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Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)

Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)

Titel: Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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dasselbe, aber bei manchen Elementen sind sie sich alle einig.«
    »Du könntest auch Cian fragen. Er könnte dir wahrscheinlich alles sagen, was du wissen willst.«
    »Ich lese lieber.«
    Glenna nickte nur. »Wo hast du die Kleider her?«
    »Oh, ich bin heute Morgen schon ganz früh unterwegs gewesen und habe meine Tasche gefunden.«
    »Allein?«
    »Ja, aber das ist in Ordnung, weil ich mich immer im Hellen gehalten habe. Sie müssen die Sonne meiden.« Sie blickte zu den Fenstern. »Von denen, die uns gestern Abend angegriffen haben, war nichts mehr übrig. Selbst die Asche war weg.«
    »Wo sind die anderen?«
    »Hoyt ist in seinen Turm gegangen, um zu arbeiten, und King sagte, er wolle in den Ort, um Vorräte einzukaufen, da wir jetzt so viele sind. Ich habe noch nie einen so großen Mann gesehen. Er hat für uns gekocht, und es gab Saft von einer Frucht, einer Orange. Er hat wundervoll geschmeckt. Glaubst du, ich könnte ein paar Samen von dieser Frucht mitnehmen, wenn wir nach Geall zurückgehen?«
    »Ja, sicher, warum nicht. Und die anderen?«
    »Larkin schläft wohl noch. Er steht nicht gerne früh auf. Und der Vampir ist in seinem Zimmer, glaube ich.« Moira rieb mit dem Finger über die geprägte Schrift auf dem Buch. »Warum hat er sich uns angeschlossen? In den Büchern finde ich keine Erklärung.«
    »Alles erfährst du wahrscheinlich auch nicht aus Büchern. Brauchst du im Moment sonst noch etwas?«
    »Nein. Danke.«
    »Ich hole mir etwas zu essen, und dann mache ich mich oben an die Arbeit. Wenn King zurück ist, fängt wahrscheinlich irgendeine neue Folterübung an.«
    »Glenna … ich wollte mich bei dir für letzte Nacht bedanken. Ich war so müde und nervös. Ich komme mir schrecklich fehl am Platz vor.«
    »Ich weiß.« Glenna legte ihre Hand über die Moiras. »In gewisser Weise geht es uns allen so. Vielleicht gehört das ja auch zum Plan. Wir sollen uns vermutlich neu zusammenfinden, um festzustellen, was wirklich in uns steckt – individuell und gemeinsam -, damit wir den Dämon bekämpfen können.«
    Sie erhob sich. »Vorläufig müssen wir uns eben hier einrichten.«
    Sie überließ Moira ihren Büchern und ging zur Küche zurück. Das einzig Essbare, was sie fand, war ein Laib dunkles Brot, sie schnitt sich eine Scheibe ab und bestrich sie mit Butter. Die Kalorien waren ja jetzt wirklich egal. Kauend stieg sie die Treppe zum Turm hinauf.
    Die Tür war verschlossen. Fast hätte sie geklopft, aber dann fiel ihr ein, dass es ja auch ihr Arbeitsbereich war. Also legte sie die Scheibe Brot auf den Kaffeebecher und öffnete die Tür.
    Er trug ein blassblaues Hemd, schwarze Jeans und ausgelatschte Stiefel und sah trotzdem noch aus wie ein Zauberer. Es lag nicht an seinen vollen, schwarzen Haaren, dachte sie, oder an seinen strahlend blauen Augen, sondern an der Macht, die ihn umgab.
    Irritiert blickte er auf, als sie eintrat, und sie fragte sich, ob diese kurze Verärgerung über Störungen wohl eine Angewohnheit von ihm war. Aber rasch hellte sich sein Gesicht auf.
    »Du bist also aufgestanden.«
    »Offensichtlich.«
    Er machte sich wieder an die Arbeit und goss eine dunkelrote Flüssigkeit aus einer Kanne in ein Arzneifläschchen. »King wollte Vorräte kaufen.«
    »Ja, das hat Moira mir schon gesagt. Anscheinend liest sie jedes Buch in der Bibliothek.«
    Schweigend arbeitete er weiter, und um keine Verlegenheit aufkommen zu lassen, fuhr Glenna rasch fort: »Ich wollte mich entschuldigen, weil ich gestern Nacht gestört habe. Es wird nicht wieder vorkommen.« Sie wartete, bis er aufblickte. »Ich hatte schreckliche Angst, und es war natürlich gut, dass du mich beruhigen konntest. Danke.«
    »Keine Ursache.«
    »Doch. Du warst da, als ich dich brauchte, und du hast mich beruhigt und mir Sicherheit gegeben. Du hast mir die Sonne gezeigt.« Sie stellte den Becher ab, um die Hände frei zu haben, als sie auf ihn zutrat.
    »Ich bin mitten in der Nacht in dein Bett gesprungen. Nackt. Und ich war hysterisch und verletzlich. Ich war völlig hilflos.«
    »Ich glaube, das stimmt nicht so ganz.«
    »Doch, in jenem Moment war es so. Du hättest mich einfach nehmen können. Das wissen wir beide.«
    Er schwieg. Dann sagte er: »Und was für ein Mann wäre ich gewesen, wenn ich dich unter solchen Umständen genommen hätte? Wenn ich deine Angst ausgenutzt hätte?«
    »Ein anderer, als du bist. Und ich bin dankbar dafür, dass du so bist.« Sie trat um den Arbeitstisch herum und reckte sich auf die

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