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Grünes Gift

Titel: Grünes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Arnold Lerstein, der Pressesprecher des Präsidenten, erklärte hierzu, daß das Treffen normalerweise auch ohne den Präsidenten wie geplant stattgefunden hätte, wenn nicht zufällig auch eine Reihe anderer Staatsoberhäupter an der Grippe erkrankt wäre. Der Arzt des Präsidenten teilte mit, er gehe davon aus, daß der Präsident sich mit der gleichen ›Kurzgrippe‹ infiziert habe, der in den vergangenen Tagen halb Washington zum Opfer gefallen sei, und daß er morgen wieder wie gewohnt seinen Geschäften nachgehen könne.« Pitt schüttelte angewidert den Kopf. »Sie fallen über die gesamte Zivilisation her wie ein Virus des zentralen Nervensystems über seinen Wirt. Ihr Ziel ist das Gehirn.«
    »Wir brauchen einen Impfstoff«, stellte Cassy fest. »Und zwar schnell«, entgegnete Jesse. »Am besten gestern.«
    Das Klingeln des Telefons unterbrach ihre Überlegungen. Cassy und Pitt sahen Jesse an. Keiner wußte, wer das Gespräch entgegennehmen sollte. Bevor Jesse etwas sagen konnte, nahm Jonathan oben den Hörer ab.
    Jesse rannte die Treppe hoch, Cassy und Pitt folgten ihm. Sie stürmten in Jonathans Zimmer.
    »Warten Sie mal kurz«, sagte Jonathan in den Hörer, als die drei vor ihm standen. Er teilte ihnen mit, daß Dr. Miller am Apparat sei.
    »Stell auf laut!« schlug Jesse vor. Jonathan drückte den entsprechenden Knopf. »Wir sind alle hier«, sagte er dann. »Ich habe den Lautsprecher eingeschaltet, damit die anderen Sie auch hören. Wie ist es gelaufen?«
    »Schlecht«, erwiderte Sheila. »Sie haben uns etwas vorgemacht. Es hat Stunden gedauert, bis ich endlich kapiert habe, daß sie alle infiziert sind. Das einzige, was sie interessiert hat, war, wie wir zu unseren Erkenntnissen gekommen sind.«
    »So ein Mist!« fluchte Jesse. »War es schwer, wieder wegzukommen? Haben sie versucht, Sie daran zu hindern?«
    »Anfangs nicht«, erwiderte Sheila. »Wir haben ihnen erzählt, daß wir in ein Hotel gehen und ein paar Stunden schlafen würden. Aber sie müssen uns gefolgt sein. Auf dem Weg zum Flughafen haben sie uns abgefangen.«
    »Hat es Ärger gegeben?« fragte Jesse.
    »Ja«, erwiderte Sheila. »Tut mir leid, daß ich Ihnen etwas Trauriges mitteilen muß. Wir haben Eugene verloren.« Die vier sahen sich entgeistert an. Unter »verloren« stellte sich jeder etwas anderes vor. Jesse war der einzige, der Sheila auf Anhieb richtig verstand.
    »Haben Sie nach ihm gesucht?« fragte Jonathan. »Es war genauso wie in dem Krankenhauszimmer«, sagte Sheila leise. »Ich glaube, damit ist klar, was ich meine.«
    »Was für ein Krankenhauszimmer?« fragte Jonathan beunruhigt.
    Cassy legte einen Arm um seine Schultern. »Wo sind Sie jetzt?« wollte Jesse wissen.
    »Auf dem Flughafen von Atlanta«, erwiderte Sheila. »Nancy geht es ziemlich mies, wie Sie sich bestimmt vorstellen können. Aber wir schaffen es schon. Wir haben beschlossen zurückzufliegen, brauchen aber jemanden, der für uns Tickets besorgt. Kreditkarten zu benutzen, wäre viel zu gefährlich.«
    »Ich kümmere mich sofort darum«, versprach Jesse. »Wir sehen uns, sobald Sie zurück sind.«
    Jesse legte auf und wählte die Nummer eines Reservierungsbüros. Während er die beiden Flüge buchte, fragte Jonathan Cassy leise, ob seinem Vater etwas zugestoßen sei. Cassy nickte. »Ich fürchte ja. Aber was genau, kann ich dir auch nicht sagen. Näheres werden wir wohl erst erfahren, wenn deine Mutter zurück ist.«
    Jesse beendete das Gespräch und sah Jonathan an. Er wollte ihm etwas Nettes sagen, doch bevor ihm etwas einfiel, hörten sie vor dem Haus Reifen quietschen. Durch das vordere Fenster fiel in gleichmäßigen Intervallen ein blitzendes Licht in den Raum.
    Jesse rannte ans Fenster und riß den Vorhang zur Seite. Hinter seinem Auto stand ein Streifenwagen mit eingeschaltetem Blaulicht. Vier uniformierte Polizisten stiegen gerade aus, unter ihnen auch Vince Garbon. Jeder führte einen Schäferhund an der Leine.
    Weitere Streifenwagen fuhren vor, mehrere Zivilfahrzeuge und eine grüne Minna. Alle hielten vor dem Haus der Seilers und spuckten ihre Insassen aus. »Was ist da draußen los?« fragte Pitt.
    »Polizei«, erwiderte Jesse. »Sie müssen das Haus doch überwacht haben. Ich habe sogar meinen ehemaligen Partner entdeckt - oder sagen wir lieber das, was von ihm übrig geblieben ist.«
    »Kommen Sie zu uns?« fragte Cassy.
    »Ich fürchte ja«, erwiderte Jesse. »Los! Sofort alle Lichter aus!«
    Die vier rasten durchs Haus und schalteten die

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