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Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)

Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)

Titel: Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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murmelte sie und studierte die Waffen, die auf dem Tisch lagen.
    »Glenna, gehst du mit mir nach Hause?«
    »In zwei Minuten«, wiederholte sie, wobei sie überlegte, ob sie wohl besser das Langschwert oder den Dolch nehmen sollte. »Ich muss sowieso hinein und nach der Suppe schauen.«
    »Mit nach Hause meine ich nicht die Küche hier. Gehst du mit mir?«
    Sie warf ihm einen Blick zu und hob automatisch die Kamera, um seinen intensiven Gesichtsausdruck einzufangen. Etwas Gutes zu essen, dachte sie, ein paar Stunden Schlaf, und morgen Früh wäre sie wieder kräftig genug, um am regulären Training teilzunehmen.
    »Wohin?«
    »Nach Hause. Zu meinem Zuhause.«
    »Was?« Sie ließ die Kamera sinken. Ihr Herz machte einen Satz. »Was?«
    »Wenn das hier vorüber ist.« Hoyt blickte sie unverwandt an und trat näher. »Kommst du mit mir? Bleibst du bei mir?«
    »Zurück mit dir? Ins zwölfte Jahrhundert?«
    »Ja.«
    Langsam und vorsichtig legte sie die Kamera weg. »Warum willst du mich?«
    »Weil ich nur dich sehe und nur dich begehre. Ich glaube, wenn ich fünf Minuten ohne dich leben müsste, käme es mir vor wie eine Ewigkeit, und ohne dein Gesicht zu sehen, kann ich die Ewigkeit nicht aushalten.« Er fuhr ihr mit dem Finger über die Wange. »Ohne deine Stimme zu hören, ohne dich zu berühren. Ich glaube, ich bin nicht nur hierher geschickt worden, um zu kämpfen, sondern auch, um dich zu finden. Glenna.« Er umfasste ihr Gesicht mit den Händen und küsste sie. »Ich sehe dich in all dieser Angst, dieser Trauer, diesem Verlust.«
    Sie blickte ihm forschend in die Augen. Als er die Worte gesprochen hatte legte sie ihm die Hand aufs Herz. »Ich kann mich glücklich schätzen, Teil deines großen Herzens zu sein«, sagte sie leise. »Ich gehe mit dir. Ich gehe mit dir überallhin.«
    Ihm wurde warm vor Freude, und wieder legte er seine Fingerspitzen an ihre Wange. »Du würdest deine Welt, alles, was du kennst, aufgeben? Warum?«
    »Weil es auch für mich eine Ewigkeit bedeuten würde, fünf Minuten ohne dich leben zu müssen. Ich liebe dich.« Sie sah, wie sich sein Blick veränderte. »Das sind die stärksten Worte in jeder Magie. Ich liebe dich. Mit diesem Zauberspruch gehöre ich dir schon.«
    »Wenn ich es ausgesprochen habe, lebt es. Nichts kann es jemals töten.« Wieder umfasste er ihr Gesicht. »Würdest du mich auch nehmen, wenn ich mit dir hier bliebe?«
    »Aber du sagtest doch …«
    »Würdest du mich nehmen, Glenna?«
    »Ja, natürlich, ja.«
    »Dann werden wir sehen, welche Welt unsere ist, wenn dies hier vorüber ist. Und wo auch immer, wann auch immer es sein wird, ich werde dich in dieser Welt lieben. Dich.« Er küsste sie. »Nur dich.«
    »Hoyt.« Sie schlang die Arme fest um ihn. »Wenn wir dies haben, gelingt uns alles.«
    »Ich habe es noch nicht gesagt.«
    Lachend bedeckte sie seine Wangen mit Küssen. »Aber beinahe.«
    »Warte.« Er wich ein wenig zurück und blickte ihr tief in die Augen. »Ich liebe dich.«
    Ein einzelner Lichtstrahl drang aus dem Himmel und tauchte sie in einen leuchtenden Lichtkegel.
    »Es ist vollbracht«, murmelte er. »In diesem Leben und in allen kommenden bin ich dein. Und du bist mein. Von ganzem Herzen, Glenna.«
    »Auch ich gelobe es dir.« Sie schmiegte sich an ihn und drückte ihre Wange gegen seine. »Was auch immer geschieht, das ist unser Schicksal.« Dann legte sie den Kopf in den Nacken, damit er sie küssen konnte. »Ich wusste, dass du es bist«, sagte sie leise. »Von dem Moment an, als ich in deinen Traum trat.«
    Eng umschlungen standen sie im Lichtkreis, in gleißende Helligkeit getaucht. Als es schwächer wurde und die Dämmerung hereinbrach, nahmen sie die Waffen, die auf dem Tisch lagen, und gingen ins Haus.
    Cian beobachtete sie vom Fenster seines Schlafzimmers aus. Die Liebe hatte um sie herum so hell gelodert, dass ihm das Licht Schmerzen bereitet hatte.
    Und der Anblick hatte ihm das Herz abgedrückt, das seit beinahe tausend Jahren nicht mehr geschlagen hatte.
    So war also sein Bruder dem einzigen Schlag erlegen, gegen den es keinen Schild gab. Jetzt würden sie ihr kurzes, schmerzerfülltes Leben in jenem Licht verbringen.
    Vielleicht war es das wert. Er trat zurück in die Schatten seines Zimmers und die kühle Dunkelheit.
     
    Als er herunterkam, war es bereits völlig dunkel, und sie war alleine in der Küche. Sie stand am Spülbecken und sang glücklich vor sich hin.
    Sie war gerade dabei, die Spülmaschine einzuräumen. In der Küche

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