Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Großstadtvampire (German Edition)

Großstadtvampire (German Edition)

Titel: Großstadtvampire (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Fröhlich
Vom Netzwerk:
Straucheln. "Warte doch!"
    "Lass mich in Ruhe!", Johannes hatte Igor wirklich gern, aber momentan konnte er ihn einfach nicht gebrauchen. Wahrscheinlich käme ich besser ohne ihn zu Rande, dachte er und überlegte, wie er Igor loswerden konnte, ohne dass dieser zu Tode beleidigt sein würde.
    "Ich bin's Igor, Dein Lieblingscousin!" Das machte es auch nicht einfacher für Johannes.
    "Hau ab!", sagte er. "Es macht keinen Sinn mehr!"
    "Was macht keinen Sinn mehr?" Igor dachte nicht daran, seinen Cousin aufzugeben, nur weil der ihn so ruppig anherrschte.
    "Sie hat ihren Mörder nicht gesehen. Wenn sie ihn gesehen hätte, dann könnte ich zumindest die Gemeinschaft davon überzeugen, dass ich nicht der Vampirmörder bin. Aber so…" Johannes blieb stehen. "Sie war meine letzte Chance."
    "Uff." Igor hatte Johannes endlich eingeholt. Er musste erst einmal verschnaufen. "Das gibt es doch gar nicht! Sie hat wirklich nichts gesehen? Was machen wir jetzt?"
    "Weiß ich nicht", sagte Johannes und meinte es auch. "Ohne einen glaubwürdigen Zeugen oder den echten Mörder, wird mir die Gemeinschaft nicht glauben."
    "Dir wird schon was einfallen." Igor versuchte zuversichtlich zu wirken. Wenn sogar Johannes nichts mehr einfiel, dann hatten sie wirklich ein Problem.
    "Hör zu." Johannes hatte sich entschieden.
    Igors Gesicht hellte sich auf. Johannes war etwas eingefallen, freute er sich. Sie waren also noch nicht verloren.
    "Du hast eine Idee. Ich wusste es."
    Johannes schüttelte den Kopf. "Nein, Igor. Keine Idee. Hör mir einfach zu. Ich muss alleine sein. Ich muss nachdenken. Geh zurück zu dem Mädchen und hab Spaß. Ich komme alleine zurecht. Das ist mein Problem und ich kümmere mich selbst darum. Ich will und brauche deine Hilfe nicht. So, jetzt geh. Das Mädchen wartet sicher schon auf dich. Wie heißt sie noch mal?"
    "Mona", antwortete Igor einsilbig. "Du weißt, dass ich dich nicht alleine lassen kann. Ich soll auf dich aufpassen."
    "Ist mir egal, was du sollst!" Wieso war Igor nur so störrisch, ärgerte sich Johannes. "Ich muss alleine sein, verstehst du nicht?"
    "Schon", antwortete Igor gutherzig, "Aber ich habe mein Ehrenwort gegeben."
    "Mann, kapierst du denn gar nichts?" Johannes wurde ungehalten. "Ich werde nicht die rettende Idee haben und es wird auch keine Lösung geben!"
    "Das stimmt nicht. Es gibt immer eine Lösung, wenn man ein Problem hat. Sonst wäre es keine Problem, sondern…", langsam dämmerte Igor da etwas, "…eine Katastrophe."
    "Du sagst es", Johannes konnte ihm nur zustimmen. "Du solltest lieber verschwinden. Am besten zurück nach Rumänien. Bis dorthin werden sie dich meinetwegen nicht verfolgen. Dann musst du dir mein Ende nicht antun."
    Igor stand für einen Moment wortlos da. Doch dann fasste er einen Entschluss. "Ich werde dich trotzdem nicht alleine lassen! Wir sind schließlich Cousins! Das ist wie Brüder!", sagte er und wollte Johannes unterstützend auf die Schulter klopfen. Doch der wich ihm aus.
    "Igor! Kapiere es endlich! Ich will deine Hilfe nicht. Hau endlich ab und lass mich in Ruhe!"
    Igor sah ihn mitleidig an. "Du bist wirklich verzweifelt, oder? Man sieht es dir richtig an. Es keine Schande, in deiner Situation Hilfe anzunehmen."
    "Ich will aber deine Hilfe nicht!", war das einzige was Johannes dazu einfiel. Konnte Igor ihn nicht einfach in Ruhe lassen? Was war daran so schwer zu kapieren?
    "Dir geht es wirklich nicht gut. Was du jetzt brauchst, ist eine brüderliche Umarmung." Igor machte mit ausgebreiteten Armen einen Schritt auf Johannes zu.
    "Fass mich nicht an!" stieß Johannes genervt hervor. Innige Umarmungen mit irgendwelchen osteuropäischen Verbrüderungsriten hatten ihm gerade noch gefehlt.
    Doch da hatte ihn Igor schon in die Arme geschlossen. ""Armer Junge. Es ist schon okay. Kannst auch mal weinen. Hilft immer. Musst du dich nicht schämen."
    "Ich will aber nicht weinen. Lass mich los, verdammt noch mal!" Johannes versuchte verzweifelt, sich aus Igors Umklammerung zu befreien.
    Aber Igor dachte gar nicht daran, Johannes loszulassen, sondern drückte ihn nur fester an seine Brust.
    "Komm zu Mama!", flüsterte Igor, als ob er ihn in den Schlaf wiegen wollte.
    Igors Umarmung schnürte ihm die Luft ab. Johannes hatte das Gefühl, als würde er ersticken. Es reichte! Alles reichte ihm. Es musste endlich Schluss damit sein. Schluss mit den Verdächtigungen. Schluss mit seiner Verfolgung. Das hatte er nicht verdient. Er hatte Caroline verloren. Man wollte ihm das Leben

Weitere Kostenlose Bücher