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Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)

Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)

Titel: Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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einem dicken, krausen Pferdeschwanz zusammengebunden. Glenna fand, er alleine sah schon aus wie eine ganze Armee. »Die Zauberstunde ist vorbei. Kommt nach draußen. Körperliches Training ist angesagt.«
    Wenn King in einem anderen Leben kein Drill-Sergeant gewesen war, hatte das Karma etwas verpasst. Der Schweiß tropfte Glenna in die Augen, als sie den Dummy attackierte, den Larkin aus Stroh und Kleidungsstücken gebastelt hatte. Sie blockierte mit dem Unterarm, wie sie es gelernt hatte, und stieß dann den Pflock ins Stroh.
    Aber der Dummy kam über das Flaschenzugsystem, das King errichtet hatte, wieder zurück und stieß sie um.
    »Und du bist tot!«, verkündete King.
    »Oh, Mist, ich habe doch den Pflock hineingestoßen.«
    »Aber du hast das Herz verfehlt, Rotschopf.« Riesig und erbarmungslos stand er über ihr. »Wie viele Chancen wirst du denn bekommen? Wenn du den vor dir nicht sofort triffst, wie willst du dann mit den anderen drei fertig werden, die hinter dir auftauchen?«
    »Ja, okay.« Glenna stand auf und klopfte sich den Staub ab. »Noch einmal.«
    »Das ist die richtige Einstellung.«
    Sie versuchte es immer wieder, bis sie den Stroh-Dummy so sehr hasste wie ihren Geschichtslehrer im zehnten Schuljahr. Angewidert ergriff sie mit beiden Händen ein Schwert und hackte die Puppe in Stücke.
    Als sie fertig war, hörte man nur ihren eigenen keuchenden Atem und Larkins unterdrücktes Lachen.
    »Okay.« King rieb sich das Kinn. »Ich nehme an, er ist ziemlich tot. Larkin, baust du uns einen neuen? Ich muss dich mal was fragen, Rotschopf.«
    »Frag nur.«
    »Warum hast du denn den Dummy nicht mit Magie auseinandergerissen?«
    »Für magische Akte muss man sich konzentrieren. Ich glaube, ich könnte sie während des Kampfes einsetzen – ich glaube es. Aber da ich nicht gewohnt bin, mit einem Schwert oder einem Holzpflock umzugehen, muss ich mich darauf konzentrieren, und ich würde wahrscheinlich mein Ziel verfehlen, weil ich nicht in meiner Mitte bin. Aber ich arbeite daran.«
    Sie blickte sich um, um sich zu vergewissern, dass Hoyt sie nicht hören konnte. »Normalerweise brauche ich Werkzeuge, Zaubersprüche und bestimmte Rituale. Was ich kann, ist so etwas.« Sie öffnete ihre Handfläche, konzentrierte sich und ließ eine Feuerkugel entstehen.
    Neugierig betrachtete King sie. Als er sie vorsichtig berührte, zog er hastig seinen Finger zurück. »Toller Trick.«
    »Feuer ist ein Element wie Luft, Erde und Wasser. Aber wenn ich während des Kampfes darauf zurückgreifen würde, könnte es unter Umständen auch einen von uns treffen.«
    Er studierte die leuchtende Kugel. »Wahrscheinlich so ähnlich, wie mit einer Pistole zu zielen, ohne zu wissen, wie man schießt. Man weiß nie, wen die Kugel trifft, und am Ende schießt du dir noch in den eigenen Fuß.«
    »Ja, so ähnlich.« Sie ließ das Feuer erlöschen. »Aber es ist ganz nett, so etwas in Reserve zu haben.«
    »Du machst jetzt besser eine Pause, Rotschopf, bevor du noch jemanden verletzt.«
    »Da widerspreche ich nicht.« Glenna lief ins Haus, um mindestens einen Liter Wasser zu trinken und etwas zu essen zu machen. Cian kam ihr entgegen.
    »Ich wusste gar nicht, dass du wach bist.«
    Er mied das Sonnenlicht, das durch die Fenster drang, hatte aber trotzdem einen guten Blick auf die Aktivitäten draußen.
    »Was meinst du?«, fragte sie ihn. »Wie machen wir uns?«
    »Wenn sie euch jetzt angreifen würden, würden sie euch wie Hühnchen bei einem Picknick verspeisen.«
    »Ich weiß. Wir sind noch ungeschickt, und wir sind auch noch keine Einheit. Aber wir werden schon noch besser.«
    »Das müsst ihr auch.«
    »Na, du sprühst ja heute Nachmittag geradezu vor Ermutigung. Wir haben jetzt über zwei Stunden trainiert, und keiner von uns ist an so etwas gewöhnt. Larkin kommt Kings Vorstellungen von einem Krieger am nächsten, und er ist noch viel zu jung und unerfahren.«
    Cian warf ihr einen Blick zu. »Entweder ihr werdet besser oder ihr sterbt.«
    Erschöpfung war eine Sache, dachte sie, und mit der Anstrengung und dem Schweiß wurde sie fertig. Aber bei seinen Worten fühlte sie sich beleidigt. »Was wir tun, ist schon schwer genug, ohne dass einer von uns sich benimmt wie ein echtes Arschloch.«
    »Bezeichnest du so einen Realisten?«
    »Ach, leck mich doch.« Wütend marschierte sie in der Küche umher und warf etwas Obst, Brot und eine Flasche Wasser in einen Korb. Ohne Cian eines Blickes zu würdigen, ging sie hinaus.
    Draußen stellte

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