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Grünes Gift

Titel: Grünes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Bildschirm erkennt«, entgegnete Pitt.
    Sie hielten den Atem an, als die Frau, die den Durchleuchtungsapparat bediente, das Band anhielt und aufmerksam den Bildschirm betrachtete. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis sie das Band wieder in Gang setzte. Cassy seufzte erleichtert auf. Dann passierten auch sie und Pitt den Metalldetektor und schlossen zu den anderen auf.
    Während sie sich so schnell wie möglich von der Menschenansammlung an der Kontrollstelle entfernten, achteten sie darauf, keinem der anderen Passagiere ins Auge zu sehen. Vor allem dieses Nichtwissen, wer infiziert war und wer nicht, war nervenaufreibend. Als ob er Gedanken lesen könnte, erklärte Jonathan: »Ich glaube, man kann an ihrem Grinsen und an ihren Augen erkennen, auf welcher Seite sie stehen.«
    »Wie meinst du das?« fragte Nancy.
    »Sie grinsen völlig unnatürlich, und ihre Augen glühen«, erwiderte Jonathan. »Das Glühen kann man natürlich nur im Dunkeln erkennen.«
    »Ich glaube, du hast recht«, bestätigte Cassy. Auch sie hatte beides bereits beobachtet.
    Schließlich erreichten sie den Flugsteig. Sie stellten sich an die Seite und warteten auf Jesse. Die meisten Passagiere waren schon an Bord gegangen.
    »Seht ihr die Frau da drüben?« fragte Jonathan und deutete mit dem Finger auf sie. »Ich meine die, die so bescheuert grinst. Ich wette fünf Dollar, daß sie eine von den anderen ist.«
    »Jonathan!« zischte Nancy. »Benimm dich nicht so auffällig!«
     
    Vince Garbon fuhr an den Straßenrand und parkte das Zivilfahrzeug direkt hinter dem Kleintransporter der Seilers. »Sie sind also offenbar hier«, stellte Captain Hernandez fest und stieg aus. Hinter ihnen hielt ein weiterer Wagen; Candee, ihre Eltern und ein paar Beamte in Zivil stiegen aus. Wie von einem Magnet angezogene Eisenspäne eilten sofort ein paar infizierte Flughafenarbeiter herbei und bildeten einen Kreis um den Captain und seine Gruppe. »Flugsteig 5, Terminal C«, wandte sich einer der Arbeiter an den Captain. »Flug 917 nach Atlanta.«
    »Dann wollen wir mal«, sagte Captain Hernandez, ging durch die automatische Tür und betrat das Flughafengelände. Den anderen bedeutete er, ihm zu folgen.
     
    »Wo bleibt Jesse denn bloß?« fragte Sheila. Sie sah nervös in Richtung Hauptterminal zu dem kleinen Menschenauflauf. »Ich will den Flug auf keinen Fall verpassen.«
    »Eugene«, wandte sich Nancy flüsternd an ihren Mann. »Wenn ich es mir richtig überlege, möchte ich Jonathan lieber doch nicht allein zurücklassen. Bei allem, was hier vor sich geht, sollte einer von uns bei ihm bleiben.«
    »Ich passe schon auf ihn auf«, sagte Jesse. Er hatte sich von hinten genähert und Nancys Bemerkung mitangehört. »Erledigen Sie Ihre Aufgaben in Atlanta. Ihrem Sohn wird nichts passieren.«
    »Wo kommen Sie denn plötzlich her?« fragte Sheila. Jesse zeigte auf eine nicht gekennzeichnete verschlossene Tür hinter ihnen. »Ich habe schon so oft auf dem Flughafen ermittelt, daß ich mich in dem Gebäude hier besser auskenne als in meinem eigenen Keller.«
    Er reichte Nancy, Eugene und Sheila ihre Tickets. Nancy umarmte ein letztes Mal ihren Sohn, doch Jonathan blieb steifbeinig stehen und rührte sich nicht. »Mom!« stöhnte er.
    »Gehen wir!« forderte Sheila sie auf. »Das war gerade der letzte Aufruf.«
    Sheila ging voran, Nancy bildete das Schlußlicht, um ihrem Sohn ein letztes Mal zuwinken zu können. Dann checkten sie am Flugsteig ein und verschwanden in der Gangway. Ein paar Minuten später wurde die Gangway zurückgezogen, und das Flugzeug rollte hinaus in die Nacht.
    Jesse seufzte erleichtert auf und wandte sich vom Fenster ab.
    »Gott sei Dank, sie sind drin!«, sagte er. »Jetzt müssen wir…« Mitten im Satz hielt er plötzlich inne. Er hatte Captain Hernandez und Vince Garbon entdeckt, die einen ganzen Pulk von Menschen anführten. Sie passierten die Sicherheitskontrolle und steuerten direkt auf Flugsteig Nummer 5 zu. Cassy bemerkte, daß Jesses Gesicht sich schlagartig verfinsterte und wollte gerade fragen, was los sei, doch er ließ sie nicht zu Wort kommen. Jesse schob sie schon alle drei zu der nicht gekennzeichneten Tür. »Was ist denn los?« fragte Pitt.
    Jesse ignorierte die Frage und hackte so schnell er konnte die Zahlenkombination in das Tastaturfeld neben dem Türknauf ein. Die Tür öffnete sich. »Los, rein da!« befahl er. Cassy ging vor Jesse und Pitt folgte ihr. Jesse zog als letzter die Tür hinter sich zu.
    »Weiter!« zischte er.

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