Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Grünes Gift

Titel: Grünes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
Vom Netzwerk:
Treppenhaustür eine Etage über ihnen zugefallen war, öffnete er die Tür und spähte vorsichtig hinaus ins Treppenhaus. Zufrieden stellte er fest, daß die Luft rein war. Auf einen Wink folgten ihm die anderen hinunter ins Erdgeschoß.
    Vor einer Tür, die laut Aufschrift über eine Alarmvorrichtung verfügte und nur im Notfall zu benutzen sei, blieben sie stehen.
    »Sind alle da?« flüsterte Jesse. »Ja«, erwiderte Eugene.
    »Wir rennen jetzt zum Auto und verschwinden so schnell wie möglich«, befahl Jesse. »Ich fahre. Geben Sie mir die Schlüssel.«
    Nancy reichte sie ihm. Sie war froh, sich nicht selbst ans Steuer setzen zu müssen.
    »Okay, dann los!« zischte Jesse, riß die Tür auf und rannte los. Im selben Augenblick begann eine Sirene zu heulen. Die anderen waren dicht hinter ihm. Aus Angst, entdeckt zu werden, liefen sie mit vorgebeugten Oberkörpern. Als sie das Auto erreichten, ließ Jesse den Motor an.
    »Festhalten!« rief er. Dann startete er mit quietschenden Reifen und schoß über den Parkplatz. Um die Sicherheitsschranke kümmerte er sich nicht. Ohne den Fuß vom Gas zu nehmen, raste er durch die schwarzweiße Holzschranke. Sie brach sauber ab.
    Jonathan drehte sich um und blickte aus dem Rückfenster. Zu seinem Entsetzen sah er in den dunklen Fenstern im dritten Stock etliche glühende Augenpaare. Sie erinnerten ihn an Katzenaugen, die das Licht eines Scheinwerfers reflektierten. Jesse fuhr zügig, hielt sich aber an die vorgeschriebene Geschwindigkeitsbegrenzung. Er hatte bereits ein paar Polizeiwagen überholt und wollte auf keinen Fall riskieren, angehalten zu werden.
    Als sie vor einer roten Ampel warten mußten, hatten sie sich soweit beruhigt, daß sie laut darüber nachzudenken begannen, wer sie verraten haben konnte. Schließlich kam Nancy auf die Idee, ob möglicherweise der Nachtwächter einer von »den anderen« war.
    An der nächsten Ampel warf Pitt zufällig einen Blick in das neben ihnen wartende Auto. Der Fahrer erwiderte seinen Blick und schien ihn sofort zu erkennen. Pitt sah, wie er sein Handy in die Hand nahm.
    »Es klingt vielleicht verrückt«, sagte Pitt. »Aber ich glaube, der Typ neben uns hat uns erkannt.«
    Ohne nachzudenken fuhr Jesse über die immer noch rote Ampel, schlängelte sich zwischen den Autos hindurch und bog dann von der Hauptstraße ab, um auf einer unbeleuchteten Seitenstraße weiterzufahren.
    »Ist das nicht die falsche Richtung?« fragte Sheila. »Wir müssen doch zum Flughafen.«
    »Keine Sorge«, entgegnete Jesse. »Ich kenne diese Stadt wie meine Westentasche.«
    Es schien so, als ob sie ziellos durch die Gegend fuhren, aber schließlich erreichten sie eine Autobahnauffahrt, von deren Existenz außer Jesse niemand im Auto gewußt hatte. Die restliche Strecke zum Flughafen legten sie schweigend zurück. Allmählich wurde allen das ungeheure Ausmaß der Verschwörung bewußt. Sie konnten es sich nicht leisten, auch nur einen Augenblick unaufmerksam zu sein. Jesse fuhr zur Abflugebene und hielt vor Terminal C. Sie stiegen aus.
    »Ab hier schaffen wir es wohl allein«, sagte Sheila zu Jesse und griff nach der Ledertasche mit den eilig zusammengerafften Papieren.
    »Am besten fahren Sie auf schnellstem Wege zurück und bringen sich und die anderen in Sicherheit.«
    »Aber zuerst begleiten wir Sie noch zu Ihrem Flugzeug«, sagte Jesse. »Ich will sicher sein, daß es nicht noch mehr Ärger gibt.«
    »Was ist mit dem Wagen?« fragte Pitt. »Soll ich hier warten?«
    »Nein«, erwiderte Jesse. »Wir gehen alle rein.« Die Abfertigungshalle war fast menschenleer. Eine Putzkolonne polierte gerade den Terrazzoboden. Nur der Delta-Schalter war besetzt. Die Monitore versprachen einen pünktlichen Start der Maschine nach Atlanta.
    »Gehen Sie schon mal zum Flugsteig«, sagte Jesse. »Ich hole die Tickets. Und halten Sie Ihre Ausweise bereit!« Sheila, Cassy, Pitt und die Seilers eilten durch das Terminal und stellten sich bei der Sicherheitskontrolle an. Außer ihnen warteten nur wenige Passagiere vor dem Durchleuchtungsapparat für das Handgepäck.
    »Wo sind die schwarzen Scheiben?« flüsterte Cassy Pitt ins Ohr.
    »In Eugenes Tasche«, antwortete Pitt.
    Genau in diesem Moment stellte Eugene seine Tasche auf das Förderband. Während sie in der kleinen Box verschwand, passierte er selbst den Metalldetektor. »Was ist, wenn sie Alarm auslösen?« fragte Cassy. »Eher habe ich Angst, daß das Sicherheitspersonal infiziert ist und die Scheiben auf dem

Weitere Kostenlose Bücher