Großstadtvampire (German Edition)
dass du mich nicht umgebracht hast und es mich nicht stört, dass ich jetzt auch Vampir bin. Wenn ich darüber nachdenke, bin ich sogar gerne Vampir. Stell dir vor was wir alles gemeinsam erleben können! Wir könnten zum Beispiel jetzt einfach mal nach Paris fliegen. Aber du musst mir erst mal zeigen, wie das funktioniert mit dem Verwandeln und dem Fliegen und so", versuchte sie Johannes' missmutige Stimmung aufzuheitern.
"Das wird der Gemeinschaft nicht reichen. Ich muss ihnen den wahren Mörder präsentieren. Sonst bin ich weiterhin für sie der Täter. Ich noch knapp acht Stunden. Wenn ich ihnen nicht bis dahin den Vampirmörder liefere, werden sie mich auslöschen."
"Das können sie nicht machen!", reagierte Caroline erschrocken.
"Und wie die das können. Und sie werden es auch ohne mit der Wimper zu zucken tun."
Johannes' Situation schienen aussichtslos, trotzdem lächelte er sie an, ohne dabei seine Verzweiflung wirklich verbergen zu können.
"Du warst meine letzte Chance."
Caroline verstand nicht. "Wie meinst du das?"
"Ach, ist doch auch schon egal", wich ihr Johannes aus.
"Ist nicht egal. Sag, was hast du damit gemeint, ich war deine letzte Chance?" Sie wollte es wirklich wissen.
Er zögerte, doch schließlich sagte er resigniert, "Du bist die Einzige, die dem Vampirmörder entkommen ist. Hättest du etwas gesehen, dann hätten sie dir geglaubt und ich würde nicht vernichtet werden. Aber auch du kannst mir offensichtlich nicht helfen. Du hast nichts gesehen, also habe ich keine Chance mehr. Die ganze Mühe umsonst."
Die ganze Mühe umsonst? Was meinte er damit. Caroline spürte wie sie langsam missmutig und zunehmend wütend wurde. War sie lediglich eine Last für ihn? Hatte er sie nur so umworben, um durch sie sein Alibi zu bekommen? Was war mit seinem Liebesschwur von vorhin? Plötzlich wusste sie nicht mehr, ob sie Johannes trauen konnte. Vielleicht hatte er das ganze nur eingefädelt, um seinen eigenen Hals aus der Schlinge zu ziehen?
"Wie soll ich das verstehen?", fragte sie und bemühte sich, nicht verbittert zu klingen.
"Ich dachte, wenn ich dich finde, klärt sich alles auf. Dann bin ich gerettet. Aber dem ist ja nicht so. Stattdessen sitze ich jetzt in der Falle. Vielleicht hätte lieber fliehen sollen, als dich zu suchen, "
Und was war mit ihr, schoss es Caroline durch den Kopf. Schließlich ging es ihr auch schlecht. Immerhin hatte er sie ohne ihr Einverständnis zum Vampir gemacht. Da erwartete sie auch, dass er hinterher ein paar Gedanken an sie verschwendete.
"Sag bloß, du hast das Ganze nur eingefädelt, um an mich ranzukommen", wollte sie von ihm wissen.
"Ich hatte gehofft, du könntest dich erinnern", wich er ihr aus.
"Und das ganze Gerede über Liebe und mich nicht verlieren wollen und so? War das ernst gemeint oder hast du mir das nur vorgespielt?", sagte sie und dachte dabei, was für ein Heuchler und Arschloch er wäre, wenn er sie jetzt nicht sofort davon überzeugte, dass er sein Liebesgeständnis ernst gemeint habe.
"Wie kommst du darauf? Ich habe nichts gespielt. Aber ich hatte gehofft, du könntest dich vielleicht erinnern."
Falsche Antwort, dachte Caroline. Echt falsche Antwort. "Du hast mich also nur benutzt", stellte sie resigniert fest.
"Nein, natürlich nicht!", wehrte sich Johannes. Wie kam sie nur darauf? "Ich hab dich nicht benutzt. Ich dachte nur…"
"Du dachtest nur!" unterbrach ihn Caroline. "Es ging dir also die ganze Zeit nur darum, dich selbst zu retten."
"Das stimmt nicht. Ich hatte nur gehofft, dass du dich erinnern könntest. Das war alles."
"Das war alles. Und alles andere? Die letzten Stunden? Dass wir miteinander geschlafen haben? Das ist total egal? Oder wie soll ich das verstehen?"
"Was redest du da? Das habe ich nie behauptet."
Dass er es jetzt noch leugnete, macht es für Caroline nicht besser. Der letzte Typ, in den sie sich verknallt hatte, hatte ihr auch das Blaue vom Himmel gelogen und am Ende alles geleugnet, als sie dahinterkam, dass er gleichzeitig mit einer Anderen was am Laufen hatte. So etwas brauchte sie nicht noch einmal.
"Ich hab schon kapiert", winkte Caroline ab. "Du brauchst nichts mehr zu sagen. Du hast dir gedacht, ich mach jetzt mal ein bisschen mit der Kleinen rum und wenn sie sich erinnert, dann bin ich aus dem Schneider."
"Nein, überhaupt nicht. Wie bist denn du jetzt drauf?" Johannes verstand Carolines Gemütsumschwung nicht. Hatte er etwas Falsches gesagt?
"Wie ich drauf bin? Sag du mir doch, wie ich drauf
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