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Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)

Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)

Titel: Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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nahe treten, ehrlich. Aber ich verlasse mich in erster Linie auf mich selbst. Und wenn du mit dieser Waffe nicht kämpfen kannst, solltest du den Kampf denjenigen überlassen, die es können.«
    »Glaubst du, ich kann diese blöde Zielscheibe nicht treffen?«
    Blair trank noch einen Schluck Kaffee. »Ich weiß nicht. Kannst du es?«
    Beleidigt drehte Glenna sich um und warf den Dolch.
    Er traf den äußeren Kreis und flammte auf.
    »Hervorragend.« Blair ließ den Becher sinken. »Ich meine, zielen kannst du nicht besonders gut, aber die Feuershow ist sehr cool.« Sie wies mit der Tasse dorthin. »Wahrscheinlich brauchen wir jetzt eine neue Zielscheibe.«
    »Ich war wütend«, murmelte Glenna. »Wut.« Aufgeregt wandte sie sich an Hoyt. »Adrenalin. Vorher waren wir nicht wütend. Ich war glücklich. Sie hat mich wütend gemacht.«
    »Ich helfe gerne.«
    »Es ist ein feiner Zauber, eine gute Waffe.« Er legte Glenna die Hand auf die Schulter.
    »Wie lange hält die Flamme an?«
    »Oh! Warte.« Sie trat einen Schritt beiseite und brachte sich in ihre Mitte. Dann löschte sie das Feuer im Geiste, und die Flamme ging aus.
    »Ich muss natürlich noch daran arbeiten, aber …« Sie trat an die Zielscheibe und betastete vorsichtig den Knauf des Messers. Er war warm, aber nicht zu heiß zum Anfassen. »Das könnte uns einen echten Vorteil verschaffen.«
    »Ganz bestimmt«, stimmte Blair zu. »Tut mir leid, das mit dem Voodoo.«
    »Akzeptiert.« Glenna steckte den Dolch in die Scheide. »Ich möchte dich um einen Gefallen bitten, Blair.«
    »Tu dir keinen Zwang an.«
    »Hoyt und ich müssen jetzt daran arbeiten, aber später am Tag … Könntest du mir beibringen, ein Messer so zu werfen wie du?«
    »Vielleicht nicht ganz so wie ich.« Blair grinste. »Aber ich kann dir sicher beibringen, es besser zu werfen als jetzt. Im Moment sieht es nur so aus, als wolltest du Tauben verscheuchen.«
    »Nach Sonnenuntergang trainiert uns Cian«, sagte Hoyt.
    »Ein Vampir, der Menschen beibringt, Vampire zu töten.« Blair schüttelte den Kopf. »Das ist eine seltsame Logik. Aber in Ordnung. Und?«
    »Wir trainieren auch tagsüber ein paar Stunden, draußen, wenn die Sonne scheint.«
    »Ja, nach dem, was ich gestern gesehen habe, könnt ihr jede Minute Training brauchen. Und nehmt das nicht als Beleidigung«, fügte Blair hastig hinzu. »Ich trainiere selbst zwei Stunden täglich.«
    »Derjenige, der uns tagsüber trainiert hat … wir haben ihn verloren. Lilith.«
    »Hart. Das tut mir leid. Es ist immer wieder schlimm.«
    »Ich glaube, du solltest jetzt unser Tagestraining leiten.«
    »Was – euch Befehle geben und euch zum Schwitzen bringen?« Blairs Gesicht leuchtete vor Freude auf. »Nichts lieber als das. Aber denkt dran, dass ihr mich darum gebeten habt, wenn ihr anfangt, mich zu hassen. Wo sind überhaupt die anderen? Wir sollten das Tageslicht nicht vergeuden.«
    »Ich nehme an, Moira ist in der Bibliothek«, erwiderte Glenna. »Und Larkin ist eben ausgeritten. Cian …«
    »Ja, das habe ich schon begriffen. Okay, ich schaue mich ein bisschen um, damit ich die Gegend besser kennenlerne. Wenn ich zurückkomme, fangen wir an.«
    »Die Bäume hier stehen dicht.« Glenna wies mit dem Kopf auf den Wald. »Zu weit solltest du auch tagsüber nicht hineingehen.«
    »Mach dir keine Sorgen.«

20
     
    Blair mochte den Wald. Sie mochte den Geruch, die dicken Baumstämme, das Spiel von Licht und Schatten, das für sie eine Art visueller Musik bildete. Der Waldboden war mit Blättern und grünem Moos bedeckt, und der Bach, der glitzernd über die Steine plätscherte, trug noch zur märchenhaften Stimmung bei.
    Sie war schon früher in Clare gewesen, durch Wälder und über Hügel gewandert, und jetzt fragte sie sich, warum sie hier noch nie gewesen war, wo doch dieses Haus einmal ihrer Familie gehört hatte. Aber vielleicht hatte sie es nicht früher finden dürfen, und erst jetzt war die Zeit gekommen.
    Mit diesen Leuten an diesem Ort.
    Die Hexe und der Zauberer, dachte sie. Die beiden leuchteten geradezu vor Liebe zueinander.
    Ob das nun ein Vorteil oder ein Nachteil war, würde sich noch herausstellen.
    Eines jedoch wusste sie mit Sicherheit. Sie würde aus Glenna ihren Feuerdolch machen.
    Die Hexe war in Ordnung. Sie hatte tolle Haare und besaß eine städtische Eleganz, die man selbst bei der einfachsten Hose und Bluse nicht übersehen konnte. Und sie hatte sie gestern Abend herzlich empfangen. Hatte ihr etwas zu essen gekocht und ihr

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