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Grünmantel

Grünmantel

Titel: Grünmantel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles de Lint
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nachzusehen, ob diese elenden Scheißer inzwischen wieder verschwunden waren, um den Job dann doch noch zu Ende zu bringen - wenn keine Bullen da waren, um die Frau zu schützen. Oder ob sie sie mitgenommen hatten? Was aber, wenn sie die Cops überhaupt nicht gerufen hatte? Teufel, wenn sie nicht mal wußte, wer er war? Nur weil er sie kannte, hieß das noch lange nicht, daß sie sich an ihn erinnerte. Es war Jahre her, daß ihre Mutter mit ihr davongelaufen war. Wieso zum Teufel sollte sie sich also an Lance Maxwell erinnern? Vielleicht lag sie auch ganz allein in ihrem Haus und dachte, es sei vorbei ...
    Er schüttelte den Kopf, um klar denken zu können. Herrje, hatte er Kopfschmerzen. Er sah ein ganzes Kaleidoskop von Bildern vor sich - was er alles mit der Fotze anstellen würde. Sie zu reiten, war schon ’ne bessere Kiste, als Brenda zu vögeln, Hölle und Teufel! Die da war jung, geschmeidig wie ’n Reh, und er konnte ihr Hirschbock sein. Jawohl, Sir.
    Er blinzelte und starrte durch die Windschutzscheibe in die Nacht hinaus. Verdammt, was war mit ihm los? Er wollte umkehren? War er völlig übergeschnappt? Verdammt noch mal, sie sprach wahrscheinlich genau in diesem Moment mit der Polizei, gab den Bullen seine Beschreibung und erinnerte sich vielleicht sogar an seinen Namen aus der Zeit, als er ’n paar dämliche Jobs für ihren Alten erledigt hatte.
    Panik stieg in ihm hoch, doch er unterdrückte sie einfach. Ganz ruhig, Lance. Es gibt nur eins, was du tun kannst.
    Seine Entscheidung kam heiß und hart - so wie die Musik das Feuer zwischen seinen Beinen entflammt hatte.
    Er drehte die Schnauze des Pick-up in die ursprüngliche Richtung, schaltete die Scheinwerfer ein und fuhr die Straße hinunter.

    Louie und Finger saßen auf dem Bett. Zwischen ihnen lag ein Koffer. Louie zeichnete eine Karte auf ein Stück Papier und benutzte den Koffer als Unterlage. »Okay«, meinte er schließlich. »Hier ist ’ne Tür, dann kommt ’n Fenster und noch eins. Das hier könnte ’ne Kellertür gewesen sein. Ich weiß es nicht.«
    Finger nickte. »Der einfachste Weg ist der beste. Jeder von uns steigt in ’n Seitenfenster ein - und dann einer nach vorn, einer nach hinten. Wenn wir das schnell und glatt erledigen ...«
    »Ich will nicht, daß es wie ’n Einbruch aussieht«, brummte Louie.
    »Sicher, aber der andere Bursche - du hast ihn nicht erkannt?«
    »Muß ’ne lokale Größe sein.«
    »Auch gut«, meinte Finger. »Aber du hast es jetzt mit zwei Leuten zu tun. Keine Chance also, die Sache unauffällig durchzuziehen.«
    »Ich hab ’ne Idee, die dir gefallen wird.«
    Earl saß beim Fenster und beobachtete die beiden. Er konnte nur den Kopf schütteln. Jesses, hatten die Kerle zu viele Gangsterfilme gesehen, oder was? Wenn man sie so beobachtete, konnte man meinen, sie planten ’n Superding und nicht die Liquidierung von ’n paar Trotteln, selbst wenn einer davon Tony Valenti hieß. Hört zu, wollte er gerade sagen, laßt mich die Sache erledigen. Doch in diesem Moment klingelte das Telefon.
    »Ja?« knurrte er in die Muschel.
    »Hi, Earl, hier ist Lisa. Steve sagt, du hast Sehnsucht nach Howie.«
    »Stimmt. Ich dachte, der Kerl braucht Ruhe. Statt dessen gondelt er in der Gegend rum. Was habt ihr mit ihm gemacht - ’n Zug durch die Bars, oder was? Gib ihn mir mal, okay?«
    »Kann ich nicht. Er hat uns gebeten, ihn nach Lanark rüberzufahren, zum Haus von deiner Ex. Er ist dageblieben. Wir sind gerade erst zurückgekommen.«
    »Ihr habt was? « Earl sah auf und merkte, daß Louie und Finger ihn beobachteten. Er versuchte, sein Mienenspiel im Zaum zu halten.
    »Ich sagte, wir sind gerade zurückgekommen«, wiederholte Lisa.
    »Nein, ich will wissen, wo ihr ihn hingebracht habt.«
    »Was meinst du?«
    »Warum zum Teufel wollte er sie sehen?«
    »Das hat er uns nicht auf die Nase gebunden«, erklärte Lisa. »Er sagte zwar, du würdest ausflippen, erwähnte aber auch, daß er schon ’n paar Dinge für euch erledigen wollte. He, ich wußte gar nicht, daß du ’ne kleine Tochter hast, Earl. Davon hast du mir gestern nichts gesagt.«
    »Wann habt ihr euch von ihm getrennt?«
    »Weiß nicht so genau. Vielleicht vor ’ner Stunde oder so.«
    »Sehr schön. Danke für den Anruf.«
    Earl legte auf und dachte dabei: Wahrscheinlich reden wir noch ’n Wörtchen miteinander. Kommt ganz drauf an, wieviel Howie euch Schnepfen erzählt hat. Er schüttelte den Kopf. Jesses, Howie, du altes Arschloch. Jetzt mußte er den

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