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Grundlagen Kreatives Schreiben (German Edition)

Grundlagen Kreatives Schreiben (German Edition)

Titel: Grundlagen Kreatives Schreiben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Helfferich
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berühmte „Zeigen, nicht behaupten“ – zieht den Leser in die Geschichte hinein. Werden ihm die relevanten Dinge auf diese Weise nähergebracht?
    Entsteht Atmosphäre und werden die Sinne angesprochen? Welche Stellen eignen sich, um den Leser etwas riechen, hören, ertasten zu lassen?
    An den Dialogen arbeitet man am besten, indem man sie sich vorträgt, sodass man direkt mitbekommt, ob sie hölzern oder verdreht klingen. Hat jede Figur ihre eigene Sprache? Sagt eine etwas, was ihr Gegenüber längst weiß, nur damit es auch der Leser mitbekommt?
    Der Jagd nach Klischees schließt sich die Überprüfung der Metaphern an. Sind sie schief oder schön? Oder kann man etwas durch ein Bild ausdrücken, das bislang weniger subtil vermittelt wird?
    Beim Punkt Sprachstil kontrolliert man, ob die Figuren so sprechen, wie es ihrer Person und ihrem Milieu entspricht. Auch der Gesamtstil des Textes sollte stimmig sein.
    Diese Liste ist auf keinen Fall vollständig und jeder einzelne Punkt würde es verdienen, näher betrachtet zu werden.
    Nun folgt der Feinschliff, die Frage nach den Wortwiederholungen, den unnötigen Adjektiven und Adverbien, der ungenauen Sprache. „Irgendwie schwammige Wörter werden ja total“ gelyncht, Zeitfehler ausgemerzt.
     
    Und dann? Dann schreibt man eine neue Fassung, lässt sie liegen, überarbeitet sie, schreibt eine neue Fassung, lässt sie liegen … Wie bei jeder Behandlung gilt auch für den Perfektionismus: Eine Überdosis kann tödlich sein, die korrekte Dosierung nützlich. Was genau angemessen ist, weiß der Autor allein. Sollte er jedenfalls, denn nach Colette erkennt man den guten Autor daran, dass er weiß, wie viel Überarbeitung notwendig ist.
     
     

Kürzen, streichen, weglassen: Texte straffer und dichter machen
     
    Ganz egal, ob man straff à la Hemingway erzählen möchte oder so üppig fabulierend wie Salman Rushdie, zum Fertigstellen eines Manuskripts gehört es immer den Text zu kürzen, zu straffen, ihn dadurch auch dichter zu machen und all die überflüssigen kleinen Schlenker zu entfernen, die den Leser aus der Kurve fliegen lassen könnten.
    Doch sitzt man dann vor dem Text, den man sich gerade erst unter Mühen aus dem Hirn gewrungen hat, will man meistens partout nichts entdecken, worauf man verzichten könnte. Deswegen gibt es hier ein paar Hinweise, wo man ansetzen kann. Am besten setzt man für das Kürzen viele Durchgänge an und konzentriert sich immer nur auf einen Aspekt. Vorab noch ein Tipp zum Thema "gerade erst geschrieben": Bevor man mit dem Straffen beginnt, sollte der Text eine Zeit lang zur Seite gelegt werden, damit sein Autor ihn distanzierter betrachten kann.
     
    Überflüssige Szenen
     
    Was will ich erzählen? Und auf welchem Weg möchte ich das tun? Wer das weiß, kann bei jeder Szene überprüfen, ob sie etwas zur Geschichte beiträgt, ob sie die Erzählung voranbringt. Szenen, die zwar sehr schön sind, jedoch dem Text keinen neuen Aspekt hinzufügen, werden ausgeschnitten und in den Ordner mit dem Titel "geliebter Müll" oder „Textfriedhof“ verschoben.
     
    Funktionslose Figuren
     
    Für Figuren gilt Ähnliches wie für Szenen, jeder Einsatz muss sinnvoll sein. Auch Nebenfiguren und Platzhalter müssen für den Text eine Aufgabe haben, zum Beispiel Informationen einbringen oder einen wichtigen Persönlichkeitsaspekt der Hauptfigur zum Vorschein kommen lassen. Schon aus Gründen der Übersichtlichkeit sollte man versuchen mit möglichst wenigen Figuren auszukommen, diese jedoch um so besser ausgestalten.
     
    Inhaltliche Wiederholungen
     
    Im richtigen Leben müssen wir mit Wiederholungen leben, erzählen unsere Lieblingsanekdote immer wieder und müssen die alten Geschichten der Verwandtschaft stets aufs Neue ertragen. In Texten sind Wiederholungen das sicherste Mittel, um Leser zu langweile n – außer man setzt sie sehr bewusst ein.
     
    Erläuterungen
     
    Es ist nicht nett, aber ehrlich gesagt hält man die Leser gerne mal für ein bisschen … doof. Man schreibt eine Szene, und um sicher zu gehen, dass das Wichtigste beim Leser angekommen ist, fügt man noch eine Erklärung hinzu. Oder man schreibt ans Ende der Geschichte so etwas wie eine Quintessenz und sei es nur der Satz: "Das war ein unvergessliches Wochenen de für Karl-Peter." Alle Erklä rungen, die das noch mal ganz klar machen, was sowieso schon in der Geschichte steckt, gehören ersatzlos gestrichen.
     
    Überflüssige Details
     
    Details können einen Text

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