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Grün war die Hoffnung

Grün war die Hoffnung

Titel: Grün war die Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.C. Boyle
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Mütze liegt neben ihm auf dem Beifahrersitz, die Sonnenbrille ist auf seiner Nase, der Sunblocker im Tagesrucksack, zusammen mit einem Sweatshirt, für den Fall, dass es kühl wird, und einem Plastikponcho gegen den Regen, denn der ist vorhergesagt wie immer im Februar, dem einen Monat im Jahr, in dem man sich auf Regen verlassen kann. Als Verpflegung hat er drei Sandwiches – zwei mit Erdnussbutter und eins mit Käse und Tomate – und außerdem eine Tüte Studentenfutter und zwei Müsliriegel für extra Energie, dazu eine Literflasche Wasser, denn dem Wasser auf der Insel kann man nicht trauen, besonders jetzt, wo überall verwesende Schweinekadaver herumliegen. Einen Kompass hat er auch, obwohl er nicht genau weiß, wie man ihn benutzt, und ihn ohnehin nicht brauchen wird – den Canyon hinauf und am Zaun entlang, das ist sein Plan, und das wird er den anderen ebenfalls einschärfen. Denn was immer ihr tut, verlauft euch nicht. Wer sich verläuft, kann nach Hause schwimmen.
    Er parkt an seinem üblichen Platz, weit weg von den engen Parklücken, wo einem die Leute im Nu Türen und Kotflügel verkratzen, ohne sich was dabei zu denken, und in gehörigem Abstand zu den Eukalyptusbäumen am Rand, die zu dieser Jahreszeit manchmal einen Ast verlieren, und das ist das letzte, was er braucht: eine zerschmetterte Windschutzscheibe, wenn er müde und erschöpft vom Boot kommt. Seine Codekarte hat Wilson – er will nicht, dass die anderen vor dem Tor auf ihn warten und womöglich auffallen, und darum hat er Wilson gesagt, er soll sie schon mal aufs Boot bringen. Jetzt klappt er das Handy auf, während er den Rucksack nimmt und die Mütze tief ins Gesicht zieht. Es ist kurz nach zehn, und das Wetter hält. Vom Meer weht ein leichter Wind, Wolken treiben vorbei, die Sonne ist mal da, mal wieder weg, wie eine schlechte Funkverbindung, und er wählt Wilsons Nummer und denkt, dass Regen eigentlich ganz gut wäre, denn dann bleiben die Schweinemörder im Trockenen, und ein Boot kann unentdeckt zur Insel hinausfahren. Also: Soll es ruhig regnen. Soll es wie aus Eimern gießen.
    Wilson antwortet nach dem ersten Läuten. »Ja?«
    »Ich bin in zwei Minuten am Tor. Sind alle da?«
    »So ziemlich.«
    »So ziemlich? Scheiße, was soll das heißen: so ziemlich? Sind sie da oder nicht?« Er schreitet aus, hat es jetzt eilig, das Meer ist schwarz und ölig und schlägt mit pissgelbem Schaum an die Helling am Ende des Parkplatzes, was bedeutet, dass es jenseits des Wellenbrechers tückisch sein wird. »Die Reporterin, stimmt’s? Sag nicht –«
    »Sie hat angerufen und gesagt, sie kommt etwas später.«
    »Scheiße! Ich hab’s ihr gesagt. Ich hab sie gewarnt.« Er will sich gerade hineinsteigern, als er um die Ecke biegt, wo die Toiletten sind, und da ist sie: Toni Walsh, in einer grellrosaroten Regenjacke und dazu passenden Sandalen, ihr dünnes, quasirotes Haar weht ihr ins Gesicht, und sie steht vor dem verschlossenen Tor und sieht verwirrt aus. »Hallo«, ruft er und blickt sich rasch um, ob jemand sie beide sieht (aber es sieht sie niemand: Der Hafen ist praktisch verlassen, denn wie alle wissen, kommt ein Sturm auf). »Hallo, Toni.« Und während er auf sie zugeht und ein Lächeln fabriziert, fällt ihm eine harmlose Phrase ein. »Alles bereit?«
    Der Blick, mit dem sie ihn ansieht, lässt ihn zweifeln: als hätte sie ihn noch nie gesehen, als hätten sie das alles nicht am Telefon geplant und sich zweimal auf der hinteren Terrasse des Longboard getroffen, um Informationen über den Fortgang des Schlachtens und den Antrag auf einstweilige Verfügung auszutauschen, den Phil Schwartz in seinem Namen eingereicht hat (und der offenbar nicht mehr bewirkt hat als ein leises richterliches Stirnrunzeln). Der Wind verweht ihr Haar, und er sieht, dass sie sich ein Pflaster gegen Seekrankheit auf den Hals geklebt hat, knapp unterhalb des Ohrläppchens – es sieht aus wie ein fleischfarbener Ohrschmuck. Wird sie das hier hinkriegen? Ihre Iriden haben die Farbe von Schlick, das Weiße ist rotgeädert, in den Wimpern klumpt die Wimperntusche von gestern. Mit der einen Hand umklammert sie ihr Handy, mit der anderen eine rosafarbene Designertasche, so groß wie ein Koffer.
    Ein paar lange Sekunden starrt sie ihn einfach an. Eine Strähne ihres lachsfarbenen Haars klebt an ihrem Mundwinkel.
    »Haben Sie Ihre Kamera dabei?« fragt er ohne weitere Formalitäten. »Sie wollen doch bestimmt Fotos machen, um das alles zu dokumentieren.«
    »Um sieben

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