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Grünes Gift

Titel: Grünes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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stehen.
    »Ich befürchte, daß bei Ihrer Einladung nicht der korrekte Weg eingehalten wurde«, sagte Dr. Halprin mit einem überheblichen Grinsen zu Clyde. »Da ich der Geschäftsführer dieser Klinik bin, haben sämtliche Hilfeersuchen an die Centers for Disease Control über meinen Tisch zu gehen. Das ist bei uns der vorgeschriebene Dienstweg. Anders verhält es sich natürlich bei meldepflichtigen Krankheiten. Aber wie wir alle wissen, gehört die Influenza nicht dazu.«
    »Tut mir leid«, entgegnete Clyde und erhob sich. »Ich bin davon ausgegangen, aufgrund einer ordnungsgemäßen Anfrage hier zu sein. Ich möchte mich um Gottes willen nicht in Ihre Angelegenheiten einmischen.«
    »Kein Problem«, sagte Dr. Halprin. »War ja nur ein kleines Mißverständnis. Jedenfalls besteht kein Anlaß, die Dienste der CDC in Anspruch zu nehmen. Aber kommen Sie doch kurz mit in mein Büro. Dort können wir die Sache in Ruhe besprechen.« Er legte seinen Arm um Clydes Schultern und drängte ihn zur Tür.
    Sheila verdrehte frustriert die Augen. Plötzlich sprang Cassy auf und stellte sich den beiden Männern in den Weg. Sie war verzweifelt und befürchtete, eine einmalige Gelegenheit zu verpassen. »Bitte Dr. Horn«, flehte sie den Epidemiologen an. »Sie müssen uns anhören. In dieser Stadt geht etwas Merkwürdiges vor. Die Leute verändern sich mit dieser Krankheit, und es infizieren sich immer mehr.«
    »Cassy!« wies Sheila sie scharf zurecht.
    »Aber ich habe doch recht«, insistierte Cassy. »Hören Sie nicht auf Dr. Halprin. Er hatte selbst diese Grippe, und jetzt ist er einer von ihnen!«
    »Jetzt reicht es aber, Cassy!« sagte Sheila entschieden und zog sie beiseite.
    »Entschuldigen Sie bitte den kleinen Zwischenfall«, wandte sich Dr. Halprin beschwichtigend an den Mann von den Centers for Disease Control. »Ich darf Sie doch Clyde nennen, oder?«
    »Aber ja doch«, erwiderte Clyde und warf nervös einen Blick über seine Schulter, als ob er jeden Moment eine Attacke erwartete.
    »Wie Sie sehen, hat dieses Problemchen einige Leute ganz schön aus der Fassung gebracht«, fuhr Dr. Halprin fort und forderte Clyde mit einem Wink auf, ihm in den Flur zu folgen. »Außerdem hat es bei einigen wohl auch zu einem Realitätsverlust geführt. Doch das können wir alles in meinem Büro besprechen. Dort können wir auch jemanden bestellen, der Sie zum Flughafen bringt. Ich habe sogar etwas, das ich Sie bitten möchte, nach Atlanta mitzunehmen. Etwas, das die Leute Ihrer Behörde ziemlich interessieren dürfte.« Sheila schloß die Tür hinter den Männern und lehnte sich dagegen. »Das war kein besonders kluger Schachzug«, wandte sie sich an Cassy.
    »Es tut mir leid«, entschuldigte sich Cassy. »Ich konnte es nicht mehr ertragen.«
    »Sie müssen wissen, daß Cassy mit Beau zusammen ist«, erklärte Pitt an Sheila gewandt. »Deshalb geht ihr das alles ganz schön an die Nieren.«
    »Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen«, entgegnete Sheila. »Ich bin genauso frustriert. Das Problem ist nur - jetzt müssen wir wieder ganz von vorne anfangen.«
     
    Das Anwesen machte einen imposanten Eindruck. Obwohl es im Lauf der letzten Jahre auf weniger als zwei Hektar geschrumpft war, stand das Hauptgebäude noch und war in gutem Zustand. Es war ein Haus im Stil eines französischen Schlosses und war kurz nach der Jahrhundertwende gebaut worden. Für das Mauerwerk hatte man Granit aus der näheren Umgebung verwendet.
    »Es gefällt mir«, sagte Beau. Er stand mit ausgebreiteten Armen in der Mitte des riesigen alten Tanzsaals. King saß ein wenig ängstlich in der Tür; er schien zu befürchten, allein auf dem enormen Anwesen zurückgelassen zu werden. Randy stand an der Seite des Saals und unterhielt sich mit der Maklerin, Helen Bryer.
    »Das Grundstück hat achtzehntausend Quadratmeter, sagte Ms. Bryer. »Für ein Haus dieser Größe ist das nicht viel Land. Der Vorteil ist natürlich, daß es direkt an das Firmengelände grenzt, so daß Sie das Land sehr effektiv nutzen können.« Beau ging zu den hohen Fenstern hinüber und genoß die hereinfallenden Sonnenstrahlen. Der Blick war einfach herrlich. Mit dem Teich im Vordergrund, in dem sich die Sonne spiegelte, erinnerte er ihn an die Sicht von dem Hügel auf dem Cipher-Gelände.
    »Ich habe heute morgen im Fernsehen Ihre Ankündigung gehört«, sagte Ms. Bryer. »Ich muß schon sagen, Mr. Nite, was Sie mit Ihrem Institut für einen Neubeginn vorhaben, klingt wunderbar. Die

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