Wut an seinen Schlägern aus.
    Johannes blickte sich kurz um, um sich zu orientieren. Die Lampe in diesem Hinterhof funktionierte nicht und es war sehr dunkel. Doch da hatte er schon die Tordurchfahrt entdeckt und ging zügig darauf zu. Da stolperte er plötzlich über etwas und fiel zu Boden.
    "Verdammt!", entfuhr es ihm dabei.
    "Hab ihr das gehört?" schallte es von Yevgeni herüber.
    Der Mann hat wirklich gute Ohren, dachte sich Johannes und wollte sich gerade aufrichten, als er sah, worüber er gestolpert war.
    "Caroline?", fragte er erschrocken. Sie lag vor ihm auf dem staubigen Boden des Hinterhofes. Sie war ganz bleich und ihre Lippen waren blau verfärbt. Ihre Augen blickten halb geöffnet ins Leere. Johannes kniete sich neben sie.
    "Was ist passiert? Caroline! Um Himmels Willen. Ist alles in Ordnung?" Nichts war in Ordnung. Das wusste er sofort, als er versuchte sie aufzurichten. Ihr Körper war kalt und fiel leblos zurück. "Caroline! Rede mit mir!", schrie er sie an und schüttelte sie dabei, in der Hoffnung von ihr eine Reaktion zu bekommen. Doch Caroline regte sich nicht. Hastig suchte er ihren Puls, konnte ihn aber

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