Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)
zu ziehen, aber sie hatte ihr Kurzschwert. Sie verwundete auch viele; diese schrien auf und wichen zurück, erhoben sich aber immer wieder und kamen von Neuem auf sie zu.
Sie konnte sie nicht zählen, wusste auch nicht, gegen wie viele Larkin kämpfte. Aber sie wusste, wenn sie fiel, dann würden sie auch ihn bekommen. Also kämpfte sie weiter, um ihn zu stützen.
Zwei kamen auf sie zu, und keuchend schwang sie ihr Schwert gegen den einen. Blut spritzte, und zu ihrem Entsetzen beugte sich sein Gefährte über ihn, um zu trinken. Aber schon warf sich ein anderer auf sie, mit gierigen Reißzähnen und roten Augen.
Sie hörte, wie Larkin ihren Namen schrie, hörte das Entsetzen in seiner Stimme, während sie sich verzweifelt wehrte. Sie spürte die Zähne der Bestie an ihrem Hals, und es brannte unvorstellbar.
Und dann kam plötzlich etwas aus der Nacht, ein dunkler Krieger mit Schwert und Axt. Er riss die Kreatur von ihr, und benommen sah sie, wie er ihm den Kopf abschlug. Ein Blitz flammte auf, und sie zerfiel zu Staub.
»Du musst ihnen den Kopf abschlagen!«, schrie der Krieger Larkin zu. Dann wandte er sich ihr zu und sah sie mit seinen leuchtend blauen Augen an. »Benutz Pfeil und Bogen. Holz mitten durchs Herz.«
Sausend fuhr sein Schwert durch die Luft.
Moira zerrte einen Pfeil aus dem Köcher. Mit blutverschmierten Händen versuchte sie, ihn einzulegen. Da kommen Reiter, dachte sie vage, als sie das Donnern von Hufen hörte.
Wieder kam eine Kreatur auf sie zu, ein Mädchen, noch jünger als sie selber. Moira wich zur Seite, aber es war keine Zeit mehr, um zu schießen. Als das Mädchen auf sie zusprang, rammte sie ihm den Pfeil ins Herz. Es blieb nur Staub.
Ein Mann sprang vom Pferd und schwang ebenfalls sein Schwert gegen die Angreifer.
Sie würden nicht sterben, dachte Moira. Schweiß tropfte ihr in die Augen. Heute Nacht würden sie nicht sterben. Sie legte einen Pfeil ein, spannte den Bogen.
Die drei Männer bildeten ein Dreieck und drängten die Vampire zurück. Eine der Bestien glitt durch die Abwehr und schlich sich an das Pferd, auf dem eine Frau saß und den Kampf beobachtete. Moira stolperte vorwärts, fand jedoch keine Gelegenheit, um zu schießen. Sie stieß einen warnenden Ruf aus.
Der zweite Krieger wirbelte herum und hob angriffsbereit das Schwert. Aber die Frau hatte das Pferd bereits steigen lassen, und mit den Hufen streckte es den Angreifer nieder.
Als die Klinge durch seinen Hals fuhr, blieb nichts als Staub und Blut.
In der Stille, die eintrat, sank Moira auf die Knie. Keuchend rang sie nach Atem. Ihr war entsetzlich übel. Larkin hockte sich neben sie und fuhr ihr mit den Händen über den Körper, ihr Gesicht. »Du bist verletzt. Du blutest.«
»Nein, es ist nicht schlimm.« Ihr erster Kampf, dachte sie. Und sie lebte. »Und du?«
»Schrammen, Kratzer. Kannst du aufstehen? Ich trage dich.«
»Nein, nein, ich kann schon aufstehen. Du brauchst mich nicht zu tragen.« Immer noch kniend, blickte sie zu dem Mann auf, der aus der Dunkelheit gekommen war. »Du hast mein Leben gerettet. Danke. Ich glaube, wir sollten eigentlich euch finden, aber wir sind dankbar, dass stattdessen ihr uns gefunden habt. Ich bin Moira, und wir sind durch den Tanzplatz der Götter aus Geall gekommen.«
Er blickte sie einen Moment lang an. »Wir müssen schnell ins Haus. Hier draußen ist es zu gefährlich.«
»Larkin ist mein Name.« Ihr Gefährte streckte die Hand aus. »Du kämpfst wie ein Dämon.«
»Das ist wohl wahr.« Cian schüttelte ihm die Hand. »Komm, wir bringen sie ins Haus«, sagte er zu Hoyt. Dann blickte er zu Glenna. »Ihr beiden habt mein Pferd genommen. Das war eine gute Idee. Sie hier kann mit Glenna reiten.«
»Ich kann laufen«, erwiderte Moira. Im selben Moment befand sie sich jedoch schon auf dem Pferderücken.
»Wir müssen uns beeilen«, erklärte Cian. »Hoyt, du übernimmst die Spitze, und du, Larkin, bleibst neben den Frauen. Ich bin hinter euch.«
Als er an dem Hengst vorbeiging, legte Hoyt dem Tier kurz die Hand auf den Hals. »Du hast einen guten Sitz.«
»Ich reite, seit ich vier bin. Versuch nicht noch einmal, mich zurückzulassen.« Sie drehte sich um und sagte zu Moira, die hinter ihr saß: »Ich bin Glenna. Nett, dich kennenzulernen.«
»Ich fand es in meinem ganzen Leben noch nicht netter, jemanden kennenzulernen.« Als das Pferd lostrabte, riskierte Moira einen Blick zurück. Der Krieger war nirgendwo zu sehen. Er schien sich in der Dunkelheit aufgelöst
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