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Grounded (German Edition)

Grounded (German Edition)

Titel: Grounded (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wendy A. Luvers
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Farbe. Außerdem war sie sehr geschmackvoll geschminkt. Ihre Augen waren dick schwarz umrandet, allerdings nicht zu dick; ein roter Lidschatten, der sehr gut zu ihrem Kleid passte, betonte ihre Augen zusätzlich. Ihre Haut war ansonsten eher blass, ihre Lippen jedoch waren mit ferrari-rotem Lippenstift bemalt. Das Ganze wirkte nicht nuttig, sondern erinnerte ein wenig an Schneewittchen. Es stand ihr.
    „Danny“, sagte ich.
    „Na dann. Prost, Danny. Auf den heutigen Abend.“
    Wir stießen mit unseren eigentlich wenig dafür geeigneten Gläsern an und tranken. Die Feuerzangenbowle schmeckte wirklich hervorragend, ich hatte ganz vergessen, wie gerne ich dieses Getränk eigentlich mochte.
    „Ich kenne einen Zungenbrecher. Pass auf. Sag dreimal hintereinander ganz schnell ‚Feuerzangen mit Zungen aus Feuer‘.“
    Ich versuchte es. „Feuerzangen mit Zucker aus Feuer. Feuerzungen mit Zangen aus Feuer. Feuerzangen mit Zangen aus Zucker. Argh. Nicht übel, der ist echt schwierig.“
    „Feuerzunge hat mir gut gefallen.“ Sie streckte ihre kleine, rote Zunge heraus. „Bääh. Feuerzungenbowle, das wär’s doch mal. Da schwimmen dann kleine Zungen drin rum.“
    „Oder man kauft Tierzungen vom Fleischer und zündet die an, dann hat man auch Feuerzungen.“
    Steffi kicherte. „Und wenn man ganz schnell   die Zunge rausstreckt und wieder reinmacht“, sie führte vor, was sie meinte, „sagt man Zungenfeuer.“ Das war derart albern, ich musste lachen.
    „Worüber amüsiert ihr euch denn?“, fragte uns Paul, Lukas’ und Veras Mitbewohner, der unseren Weg kreuzte, als er in Richtung Toilette ging.
    „Über Feuerzungen“, erklärte Steffi.
    „Ist das nicht so eine exotische Fischart?“
    „Nein“, sagte ich ernst, „das sind brennende Schweinezungen im Cocktail.“
    „Ach so. Na dann.“ Er ging weiter.
    Während ich noch vor mich hinlachte, griff Steffi sich ein Glas Cola. Einige Eiswürfel schwammen darin herum. Sie saugte einen der Würfel aus dem Glas und ließ ihn eine Weile im Mund herumgleiten. Dann zerkaute sie knirschend den nicht zerlutschten Rest.
    „Und wemman Eiw gelutwt hat, nennt man ew Eiwfungen“, verkündete sie stolz.
    „Und die braucht man, um zu sprechen, als wäre man behindert?“, neckte ich sie.
    „Aber nein. Daf nimmt man alw Betäubung, bevor man wich die Funge pierfen oder wbalten läft.“ Sie wärmte sich mit einem Schluck Bowle den Mundraum auf. „Was das an Kosten sparen würde, nicht auszudenken.“
    „Eiszungen als Betäubungsersatz, du hast Ideen.“
    „Die perfekte Idee, wenn du mich fragst.“
    „Fändest du das auch noch, wenn du die Gepiercte wärst?“
    „Natürlich. So ein Piercing ist schnell gemacht und die Zunge bleibt nach Eiswürfelgenuss bestimmt mindestens—“, sie überlegte kurz, „mindestens zwei oder drei Minuten kalt und taub. Ich meinte, ist doch super, normalerweise gibt es keine Betäubung, sondern nur Desinfektion. Eiszungen wären also quasi das Richtige, für Schmerzangsthasen.“
    „Spitze. Ruf doch mal das Patentamt an.“ Ich schlürfte an meiner allmählich abkühlenden Bowle.
    „Werde ich.“
    „Und du wärst dann die erste Testerin?“
    „Klar, warum nicht? Aber ich würd mich auch ohne Betäubung piercen lassen, das ist jetzt nun echt kein Akt. Im Ernst, das tut nicht weiter weh. Hier bei den Lippenpiercings, das ging zack, fertig. Die ein, zwei Wochen Abheilzeit sind natürlich immer ein bisschen umständlich, aber das kann man schon mal machen.“
    „So so. Solange du dir die Zunge nicht spalten lässt und wie eine Schlange rumlispelst.“
    „Zungespalten finde ich auch total interessant. Vielleicht lass ich das auch machen, wenn ich achtzehn bin. Momentan verbieten meine Eltern weitere Piercings, die waren schon supersauer, als ich das mit der Lippe gemacht habe. Versteh ich nicht, warum. Ist doch meine Sache. Und wenn’s mir mal nicht mehr gefällt, nehme ich sie halt raus, das Loch wächst zu und gut ist.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Naja, Eltern eben.“
    „Ich hab dich noch nie auf ner Party oder so gesehen. Woher kennst du Lukas und Vera denn?“, wechselte ich das Thema. Über Eltern wollte ich jetzt definitiv nicht sprechen.
    „Woher kennst du sie denn?“
    „Noch aus der Schule. Und du, Frechdachs?“, wiederholte ich unbeirrt.
    „Ich bin die Schwester von Paul, Lukas’ Lieblingskollegen und Mitbewohner. Und weil mein Bruder mich liebt, bin ich überall mit dabei, wo gefeiert wird.“
    „Vielleicht

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