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Grounded (German Edition)

Grounded (German Edition)

Titel: Grounded (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wendy A. Luvers
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verspätet. Die Mathelehrerin unterbrach ihre Ausführungen, um ihn gereizt anzusehen und die Augen zu verdrehen, sagte jedoch nichts weiter. Der Lehrkörper nahm allgemein viel Rücksicht auf den neuen Schüler, da bekannt war, dass dessen Mutter erst vor Kurzem verstorben war. Einige Lehrer, Frau Böttcher war eine von ihnen, fühlten sich jedoch persönlich beleidigt, wenn „der Neue“ sich verspätete oder ihrem Unterricht geistig nicht folgte.
    Mit rotem Kopf nahm Danny unter den krit ischen Blicken der Mitschüler seinen Platz ein. Es war ja nicht seine Absicht, andauernd unpünktlich zu sein, aber es fiel ihm einfach schwer, sich an die öffentlichen Verkehrsmittel in dieser Stadt zu gewöhnen. Anfangs war es ihm noch regelmäßig passiert, dass er in eine komplett falsche Linie gestiegen war, inzwischen vertat er sich in der Regel bloß noch mit den Abfahrtszeiten und verpasste infolgedessen seinen Anschluss. Immerhin war das ein kleiner Fortschritt.
    Doch offenbar noch nicht gut genug.
    Danny packte seine Sachen aus und atmete durch, die unangenehmen Blicke der anderen ignorierend. Dann wanderte sein Blick zu dem Mädchen, das schräg vor ihm saß. In den drei Wochen, die er auf dieser Schule war, blieb sein Blick in ansteigender Häufigkeit an ihrem hellen Haar hängen. Es reichte ihr ungefähr bis zu den Ellenbogen und sie frisierte es sehr hübsch; heute trug sie es in einem lockeren Haarknoten an der rechten Seite ihres Kopfes. Viele lose Strähnen, die ihr ins Gesicht und in den Nacken fielen, machten die Frisur perfekt.
    Er fragte sich, ob sie überhaupt seinen Namen kannte oder ob er für sie bloß „der Neue“ war, der ständig zu spät dran war und dem sie ab und zu einen guten Morgen wünschte. Sie neigte den Kopf, um mit dem Mädchen neben sich zu sprechen. Einen Moment schien es fast so, als hätte sie Danny dabei einen flüchtigen Blick zugeworfen.
    Er zwang sich, dem Unterricht zu folgen, a nstatt durch Unaufmerksamkeit noch weiter negativ aufzufallen. Die Stunde endete schließlich und die Schüler verließen das Zimmer.
    „Nathalie, bleiben Sie bitte noch hier“, bat die Mathelehrerin in Unheil verheißendem Tonfall, während alle anderen bereits aufsprangen und in ihre Pause entschwanden. Sie wartete bis die meisten draußen waren, fuhr sich dabei hin und wieder nervös durch die langen Strähnen, und ging dann nach vorne zum Lehrertisch. Danny hatte sich nach der Aufforderung der Lehrerin dafür entschieden, die Pause ebenfalls im Klassenzimmer zu verbringen und verhielt sich still, um das Gespräch mitverfolgen zu können ohne unnötige Aufmerksamkeit zu erregen.
    „Sie wissen sicher, warum ich Sie sprechen möchte?“
    Nathalie nickte schuldbewusst und scharrte nervös mit der Schuhspitze auf dem Fußboden. „Wegen der letzten Arbeit?“
    „Nein, nicht nur wegen der letzten Arbeit. Ich beobachte schon seit einer Weile, wie Ihre Leistungen in Richtung Keller sinken. Und das offenbar nicht nur in Mathematik. Auch Ihr Physik- und Biologielehrer sind besorgt über Ihre Zensuren. Entschuldigen Sie meine direkten Worte, aber Sie müssen sich allmählich zusammenreißen und etwas tun, sonst können Sie Ihr Abitur abschreiben, und das meine ich so, wie ich es Ihnen sage! Eine Fünf in Mathe können Sie sich bei Ihrem aktuellen Zensurenstand partout nicht leisten.“ Die Lehrerin setzte eine noch grimmigere Miene auf, ihre Moralpredigt war offensichtlich noch nicht beendet. „Falls Sie in Ihrer Freizeit lieber um die Häuser ziehen, ist das Ihre Sache, wenn Sie dafür allerdings Ihre Zensuren vernachlässigen, sehe ich mich gezwungen, Sie deutlich zu verwarnen. Ich hoffe, dass Sie sich meine Worte zu Herzen nehmen. Es geht hier um Ihre Zukunft. Machen Sie es sich nicht unnötig schwer, Sie sind ein kluges Mädchen.“ Die Frau packte nach dieser Ansprache ihre Tasche zusammen und verließ unter einem weiteren strengen Blick das Zimmer. Nathalie atmete tief durch und ließ betroffen die Schultern hängen. Gedankenverloren schlurfte sie zu ihrem Platz zurück. Auf Dannys Anwesenheit reagierte sie lediglich mit einem kurzen, verunsicherten Blick, den sie umstandslos wieder von ihm abwandte. Es war offensichtlich, dass ihr die ganze Situation mehr als unangenehm und peinlich war.
    Danny nahm seinen ganzen Mut zusammen und setzte sich auf den freien Platz neben Nathalie, um ein paar aufmunternde Worte zu sprechen.
    „Blöde Kuh. Nimm dir das nicht zu Herzen, die Frau hat doch keine

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