Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Grünes Gift

Titel: Grünes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
Vom Netzwerk:
darum geht es mir doch«, schaltete Eugene sich wieder ein. »Wenn man euch so reden hört, könnte man nämlich den Eindruck kriegen, ein paar durchgeknallten Spinnern zuzuhören.«
    »Aber eins ist doch klar«, wandte Jesse ein. »Ob diese Krankheit ihren Ursprung nun auf der Erde hat oder ob sie aus dem All kommt - sie ist da. Darüber sollten wir nicht streiten. Wir sollten uns lieber Gedanken darüber machen, mit welcher Krankheit wir es eigentlich zu tun haben und was wir gegen sie unternehmen können. Und wir sollten uns beeilen, denn wenn sie sich wirklich so schnell verbreitet, wie wir befürchten, könnte es bald zu spät sein!«
    »Ich muß Ihnen hundertprozentig zustimmen«, sagte Sheila. »Wenn sich in dieser Probe ein Virus befindet, werde ich es isolieren«, versprach Nancy. »Ich kann mein eigenes Labor benutzen. Niemand fragt mich, woran ich gerade arbeite. Wenn wir das Virus erst einmal isoliert haben, können wir uns direkt an den Gesundheitsminister wenden.«
    »Falls der bis dahin nicht auch infiziert ist«, bemerkte Cassy. »Was für eine ernüchternde Vorstellung«, seufzte Nancy.
    »Aber uns bleibt keine andere Wahl«, stellte Sheila klar. »Denn Eugene hat ja recht: Wenn wir jetzt Alarm schlagen und nichts als Gerüchte und Vermutungen anbieten können, wird uns niemand glauben.«
    »Ich werde gleich morgen früh loslegen und das Virus isolieren«, versprach Nancy.
    »Kann ich Ihnen vielleicht dabei helfen?« fragte Pitt. »Ich studiere zwar Chemie, aber ich habe auch ein paar Kurse in Mikrobiologie belegt und schon im Krankenhauslabor gearbeitet. «
    »Gerne«, erwiderte Nancy. »Mir sind nämlich auch bei Serotec schon ein paar Leute aufgefallen, die sich seltsam verhalten. Ich weiß gar nicht mehr, wem ich trauen kann.«
    »Ich würde ja gerne helfen herauszufinden, was es mit diesen schwarzen Scheiben auf sich hat«, erklärte Jesse. »Aber ich habe keine Ahnung, wo ich anfangen soll.«
    »Ich nehme die Dinger mit in mein Labor«, schlug Eugene vor. »Und wenn es nur dazu dient, euch Panikmachern zu beweisen, daß sie nicht aus dem Weltall sind - die Zeit ist es mir wert.«
    »Berühren Sie sie bloß nicht am Rand!« warnte ihn Jesse. »Keine Angst«, beruhigte Eugene ihn. »Mein Labor ist bestens ausgestattet. Wir können die Scheiben per Fernsteuerung bewegen, und selbst wenn sie radioaktiv wären, könnte nichts passieren.«
    »Zu schade, daß wir nicht mit einem Infizierten selbst reden können«, sagte Jonathan. »Aber Moment mal - wieso fragen wir nicht einfach einen von ihnen, was los ist. Vielleicht wissen sie es ja.«
    »Das wäre viel zu gefährlich« erwiderte Sheila. »Es sieht so aus, als ob sie alles tun, um uns auf ihre Seite zu ziehen. Sie versuchen doch jeden zu infizieren. Möglicherweise betrachten sie uns sogar als ihre Feinde.«
    »Auf jeden Fall wollen sie uns auf ihre Seite bringen«, bekräftigte Jesse. »Ich glaube sogar, der Captain pickt sich auf unserem Revier gezielt die Leute heraus, die sich noch nicht infiziert haben.«
    »Hmm«, murmelte Cassy. »Es wäre zwar gefährlich, aber vielleicht würde es auch Klarheit bringen.« Für einen Augenblick starrte sie gedankenversunken ins Leere. In ihrem Kopf drehte sich alles.
    »Cassy!« rief Pitt. »Was hast du vor? Dieser Blick gefällt mir überhaupt nicht.«

 
    Kapitel 13
    6.30 Uhr
    D ie beiden sind meine Gäste«, sagte Nancy Seilers. Sie stand in Begleitung von Sheila und Pitt im Eingangsbereich von Serotec Pharmaceuticals. Der Nachtwächter musterte aufmerksam ihren Ausweis, den sie auch schon am Eingangstor hatte vorzeigen müssen, um überhaupt auf den Parkplatz zu gelangen.
    »Haben Sie irgendeinen Ausweis mit Lichtbild dabei?« wandte sich der Wächter an Sheila und Pitt. Beide zeigten ihre Führerscheine vor. Schließlich ließ der Mann sie passieren, und die drei gingen zum Fahrstuhl.
    »Seit dem Selbstmord nimmt man es bei uns mit der Sicherheit ziemlich genau«, erklärte Nancy.
    Sie hatte darauf gedrängt, ihr Labor möglichst früh aufzusuchen, um den anderen Serotec-Angestellten aus dem Weg zu gehen. Ihre Rechnung ging auf: Außer ihnen war noch niemand da. Die gesamte dritte Etage, die ausschließlich der biologischen Forschung vorbehalten war, war menschenleer. An einem Ende der Etage gab es einen kleinen Bereich, in dem die Versuchstiere gehalten wurden.
    Nancy schloß ihr Privatlabor auf. Als alle drinnen waren, verriegelte sie die Tür. Sie wollte von niemandem gestört werden oder

Weitere Kostenlose Bücher