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Grounded (German Edition)

Grounded (German Edition)

Titel: Grounded (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wendy A. Luvers
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bist du auch die nervige kleine Schwester, die sich aufdrängt, und die alle gerne los werden wollen“, gab ich zu bedenken. „Die anderen sind bloß zu höflich, um dich nach Hause zu schicken.“
    „Hallo?!“, schnaubte Steffi entrüstet. „Du hast sie wohl nicht alle.“ Sie rupfte mir mein Glas aus der Hand.  „Wer derartig unverschämt ist, bekommt nichts zu trinken. Unfassbar, dass ich mit dir angestoßen habe.“ Sie fasste sich affektiert an die Stirn. Dann streckte sie mir die Zunge heraus und gestattete, dass ich ihr das Glas wieder abluchste.
    „Ich hab auch eine Schwester. Ungefähr in deinem Alter.“
    „Ich wette, du liebst sie genauso abgöttisch, wie mein Bruder mich liebt“, stellte Steffi selbstsicher fest. „Meine Theorie ist nämlich die Folgende: alle Brüder sind rettungslos in ihre kleinen Schwestern verliebt.“ Sie hob belehrend den Zeigefinger der rechten Hand. „Macht auch Sinn, wenn du mal drüber nachdenkst. Wir müssen beschützt werden, wir blicken zu euch auf, ihr seht uns dauernd im Bikini und in Unterwäsche. Ich wette, am härtesten ist es für euch, wenn wir langsam Brüste kriegen und erwachsen werden. Alle Freundinnen haben prinzipiell schlechte Karten und müssen sich erstmal mit dem Schwesterchen messen. Ich bin zu einhundert Prozent davon überzeugt, dass jeder große Bruder mindestens einmal einen erotischen Traum mit seiner kleinen Schwester in der Hauptrolle hat.“ Sie schlürfte einen Schluck Bowle.
    „Tolle Theorie. Schade, dass der Westermarck-Effekt sie rettungslos zerstört.“
    „Wester-was? Geben die nicht Schulbücher raus?“
    „Westermarck. Ungebildetes Küken. Das war ein finnischer Soziologe, der schon vor über hundert Jahren festgestellt hat, dass deine Theorie Quatsch ist.“
    „Ach, sag bloß.“ Steffi wirkte wenig beei ndruckt.
    „Japp. Der Westermarck-Effekt besagt, dass man Menschen, mit denen man seine frühesten Kindheitsjahre verbracht hat, zum Beispiel in derselben Wohnung oder Krabbelgruppe oder was, später nicht sexuell attraktiv findet. Hat die Natur so eingerichtet um Inzucht zu vermeiden. Das gilt im Übrigen auch für Primaten.“
    „Das hab ich ja noch nie gehört. Klugscheißer.“
    „Ist aber wahr. Oder findest du Paul in irgendeiner Form anturnend?“
    „Ihh. Nee. Sicherlich nicht.“
    „Oder findest du deinen Dad sexy? Oder sonst irgendwelche Leute, die du seit dem Kleinkindalter kennst?“
    „Ich kenn niemanden weiter, außer die Verwandtschaft. Aber nein, meine Verwandten finde ich jetzt nicht besonders geil. Ist ja wohl auch normal.“
    „Genau, ist es. Und zwar wegen des Weste rmarck-Effekts.“
    „Aha.“ Sie leerte ihr Glas mit der inzwischen stark abgekühlten Bowle. Dann musterte sie mich skeptisch.
    „Also hast du noch nie daran gedacht, wie deine Schwester nackt aussieht?“
    Ich zuckte mit den Schultern. „Ich weiß , wie sie nackt aussieht, daran brauche ich nicht denken.“
    „Und du willst mir ernsthaft erzählen, dass dich der Gedanke an ihren nackten Körper kalt lässt?“
    Mir stellten sich die Nackenhaare auf, als sich automatisch besagtes Bild vor meinem geistigen Auge darbot.
    „Das nicht.“
    „Siehst du.“
    „Mir wird schlecht davon.“
    „Bitte was? Du denkst an ein hübsches, nacktes Mädchen und dir wird schlecht ?“
    „Sie ist meine Schwester!“
    „Aber auch eine junge Frau, oder nicht?“
    „Bist du irgendwie krank oder so? Wie gesagt, du zitterst doch auch nicht vor Verlangen, wenn dein Bruder in Badehosen vor dir steht.“
    „Das ist ja wohl auch was anderes.“
    „Wo ist denn das was anderes?“
    „Mädchen haben Brüste.“
    Ich machte eine Scheibenwischer-Handbewegung vor meinen Augen. „Nach deiner Argumentation müssten ja dann auch alle Väter, Großväter und Onkel und so weiter auf jedes jugendliche Mädchen in der Familie abgehen.“
    „Gibt’s doch oft genug. Kindesmissbrauch und so.“
    „Du tust ja so, als wäre das an der Tagesordnung.“
    „Ist es doch vielleicht auch. Weißt du’s?“
    Die Thematik wurde mir zu absurd. „Also, bei uns in der Familie hat noch niemand meine Schwester betatscht oder sich schmutzige Gedanken mit ihr in der Hauptrolle gemacht.“
    „Das kannst du nicht wissen. Aber warum ist sie eigentlich nicht hier?“
    „Ell hat heute eigene Pläne.“
    „Eigene Pläne, so so. Sie weiß nicht, was sie verpasst, diese Party ist großartig.“ Steffi strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr.
    „Als wenn du einschätzen könntest,

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