Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)
fuhr mit der Fingerspitze über Glennas Nacken. »Ihres würde wahrscheinlich berauschend schmecken.«
King leckte sich über die Lippen. »Wir könnten sie uns teilen.«
»Ja, warum nicht?« Er packte Glenna fester, und als sie sich keuchend wehrte, lachte er. »Ja, schrei nur um Hilfe. Hol die anderen herunter, damit sie dich retten. Das erspart uns den Weg nach oben.«
»Du sollst in der Hölle brennen. Es tut mir leid, was mit dir geschehen ist«, sagte sie zu King, als er auf sie zutrat. »Und es tut mir auch leid, dass ich eine Rolle dabei gespielt habe. Aber ich werde es dir nicht leicht machen.«
Sie stützte sich an Cian ab, schwang die Beine hoch und trat aus. King taumelte ein paar Schritte zurück, lachte jedoch nur und kam sofort wieder auf sie zu.
»Sie lassen sie in den Höhlen herumrennen, damit wir sie jagen können. Mir gefällt es, wenn sie rennen und schreien.«
»Ich werde nicht schreien.« Erneut trat sie aus.
Auf der Treppe waren Schritte zu hören. Nein!, dachte sie und schrie doch, um die anderen zu warnen.
»Das Kreuz. Ich komme nicht an dem verdammten Kreuz vorbei. Reiß es ihr ab«, verlangte King. »Ich habe Hunger.«
»Ja, ich mache das schon.« Er schob Glenna zur Seite. In diesem Moment stürmten die anderen in die Küche.
Cian blickte King in die Augen und stieß ihm den Holzpflock, den er die ganze Zeit auf dem Rücken gehabt hatte, ins Herz.
»Mehr kann ich nicht für dich tun«, sagte er, als er den Pflock wieder herauszog.
»King. Nicht King.« Moira sank neben dem Häufchen Asche auf die Knie. Dann legte sie ihre Hände darüber und sagte mit tränenerstickter Stimme: »Lasst das, was er war, seine Seele und sein Herz, wieder in einer Welt willkommen sein. Der Dämon, der sie genommen hat, ist tot. Schenkt ihm Licht, damit er den Weg zurück findet.«
»Du kannst einen Mann aus einem Häufchen Asche nicht auferstehen lassen.«
Moira blickte zu Cian hinauf. »Nein, aber vielleicht kann ich seine Seele befreien, damit er wiedergeboren werden kann. Du hast nicht deinen Freund getötet, Cian.«
»Nein, das hat Lilith getan.«
»Ich dachte …« Glenna zitterte am ganzen Leib, als Hoyt ihr aufhalf.
»Ich weiß, was du dachtest. Das lag ja auch nahe.«
»Ich hätte dir vertrauen sollen. Ich habe gesagt, wir seien keine Einheit, aber ich habe nicht begriffen, dass auch ich einen Anteil daran habe. Ich habe dir nicht vertraut. Ich habe gedacht, du würdest mich töten, aber du hast dich dafür entschieden, mich zu retten.«
»Du irrst dich. Ich habe mich dafür entschieden, ihn zu retten.«
»Cian.« Sie trat auf ihn zu. »Ich habe das alles verursacht. Ich kann nicht …«
»Nein, das warst du nicht. Du hast ihn nicht getötet, du hast ihn nicht verwandelt. Das war Lilith. Und sie hat ihn hierher geschickt, damit er noch einmal stirbt. Er war neu und noch nicht an seine Haut gewöhnt. Und er war auch verwundet. Er hätte uns nicht alle überwältigen können, und das wusste sie.«
»Sie wusste, was du tun würdest.« Hoyt trat neben seinen Bruder und legte ihm die Hand auf die Schulter. »Und welche Überwindung es dich kosten würde.«
»Sie glaubte, so oder so nicht verlieren zu können. Wenn ich ihn nicht tötete, würde er zumindest einen von euch nehmen – alle sogar, wenn ich die Seiten gewechselt hätte. Wenn ich ihn jedoch tötete, dann kostet es mich … oh, sehr, sehr viel, eine ganze Menge.«
»Der Tod eines Freundes«, begann Larkin, »ist ein schwerer Tod. Wir alle empfinden es.«
»Ja, das glaube ich euch.« Er blickte zu Moira, die immer noch auf dem Boden kniete. »Aber für mich ist es am schwersten, weil ich ihn am längsten kannte. Sie hat ihm dies nicht deinetwegen angetan«, sagte er zu Glenna, »sondern meinetwegen. Wenn sie ihn nur umgebracht hätte, dann hätte ich dir die Schuld daran gegeben, und das habe ich ja auch getan. Aber hiermit hast du nichts zu tun. Das ist ihre Sache und meine.«
Er ergriff den Holzpflock, den er benutzt hatte, und musterte die tödliche Spitze. »Und wenn die Zeit gekommen ist, wenn wir ihr gegenüberstehen, gehört sie mir. Ich werde jeden von euch aufhalten, der ihr den tödlichen Schlag versetzen will. Denn sie hat sich verrechnet. Ich bin ihr etwas schuldig, und ich werde ihr den Tod schenken.«
Er hob sein Schwert auf. »Wir trainieren heute Abend.«
Beim Schwertkampf war Larkin Glennas Partner. Cian beobachtete Moira und Hoyt, die miteinander trainierten, und überschüttete sie mit
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