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Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)

Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)

Titel: Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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den Duft der Cremes, die sie verwendete. Sie roch so weiblich.
    »Es ist albern, und es ist Zeitverschwendung.«
    »Nein, für mich nicht, also hör mir zu. Gemeinsam zu kämpfen und den anderen zu schützen ist lebenswichtig. Wir müssen uns alle aufeinander verlassen können. Aber mich nicht kämpfen zu lassen, ist etwas völlig anderes. Du musst den Unterschied verstehen und akzeptieren.«
    »Aber wie kann ich das, wenn es sich um dich handelt? Wenn ich dich verlieren würde …«
    »Hoyt.« Sie ergriff ihn am Arm, eine ungeduldig tröstende Geste. »Jeder von uns kann in der Schlacht sterben, und das müssen wir akzeptieren. Aber wenn du stirbst, möchte ich nicht mit dem Wissen weiterleben, dass du es für mich getan hast. Das will ich einfach nicht.«
    Sie setzte sich auf die Bettkante. »Ich habe heute Abend getötet. Ich weiß, wie es sich anfühlt, etwas zu Ende zu bringen. Zu diesem Zweck meine Macht zu benutzen, etwas, was ich nie für möglich gehalten hätte.« Sie schaute auf ihre Hände. »Ich tat es, um ein anderes menschliches Wesen zu retten, und doch belastet es mich. Wenn ich es mit dem Holzpflock oder dem Schwert getan hätte, könnte ich es leichter akzeptieren, aber ich habe meine Magie benutzt, um etwas zu zerstören.«
    Sie schaute ihn an, und er sah die tiefe Traurigkeit in ihren Augen. »Die Gabe war immer so hell und schön, und jetzt ist so viel Dunkelheit darin. Auch das muss ich verstehen und akzeptieren. Und du musst mich lassen.«
    »Ich akzeptiere deine Macht, Glenna, und auch, was du damit tust. Ich glaube, uns allen wäre besser gedient, wenn du ausschließlich an der Magie arbeiten würdest.«
    »Und die blutige Arbeit euch überlassen würde? Weg von der vordersten Front, in den Hintergrund zu meinem Kohlebecken?«
    »Heute Abend habe ich dich beinahe zweimal verloren. Und deshalb wirst du tun, was ich sage.«
    Es dauerte einen Moment, bis sie die Sprache wiederfand. »Na ja, so gesehen habe ich zweimal heute Abend dem Tod gegenübergestanden und überlebt.«
    »Wir reden morgen weiter.«
    »Oh nein, nein, das werden wir nicht.« Sie streckte die Hand aus und schlug ihm die Tür zum Badezimmer vor der Nase zu.
    Wütend drehte er sich um. »Zwing mir nicht deine Macht auf.«
    »Und zwing du mir nicht deine Männlichkeit auf. Außerdem wollte ich es so gar nicht.« Sie holte tief Luft, um nicht lachen zu müssen. »Entschuldige, Hoyt, ich wollte die Tür nicht zuknallen. Du hattest Angst um mich, und das verstehe ich nur zu gut, weil ich auch Angst um mich und um euch, um uns alle hatte. Aber wir müssen die Angst überwinden.«
    »Wie?«, wollte er wissen. »Wie sollen wir das denn machen? Diese Liebe ist neu für mich, das Verlangen und auch das Entsetzen, das damit einhergeht. Als wir hierher gerufen wurden, glaubte ich, das wäre das Schwerste, was ich jemals zu bewältigen hatte. Aber ich habe mich geirrt. Dich zu lieben ist schwerer, dich zu lieben und zu wissen, ich könnte dich verlieren.«
    Ihr ganzes Leben lang, dachte sie, hatte sie darauf gewartet, so geliebt zu werden. »Ich wusste nicht, dass ich für einen anderen Menschen so viel empfinden könnte. Auch für mich ist es neu, schwer und beängstigend. Und ich wünschte, ich könnte dir versichern, dass du mich nicht verlierst. Ich wünschte, ich könnte es. Aber je stärker ich bin, desto größer ist meine Chance, am Leben zu bleiben. Das gilt für uns alle.«
    Sie erhob sich. »Ich habe King sehr gern gemocht, und ich habe heute Abend gesehen, was sie aus ihm gemacht haben. Als Vampir wollte er mein Blut und meinen Tod, und es tat unglaublich weh, das zu sehen. Er war doch ein Freund geworden.«
    Ihre Stimme zitterte, und sie musste sich abwenden. Erneut trat sie ans Fenster und blickte hinaus in die Dunkelheit. »Ich versuchte mich zu retten, aber ein Teil von mir sah, was er gewesen war – der Mann, der mit mir zusammen gekocht, geredet und gelacht hatte. Ich konnte meine Macht nicht gegen ihn anwenden, es ging einfach nicht. Wenn Cian nicht …« Sie drehte sich wieder um.
    »Ich will nicht wieder schwach sein. Ein zweites Mal werde ich nicht zögern. Du musst mir vertrauen.«
    »Du hast mir zugerufen, ich solle weglaufen. Ist das nicht dasselbe, als wenn ich mich im Kampf vor dich stelle?«
    Sie öffnete den Mund, schloss ihn jedoch wieder und räusperte sich. »Es kam mir in dem Moment absolut richtig vor. Aber gut, du hast Recht. Ein Punkt für dich. Wir werden beide daran arbeiten müssen. Und ich habe ein

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