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Grünes Gift

Titel: Grünes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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schwarze, scheibenförmige Objekte, die genauso aussahen wie das seltsame Ding, das Beau auf dem Parkplatz vor Costas Diner gefunden hatte.
    Cassy wollte gerade eine von den schwarzen Scheiben in die Hand nehmen, doch Pitt hielt sie zurück. »Nein! Laß es liegen!« sagte er eindringlich.
    »Warum? Ich will doch nur mal schauen, wie schwer es ist.«
    »Das Ding, das Beau aufgehoben hat, hat ihn irgendwie gestochen. Das hat er jedenfalls behauptet. Was für ein Zufall. Ich hatte diese merkwürdige Scheibe schon ganz vergessen.« Er beugte sich nach vorn und nahm eines der Objekte etwas näher in Augenschein.
    »Das Ding, das Beau gefunden hat, habe ich gestern nacht noch gesehen«, sagte Cassy. »Es lag neben seinem Computer, als Beau massenhaft Daten aus dem Internet auf seine Festplatte geholt hat.«
    Pitt wollte sich von dem Standbesitzer erklären lassen, was es mit diesen Scheiben auf sich hatte, doch er war gerade mit einem anderen Kunden beschäftigt.
    Während sie noch immer die Scheiben musterten und darauf warteten, daß der Standbesitzer sie bediente, drängten sich ein kräftiger Mann und eine Frau nach vorne. »Da sind noch mehr von diesen schwarzen Steinen, von denen Gertrude gestern abend gesprochen hat«, sagte die Frau. Der Mann grummelte etwas Unverständliches vor sich hin. »Gertrude hat erzählt, daß sie vier in ihrem Hinterhof gefunden hat«, fuhr die Frau fort und fügte lachend hinzu: »Sie dachte, daß sie vielleicht wertvoll sind. Doch dann hat sie mitbekommen, daß auch andere solche Steine gefunden haben.«
    Sie nahm eine von den Scheiben in die Hand. »Ganz schön schwer«, stellte sie fest und umschloß sie mit den Fingern. »Fühlt sich irgendwie kalt an.«
    Sie wollte die Scheibe an ihren Freund weiterreichen, als sie laut »Aua!« schrie. Erschrocken ließ sie das mysteriöse Objekt fallen. Es traf einen Aschenbecher, der in tausend Stücke zerbarst.
    Als der Standbesitzer sah, was passiert war, wollte er den kaputten Aschenbecher bezahlt haben.
    »Ich werde keinen Cent dafür bezahlen«, fauchte die Frau empört. »Dieses blöde Ding hat mir in den Finger geschnitten.« Zum Beweis hielt sie ihm trotzig ihren verletzten Mittelfinger hin, womit sie den Standbesitzer noch mehr gegen sich aufbrachte, der die Geste falsch verstand und dachte, sie wollte ihm den Stinkefinger zeigen.
    Während der Standbesitzer und die Frau miteinander stritten, sahen Cassy und Pitt sich fragend an, und stellten fest, daß sie wirklich das gleiche bemerkt hatten: Als die Frau dem Standbesitzer ihren Finger gezeigt hatte, hatte er leicht bläulich geschillert.
    »Was wohl dieses Schillern verursacht hat?« flüsterte Cassy. »Wieso fragst du mich?« gab Pitt die Frage zurück. »Ich bin nicht mal sicher, ob ich es wirklich gesehen habe, so schnell war es wieder vorbei.«
    »Aber wir haben es doch beide gesehen«, sagte Cassy. Es dauerte weitere zwanzig Minuten, bis der Standbesitzer und die Frau sich geeinigt hatten. Nachdem die Frau und ihr Freund gegangen waren, sprach Pitt den Verkäufer auf die schwarzen Objekte an.
    »Was soll ich Ihnen über diese Dinger sagen?« entgegnete der Mann mißmutig. Er hatte nur den halben Preis für seinen Aschenbecher bekommen.
    »Wissen Sie, was sie darstellen sollen?« fragte Cassy. »Keine Ahnung.«
    »Für wieviel verkaufen Sie die Teile denn?«
    »Am Anfang habe ich zehn Dollar pro Stück gekriegt«, erwiderte der Mann. »Das war gestern oder vorgestern, jetzt werden die Scheiben auf einmal überall angeboten. Der Markt ist überschwemmt. Aber ich verrate Ihnen was: Diese hier sind von erstklassiger Qualität. Ich verkaufe Ihnen alle sechs für zehn Dollar.«
    »Haben die Scheiben vorher auch schon mal jemanden verletzt?« fragte Pitt.
    »Na ja«, erwiderte er und zuckte mit den Schultern. »Mich bat auch eine gestochen. Es war aber nicht weiter dramatisch, wie ein kleiner Nadelstich. Allerdings konnte ich mir beim besten Willen nicht erklären, wie es passiert ist.« Er nahm eine der Scheiben in die Hand. »Schließlich sind sie glatt wie ein Babypopo.«
    Pitt nahm Cassy am Arm und zog sie vom Stand weg, woraufhin der Verkäufer ihnen nachrief: »Warten Sie, ich gebe Ihnen alle für acht Dollar!«
    Pitt ignorierte ihn und erzählte Cassy statt dessen von dem kleinen Mädchen in der Notaufnahme, das von seiner Mutter beschimpft worden war, weil es behauptete hatte, von einem schwarzen Stein gebissen worden zu sein. »Glaubst du, sie meinte eine von diesen Scheiben?«

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