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Grünes Gift

Titel: Grünes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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nicht viele Beweise«, räumte Sheila ein. »Aber die Meerschweinchen sind krank geworden. Das steht zweifelsfrei fest.«
    »Sie müssen diese Kausalität unter überprüfbaren und jederzeit wiederholbaren Bedingungen nachweisen«, stellte Eugene klar. »Das ist nun einmal die wissenschaftliche Vorgehensweise. Was Sie brauchen, ist ein eindeutiger, jederzeit reproduzierbarer Beweis. Solange Sie den nicht haben, können Sie höchstens ein paar vage Vermutungen anstellen.«
    »Aber was ist mit den schwarzen Scheiben hier?« wandte Pitt ein. »Sie sind doch nicht unserer Phantasie entsprungen!« Eugene trat näher und beugte sich über den Tisch, um die Scheiben zu betrachten.
    »Damit ich Sie richtig verstehe: Sie wollen mir erzählen, daß sich in diesem kompakten, kleinen Objekt ein Spalt geöffnet hat, obwohl nirgendwo auch nur die winzigste Nahtstelle zu erkennen ist und man nicht einmal mit dem Mikroskop einen Hinweis auf ein Türchen oder eine Klappe finden kann.«
    »Ich weiß, es klingt verrückt«, gab Jesse zu. »Wenn wir es nicht selbst mit eigenen Augen gesehen hätten, würde ich es auch nicht glauben. Es war, als ob sich blitzschnell eine Naht geöffnet und dann wie von selbst wieder zugeschweißt hätte.«
    »Da fällt mir gerade noch etwas anderes ein«, sagte Sheila. »Im Krankenhaus gab es einen seltsamen Zwischenfall. Ein Mann vom Reinigungsdienst ist völlig überraschend gestorben. Als wir ihn fanden, hatte er ein unerklärliches, rundes Loch in der Hand. Außerdem war in dem Zimmer, in dem er entdeckt wurde, das gesamte Inventar verformt und verzogen. Sie erinnern sich sicher, Jesse. Sie waren doch auch da.«
    »Natürlich erinnere ich mich«, entgegnete Jesse. »Es wurde sogar über einen Strahlenunfall spekuliert. Aber wir konnten keinerlei Radioaktivität nachweisen.«
    »Es war das Zimmer, in dem zuvor mein Verlobter gelegen hat«, ergänzte Cassy.
    »Wenn diese Geschichte auch etwas mit der seltsamen Grippe und den schwarzen Scheiben zu tun hat, haben wir ein noch größeres Problem als wir bisher dachten« gab Sheila zu bedenken.
    Alle, außer Eugene, der sich wieder gegen den Kamin gelehnt hatte, starrten die schwarzen Scheiben an. Eine ganze Weile sagte keiner etwas. Schließlich brach Cassy das Schweigen. »Ich habe das Gefühl, daß wir alle das gleiche denken und sich keiner traut, es auszusprechen: Möglicherweise sind diese kleinen, schwarzen Scheiben nicht von hier. Vielleicht stammen Sie nicht von diesem Planeten.«
    Cassys Bemerkung wurde mit absolutem Schweigen quittiert, bloß Eugene seufzte einmal ungeduldig auf. Außer dem Ticken einer Wanduhr waren nur die Atemgeräusche zu hören. Draußen hupte in der Ferne ein Auto.
    »Vielleicht sollten wir das wirklich in Erwägung ziehen«, sagte Pitt schließlich. »An den Abend, bevor Beau eine von diesen Scheiben gefunden hat, ist mein Fernseher durchgeknallt. Außerdem weiß ich von vielen meiner Kommilitionen, daß ihre Fernseher, Radios, Computer und alle möglichen anderen elektronischen Geräte ebenfalls kaputt gegangen sind, wenn sie eingeschaltet waren.«
    »Um wieviel Uhr ist das passiert?« fragte Sheila. »Um Viertel nach zehn«, erwiderte Pitt. »Genau zu der Zeit hat auch mein Videorecorder den Geist aufgegeben«, erklärte Sheila. »Mein Radio auch«, sagte Jonathan.
    »Welches Radio?« wollte Nancy wissen. Jonathan hatte ihr gar nichts von einem kaputten Radio erzählt.
    »Ich meine Tims Autoradio«, korrigierte sich Jonathan. »Glauben Sie, all diese seltsamen Vorfälle könnten etwas mit den schwarzen Scheiben zu tun haben?« fragte Pitt.
    »Man sollte zumindest mal darüber nachdenken«, erwiderte Nancy und fragte dann an Eugene gewandt: »Hat man für diese plötzlichen, extrem starken Radiowellen eigentlich eine Erklärung gefunden?«
    »Nein«, räumte Eugene ein. »Aber darauf würde ich noch lange keine völlig unausgegorene Theorie stützen.«
    »Ich weiß nicht«, entgegnete Nancy. »Es ist zumindest komisch, daß ihr diesen Vorfall nicht aufklären konntet.«
    »Ist ja echt cool!« rief Jonathan. »Dann reden wir also über ein außerirdisches Virus.«
    »Von wegen cool«, wies Nancy ihn zurecht. »Wenn es stimmt, wäre es furchtbar.«
    »Stop! Vorsicht!« mahnte Sheila. »Wir sollten aufpassen, daß die Phantasie nicht mit uns durchgeht. Wenn wir voreilige Schlüsse ziehen und anfangen, über außerirdische Virenstämme zu reden, dürfte es noch schwieriger werden, Unterstützung zu organisieren.«
    »Genau

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