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Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)

Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)

Titel: Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Haaren.
    »Dann soll es eben so sein. Komm mit mir. Ich zeige dir, woran ich arbeite.« Sie liefen in die Nähe des Hauses, wo Ziele zum Bogentraining aufgestellt waren. Hufgeklapper ertönte, und als Glenna aufblickte, sah sie Larkin gerade noch zwischen den Bäumen verschwinden.
    »Ich wünschte, er würde nicht in den Wald reiten. Dort sind so viele Schatten.«
    »Ich bezweifle, dass sie ihn erwischen, selbst wenn sie auf der Lauer lägen«, erwiderte Hoyt. »Aber wenn du ihn bittest, bleibt er bestimmt auf den Wiesen.«
    Glenna blickte ihn erstaunt an. »Wenn ich ihn bitte?«
    »Wenn er wüsste, dass du dir Sorgen machst, würde er es dir zu Gefallen tun. Er ist dankbar dafür, dass du ihn mit Essen versorgst«, erklärte Hoyt.
    »Oh. Ja, das stimmt, Essen ist sein Ein und Alles.« Glenna blickte zum Haus. Moira saß sicherlich wieder über ihren Büchern, wie jeden Morgen, und Cian schlief. Bei Blair würde es noch eine Weile dauern, bis alle über ihren Tagesablauf Bescheid wussten.
    »Ich glaube, ich mache heute Abend mal eine Lasagne. Keine Sorge.« Sie tätschelte Hoyt die Hand. »Es wird dir schmecken – und mir geht gerade auf, dass ich ja jetzt schon das Haus und die Familie versorge. Ich fand mich eigentlich nie besonders häuslich. Aber jetzt …«
    Sie zog ihren Dolch, wobei sie verwundert feststellte, wie übergangslos doch der Wechsel vom Kochen zu den Waffen stattfand. »Daran habe ich übrigens gestern gearbeitet.«
    »Am Dolch?«, fragte Hoyt.
    »Daran, den Dolch zu verzaubern. Ich dachte, ich fange erst einmal klein an und arbeite mich dann hoch bis zum Schwert. Wir haben über irgendetwas bezüglich der Waffen geredet, aber dann kam etwas dazwischen, und wir haben es nicht wirklich zu Ende geführt. Und da ist mir das hier eingefallen.«
    Er nahm ihr das Messer aus der Hand und fuhr mit der Fingerspitze über die Klinge. »Auf welche Art verzaubert?«
    »Denk an Feuer.« Er blickte sie fragend an. »Nein, im wahrsten Sinne des Wortes«, sagte sie und trat einen Schritt zurück. »Stell dir vor, wie es über die Klinge läuft.«
    Er drehte den Dolch in der Hand und stellte sich vor, wie Feuer den Stahl bedeckte. Aber die Klinge blieb kühl.
    »Muss ich etwas dazu sagen?«, fragte er.
    »Nein, du musst es nur wollen und sehen. Versuch es noch einmal.«
    Er konzentrierte sich, aber nichts geschah.
    »Na gut, vielleicht funktioniert es ja nur bei mir – im Moment jedenfalls. Ich kann es noch verbessern.« Sie nahm ihm das Messer aus der Hand, richtete es auf eines der Ziele und stellte sich das Feuer vor.
    Es gab nicht einmal einen Funken.
    »Oh, verdammt, gestern hat es noch geklappt.« Sie betrachtete den Dolch, um sich zu vergewissern, dass sie am Morgen nicht die falsche Waffe mitgenommen hatte. »Nein, das ist das richtige Messer. Schau, ich habe ein Pentagramm auf dem Knauf eingeritzt.«
    »Ja, ich sehe es. Vielleicht ist der Zauber zeitlich begrenzt und schon abgelaufen.«
    »Warum sollte er? Ich habe viel Zeit und Energie da hineingesteckt, deshalb …«
    »Was ist los?« Blair trat aus dem Haus, eine Hand in der vorderen Tasche ihrer Jeans. In der anderen hielt sie einen dampfenden Kaffeebecher. In einer Scheide an ihrer Hüfte steckte ein Messer. Mondsteine baumelten an ihren Ohrläppchen. »Trainiert ihr Messerwerfen?«
    »Nein. Guten Morgen.«
    Bei Glennas irritiertem Tonfall zog Blair eine Augenbraue hoch. »Für einige von uns auf jeden Fall. Hübscher Dolch.«
    »Er funktioniert nicht.«
    »Lass mal sehen.« Blair ergriff ihn und wog ihn prüfend in der Hand. Beiläufig warf sie ihn auf die Zielscheibe, wobei sie einen Schluck Kaffee trank. Sie traf mitten ins Schwarze. »Ich finde, er funktioniert.«
    »Ja, klar, weil er eine Spitze hat und du hervorragend ins Ziel triffst.« Glenna stampfte wütend zur Zielscheibe und riss den Dolch heraus. »Was ist mit dem Zauber passiert?«
    »Das ist ein Messer, ein gutes Messer. Du kannst damit aufschlitzen, schneiden, zerhacken. Es erfüllt seinen Zweck. Wenn du dich auf Magie verlässt, wirst du nachlässig, und irgendwann steckt jemand das spitze Ende in dich hinein.«
    »Du hast Magie im Blut«, warf Hoyt ein. »Du solltest Respekt davor haben.«
    »Das habe ich auch. Ich fühle mich nur mit scharfen Gegenständen wohler als mit Voodoo.«
    »Voodoo ist etwas völlig anderes«, fuhr Glenna sie an. »Nur weil du ein Messer werfen kannst, heißt das noch lange nicht, dass du Hoyts und meine Gabe nicht brauchst.«
    »Ich wollte dir nicht zu

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