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Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)

Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)

Titel: Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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fragen, warum es passiert war? Und zu überlegen, ob das, was sie zum Kampf trieb, sie auch zusammengebracht, diese Leidenschaft und diese Liebe zwischen ihnen entzündet hatte?
    Sie sollte lieber genießen, was sie hatte, und sich um die notwendigen Dinge kümmern.
    Sie wollte gerade aufstehen, als er sie festhielt.
    »Es ist noch früh, und es regnet. Komm, bleib im Bett.«
    Sie warf ihm einen Blick über die Schulter zu. »Woher weißt du denn, dass es noch früh ist? Hier drin gibt es keinen Wecker. Hast du eine Sonnenuhr im Kopf?«
    »Die würde bei dem strömenden Regen auch nicht viel nützen. Deine Haare sind wie die Sonne. Komm wieder ins Bett.«
    So ernst sah er morgens gar nicht aus, stellte sie fest, mit seinem verschlafenen Gesicht und den Bartstoppeln.
    »Du solltest dich rasieren.«
    Er rieb sich mit der Hand über das Gesicht und fühlte die Stoppeln. Dann rieb er noch einmal darüber, und sie waren weg. »Ist das besser für dich, a stór?«
    Sie strich ihm mit einem Finger über die Wange. »Ganz glatt. Einen anständigen Haarschnitt könntest du auch vertragen.«
    Stirnrunzelnd fuhr er sich mit der Hand durch die Haare. »Sind meine Haare denn nicht in Ordnung?«
    »Doch, sie sind prachtvoll, aber sie könnten ein wenig in Form gebracht werden. Ich kann mich ja darum kümmern.«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Oh, vertraust du mir etwa nicht?«
    »Nicht bei meinen Haaren.«
    Lachend warf sie sich auf ihn. »Bei anderen, viel empfindlicheren Körperteilen vertraust du mir doch auch.«
    »Das ist etwas ganz anderes.« Er umfasste ihre Brüste. »Wie heißt das Kleidungsstück, das du gestern Abend über deinen schönen Brüsten getragen hast?«
    »Es heißt Büstenhalter, und lenk nicht vom Thema ab.«
    »Ich unterhalte mich aber lieber über deine Brüste als über meine Haare.«
    »Na, du bist ja gut aufgelegt heute Morgen.«
    »Du entzündest ein Licht in mir.«
    »Schmeichler.« Sie ergriff eine seiner Haarsträhnen. »Schnipp, schnapp. Du wärst ein neuer Mann.«
    »Dir gefällt der Mann, der ich bin, aber anscheinend gut genug.«
    Lächelnd hob sie die Hüften an und nahm ihn in sich auf. Die Kerzen, die schon längst heruntergebrannt waren, sprühten Funken. »Ich schneide sie nur ein bisschen ab«, flüsterte sie und beugte sich vor, um ihn zu küssen. »Nachher.«
     
    Er lernte, wie viel Vergnügen es bereitete, mit einer Frau zu duschen, und wie faszinierend es war, einer Frau beim Anziehen zuzuschauen. Ins Gesicht rieb sie sich eine andere Creme als auf ihren Körper.
    Der Büstenhalter und das, was sie als Höschen bezeichnete, waren heute blau wie das Ei eines Zaunkönigs. Darüber zog sie eine Hose aus grobem Stoff und den kurzen, weiten Umhang, die sie Sweatshirt nannte.
    Seinem Empfinden nach machte ihre äußere Kleidung das, was sie darunter trug, zu einem köstlichen Geheimnis.
    Er war entspannt und sehr zufrieden mit sich. Als sie jedoch eine Schere ergriff und ihm sagte, er solle sich auf den Toilettendeckel setzen, sträubte er sich.
    »Warum sollte ein Mann, der noch bei Verstand ist, einer Frau erlauben, ihm mit solch einem Werkzeug nahe zu kommen?«
    »Ein großer, kluger Zauberer wie du braucht doch keine Angst vor ein bisschen Haareschneiden zu haben. Außerdem kannst du es ja wieder rückgängig machen, wenn es dir nicht gefällt.«
    »Warum müssen Frauen denn immer an einem Mann herumfummeln?«
    »Das liegt in unserer Natur. Du musst mich einfach lassen.«
    Seufzend setzte er sich.
    »Wenn du schön still hältst, bin ich im null Komma nichts fertig. Was denkst du, wie Cian sich beim Haareschneiden anstellt?«
    Hoyt verdrehte die Augen. »Das weiß ich doch nicht.«
    »Es ist bestimmt schwierig, wenn man kein Spiegelbild hat. Und er sieht immer perfekt aus.«
    Hoyt warf ihr einen Blick von der Seite zu. »Dir gefällt, wie er aussieht, nicht wahr?«
    »Ihr seht euch fast so ähnlich wie ein Ei dem anderen, dann liegt das doch auf der Hand, oder? Der einzige Unterschied ist, dass Cian dieses Grübchen im Kinn hat.«
    »Dort, wo ihn die Feen gekniffen haben, wie meine Mutter immer sagte.«
    »Dein Gesicht ist ein wenig schmaler, und deine Augenbrauen sind geschwungener. Aber eure Augen, der Mund und die Wangenknochen sind identisch.«
    Er beobachtete, wie ihm Haare in den Schoß fielen, und bekam es mit der Angst zu tun. »Himmel, scherst du mich kahl?«
    »Zum Glück mag ich lange Haare bei einem Mann, zumindest bei dir.« Sie drückte ihm einen Kuss auf den Scheitel.

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