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Großstadtvampire (German Edition)

Großstadtvampire (German Edition)

Titel: Großstadtvampire (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Fröhlich
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doch nicht sein! Und wieso schwebte sie? War sie ein Gespenst? Bruno schlug aus Angst seine Hände schützend vor sein Gesicht und schloss die Augen.
    "Tu mir nichts", flehte er und erwartete sein Ende. Doch nichts passierte. Es wurde still um ihn. Nur ein leichter Windhauch blies über seinen kahlen Schädel. Worauf wartet sie noch, wunderte er sich und verkrampfte ein bisschen in seiner Schutzhaltung. Doch nichts passierte. Nach ein paar Sekunden, die Bruno wie eine Ewigkeit erschienen, öffnete er vorsichtig ein Auge und blinzelte durch die Finger. Die Frau war nirgends zu sehen. Langsam nahm er die Hände wieder runter und blickte ängstlich zitternd um sich. Nichts. Er stand alleine da. Es war niemand sonst im Hof. Die tote Frau war verschwunden.
     
     

Johannes und Igor eilten die kleine Seitenstraße entlang. Die Straße hatte den Vorteil, dass sie zwar quer durch den Bezirk Mitte lief, aber nicht so von Bewohnern und Touristen überlaufen war, wie die meisten anderen Straßen in diesem Kiez. Schließlich wurde nach Johannes gefahndet und er wollte nicht erkannt werden.
    "Wo gehen wir hin?", wollte Igor wissen, der Johannes hinterher hastete. "Hast du nie in der Schule aufgepasst", entgegnete Johannes ruppig. Ihm passte es überhaupt nicht, dass man ihm seinen tollpatschigen Cousin als Aufpasser zur Seite gestellt hatte.
    Igor überlegte. "Ein frischer Vampir kehrt immer an die Stelle zurück, an der er zu einem Vampir gemacht wurde! Genau wie ein Mörder immer zum Tatort zurückkehrt!" Igor war sichtlich stolz.
    "Hast also doch aufgepasst", lobte ihn Johannes gleichgültig. Sollte er ihn einfach stehen lassen und sich von dannen machen? Nein, das ging nicht, überlegte Johannes. Zuerst musste er sich um Caroline kümmern. Erst dann konnte er ernsthaft über Flucht nachdenken. Wenn sich Caroline an den Vampirmörder erinnerte und ihn beschreiben konnte, wäre seine Unschuld bewiesen. Vielleicht kannte Caroline sogar ihren Mörder. Das wäre die einfachste Lösung, schließlich traf man durch einen Job als Barfrau wirklich verdammt viele Leute. Vor allem, wenn man so eine attraktive Barfrau war wie Caroline.
    "Ich war nur der zweitschlechteste in meiner Klasse", verteidigte sich Igor. "Der Schlechteste war Ciprian Balcescu. Aber seltsamerweise ist er später der Reichste von uns allen..."
    "Ich muss Caroline unbedingt finden", unterbrach ihn Johannes. "Sie muss ihren Mörder gesehen haben."
    "Natürlich hat sie dich gesehen. Du hast sie schließlich zum Vampir gemacht.", wunderte sich Igor.
    Johannes blieb stehen. "Igor! Ich hab sie nicht umgebracht!" Jetzt musste er schon seinen eigenen Cousin von seiner Unschuld überzeugen! Wieso ging jeder davon aus, dass er Caroline umgebracht hatte? "Ich habe sie zufällig im Hof gefunden. Ich war auf der Flucht vor diesen Russen und da bin ich über sie gestolpert. Sie war schon…" Johannes stockte für einen Moment. "Ich meine, da lag sie bereits im Sterben."
    "Auf der Flucht vor Russen?", wunderte sich Igor. "Wieso warst du auf der Flucht vor Russen? Der Krieg ist doch vorbei?"
    "Nein, doch nicht der Krieg. Die Russen wollen die Kontrolle über den Bluthandel übernehmen und haben mir deshalb aufgelauert. Ich bin dann geflohen…" Johannes stutzte. "Eigentlich sollte ich das lieber Arno erzählen", überlegte er laut. "Der weiß sicher noch nichts davon." Wenn die Russen wirklich die Kontrolle übernehmen wollten, hatten die Vampire ein zweites Problem, zusätzlich zu dem verdammten Vampirmörder. "Aber wieso erkläre ich dir das eigentlich? Das ist jetzt nicht wichtig!", holte sich Johannes zurück aus seinen gedanklichen Verwirrungen. "Auf jeden Fall lag Caroline in diesem Hinterhof, völlig ausgesaugt. Sie war schon ganz kalt. Ich konnte sie doch nicht so einfach sterben lassen."
    "Aber sie lag doch schon im Sterben. Wieso hast du sie nicht einfach gehen lassen?", wunderte sich Igor. "Jeder muss mal die Reise antreten."
    Ja, genau, wunderte sich Johannes. Wieso hatte er sie nicht einfach sterben lassen? "Ich konnte einfach nicht. Ich…, ich…", stammelte er. "Ich wollte sie nicht verlieren."
    "Aber du weißt doch, dass das verboten ist. Man darf keinen mehr zum Vampir machen. Das wissen sogar wir in Rumänien. Es gibt schon zu viele Vampire. Wenn das jeder so macht, dann haben wir bald eine Überpopulopolution", verhedderte sich Igor.
    "Überpopulation", korrigierte ihn Johannes. "Ich weiß selber, dass man das nicht darf."
    "Aber wieso hast du es dann

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