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Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)

Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)

Titel: Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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eine Schönheit. Anscheinend konnten wir die Pferde durch den Tanzplatz der Götter nicht mitbringen.«
    »Mir wurde auch gesagt, ich müsse meine Stute zurücklassen. Stimmt das mit der Legende? Mit dem Schwert und dem Stein und dem, der Geall regiert? Wie bei der Artussage?«
    »Ja. Manche behaupten, es stamme daher.« Während er sprach, füllte Larkin frisches Wasser in den Trog. »Nach dem Tod des Königs oder der Königin wird das Schwert von einem Zauberer wieder in den Stein gesteckt. Am Tag nach der Beerdigung kommen die Erben dann nacheinander und versuchen, es wieder herauszuziehen. Es gelingt jedoch nur einem, der dann der neue Herrscher über Geall wird. Das Schwert steht im großen Festsaal, sodass alle es sehen können, bis der Regent stirbt. Und dann beginnt wieder alles von Neuem, Generation um Generation.«
    Er wischte sich über die Stirn. »Moira hat keine Geschwister. Sie muss regieren.«
    Fasziniert hielt Hoyt inne und blickte ihn an. »Und wenn es ihr nicht gelingt, das Schwert herauszuziehen, bist dann du an der Reihe?«
    »Sprich nicht davon«, erwiderte Larkin schaudernd. »Ich verspüre kein Verlangen zu regieren. Wenn du mich fragst, das ist einfach nur lästig. So, wir sind fertig, oder?« Er klopfte dem Hengst die Flanken. »Du bist ein hübscher Teufel, so viel ist sicher. Er braucht Bewegung. Einer von uns sollte mit ihm ausreiten.«
    »Heute besser nicht. Aber ansonsten hast du Recht. Er braucht Auslauf. Andererseits gehört er Cian, deshalb soll er darüber bestimmen.«
    Sie gingen zur Tür und traten gemeinsam hinaus. »Hier entlang«, wies Hoyt den Weg. »Früher war da mal ein Kräutergarten, und vielleicht gibt es ihn ja noch. Bisher bin ich hier noch nicht entlanggegangen.«
    »Moira und ich waren hier schon. Wir haben nichts gesehen.«
    »Wir schauen mal nach.«
    Es sprang so schnell vom Stalldach, dass Hoyt keine Chance hatte, sein Schwert zu ziehen. Aber der Pfeil traf es mitten ins Herz, als es noch in der Luft war.
    Asche rieselte herunter, als ein zweites sprang. Und ein weiterer Pfeil traf ins Schwarze.
    »Lässt du uns auch noch einen übrig?«, rief Larkin Moira zu.
    Sie stand in der Küchentür und hatte den dritten Pfeil bereits eingelegt. »Dann nimm den, der von links kommt.«
    »Das ist meiner!«, schrie Larkin Hoyt zu.
    Er war zweimal so groß wie Larkin, und Hoyt wollte protestieren, aber Larkin hatte den Kampf bereits aufgenommen. Stahl klirrte auf Stahl. Zweimal wich das Wesen vor Larkins Kreuz zurück. Aber es hatte ein sehr langes Schwert.
    Als Hoyt sah, wie Larkin auf dem nassen Boden ausrutschte, sprang er vor. Er holte aus und zielte auf den Hals des Vampirs – und traf auf Luft.
    Larkin sprang auf, warf den Holzpflock hoch und fing ihn wieder auf. »Ich habe ihn nur aus dem Gleichgewicht gebracht.«
    »Gut gemacht.«
    »Vielleicht sind ja noch mehr da.«
    »Ja, vielleicht«, stimmte Hoyt zu. »Aber wir erledigen jetzt erst einmal unsere Arbeit.«
    »Ich gebe dir Rückendeckung. Was für ein Glück, dass Moira beide erwischt hat. Das hier hat dem Vampir wehgetan«, fügte er hinzu und berührte das Kreuz. »Auf jeden Fall hat es ihm Probleme bereitet.«
    »Solange wir die Kreuze tragen, können sie uns zwar töten, aber nicht verwandeln.«
    »Das war dann auch gute Arbeit.«

13
     
    Es gab keinen Kräutergarten mit Thymian und duftendem Rosmarin mehr. Der hübsche Garten, den seine Mutter angelegt hatte, war unter wucherndem Gras verschwunden. Bei schönem Wetter war es ein sonniges Fleckchen, das wusste er. Seine Mutter hatte es deshalb gewählt, damit ihre Kräuter genug Sonne bekamen, obwohl es direkt an der Küche praktischer gewesen wäre.
    Als er noch ein Kind war, hatte sie ihm alles über Kräuter beigebracht. Er hatte dabeigesessen, während sie jätete und erntete. Sie lehrte ihn die Namen der einzelnen Kräuter und ihre Bedürfnisse, bis er sie am Duft, an der Form der Blätter und an ihren Blüten erkennen konnte.
    Wie viele Stunden hatte er hier mit seiner Mutter verbracht, mit ihr geredet oder auch einfach nur stumm dagesessen und den Schmetterlingen und Bienen zugeschaut?
    Mehr als jeder andere war es ihr gemeinsamer Platz gewesen.
    Dann war er zu einem Mann herangewachsen und hatte seinen Platz auf der Klippe gefunden, in dem Landstrich, der heute Kerry hieß. Er hatte sich eine Steinhütte gebaut und die Einsamkeit gefunden, die er für seine Magie gebraucht hatte.
    Aber er war immer wieder zurückgekommen und hatte hier, im

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