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Grünes Gift

Titel: Grünes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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hinter sich ließen. Nancy und Sheila bangten um ihr Leben.
    »Mein Gott, Eugene!« schrie Nancy, als sie eine große Tonne gerammt hatten, die daraufhin in die Luft flog, vom Autodach abprallte und dabei das Schiebedach zerschmetterte. Eugene mußte sich mit aller Kraft an das Lenkrad klammern, um in der müllverstopften Gasse nicht die Kontrolle über das Fahrzeug zu verlieren. Trotzdem konnte er nicht verhindern, daß der Wagen mehrmals gegen die Betonmauern prallte. Vor ihnen schien die Gasse frei zu sein. Eugene wagte einen Blick in den Rückspiegel. Zu seinem Entsetzen bog genau in diesem Augenblick das rote Auto in die schmale Straße ein.
    »Eugene!« schrie Nancy plötzlich und zeigte nach vorn. »Paß auf!«
    Er richtete seinen Blick wieder auf die Straße und sah, daß sie auf einen Sturmschutzzaun zurasten. Doch er hatte keine andere Wahl, er mußte hindurch. Er schrie den Frauen zu, daß sie sich festhalten sollten und trat aufs Gas. Der Kleinwagen beschleunigte. Während Eugene und Nancy bei dem Aufprall von ihren Sicherheitsgurten gehalten wurden, krachte Sheila gegen die Rückseite des Vordersitzes. Obwohl sie einen Teil des Zauns hinter sich herschleppten, beschleunigte der Wagen wieder und schoß, eine Staubwolke hinter sich lassend, hinaus in ein Feld. Wieder gerieten sie mehrere Male gefährlich ins Schlingern, doch jedesmal gelang es Eugene im richtigen Augenblick gegenzusteuern und sie vor dem Umkippen zu bewahren.
    Das baumlose Feld war etwa hundert Meter breit und endete vor einer Anhöhe, hinter der der belebte Teil der Stadt begann. Hinter dem Hügelkamm waren die Dächer von Lastwagen zu sehen, die sich im Stop-and-go-Verkehr voranquälten. Eugenes Mund war extrem trocken, seine Arme schmerzten. Er wagte einen weiteren Blick nach hinten und sah, daß der Fahrer des rotes Autos gerade dabei war, den Wagen durch das Loch in dem Maschendrahtzaun zu manövrieren. Hinter ihm war der weiße Wagen.
    Eugene hatte gedacht, er könne das Feld überqueren und sich hinter dem Hügel in den Verkehr einordnen. Doch das Gelände machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Sie erreichten zwar den Fuß des Hügels, doch dann versanken die Vorderräder in der lockeren Erde. Das Auto drehte sich noch einmal nach links und kam in einer dichten Staubwolke zum Stehen. Eugene, Nancy und Sheila wußten nicht, wo ihnen die Köpfe standen.
    Eugene erholte sich als erster von dem Schock und tastete nach seiner Frau. Sie wirkte, als wäre sie gerade aus einem Alptraum erwacht. Dann drehte er sich zu Sheila um. Sie war ein wenig benommen, ansonsten aber nicht weiter lädiert. Eugene öffnete seinen Gurt und stieg mit wackligen Beinen aus. Ein Blick in Richtung Zaun ließ ihn neue Hoffnung schöpfen: Offenbar hing das rote Auto in der zerrissenen Öffnung fest. Das Surren der durchdrehenden Räder war über das ganze Feld zu hören.
    »Kommt schnell raus!« rief er. »Wir haben noch eine Chance. Wir rennen über den Hügel und tauchen in der Stadt unter.« Während die beiden ausstiegen, behielt Eugene nervös das rote Auto im Auge. Genau in dem Moment verließ der bärtige Mann seinen Wagen.
    »Los, wir müssen uns beeilen!« trieb er die Frauen an. Er hatte fest damit gerechnet, daß der Mann sofort in ihre Richtung stürmen würde, doch zu seiner Überraschung bückte er sich und holte etwas aus dem Wagen. Dann hielt er einen Gegenstand hoch, von dem Eugene den vagen Verdacht hatte, daß es sich womöglich um den Tupperbehälter handelte, den sie mit nach Atlanta gebracht hatten.
    Das seltsame Verhalten des Mannes verwirrte ihn. Während Nancy und Sheila sich gegenseitig den Hügel hinaufhalfen, blieb Eugene wie angewurzelt stehen und versuchte zu erkennen, was der Mann vorhatte. Ein paar Sekunden später blieb Eugene vor Schreck die Luft weg: Direkt vor seinem Gesicht schwebte eine der schwarzen Scheiben!
    »Wo bleibst du denn, Eugene?« rief Nancy. Sie hatte die Hügelkuppe fast erreicht. »Worauf wartest du?«
    »Hier ist eine von den schwarzen Scheiben!« schrie er zurück. Die Scheibe rotierte mit einer irrsinnigen Geschwindigkeit. Das mysteriöse Objekt kam ihm bedrohlich nahe. Seine Haut begann zu kribbeln.
    »Eugene!« rief Nancy voller Panik.
    Eugene wich einen Schritt zurück, ließ die vor ihm schwebende, allmählich ins Rote übergehende und zunehmend Hitze ausstrahlende Scheibe jedoch nicht aus den Augen. Er zog sein Jackett aus, rollte es zusammen und schlug damit auf die Scheibe ein, um sie auf den

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