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Grundlos erschoepft - Nebennieren-Insuffizienz

Grundlos erschoepft - Nebennieren-Insuffizienz

Titel: Grundlos erschoepft - Nebennieren-Insuffizienz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James L. Wilson
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(HHN-[Hypothalamus-Hypophyse-Nebennieren-]Achse)

    Die physiologischen Vorgänge bei der Regulierung von Cortisol: Die HHN-Achse ist eins der wichtigsten Elemente in der Funktion des Körpers, denn sie sorgt ständig für ein inneres biochemisches und physiologisches Gleichgewicht und bildet damit die Grundlage für die sogenannte Homöostase. In normalen und stressigen Situationen passt die HHN-Achse den Cortisolspiegel mithilfe von ACTH (adrenocorticotrophes Hormon) den momentanen Bedürfnissen des Körpers an. Das ACTH wird vom Hypothalamus angefordert und von der Hypophyse ausgeschüttet und strömt durch die Blutbahn in die Nebennierenrinde. Dort aktiviert es die Zellen in allen drei (oder vier) Zonen, die daraufhin ihre Hormone produzieren. Jede Zone stellt als Endprodukte andere Hormone her, aber der Prozess der Hormonproduktion beginnt in allen Zonen damit, dass sich ACTH an den Zellwänden der Nebennierenrinde festsetzt. Dies löst eine Kettenreaktion von intrazellulären Enzymen aus, die das Cholesterol in den Zellen freisetzen. Die Zellen verwandeln dann das Cholesterol in Pregnenolon, das als erstes Hormon entsteht. Egal, welches Hormon produziert wird, Pregnenolon ist immer das erste Hormon, das in der Produktionskette hergestellt wird.
    Pregnenolon wird in der Zona fasciculata zuerst in Cortison und dann in Cortisol umgewandelt. Sobald das Cortisol produziert ist, wird es in die Blutbahn ausgeschüttet. Der ganze Prozess der Herstellung von neuem Cortisol dauert nach der anfänglichen Stimulierung durch ACTH weniger als eine Minute. Danach zirkuliert das Cortisol im Blut durch den ganzen Körper und erreicht auch den Hypothalamus, wo die Cortisolkonzentration ständig gemessen wird.
    Der Hypothalamus analysiert und integriert in seiner regulierenden Funktion den Input von vielen externen und internen Quellen (siehe die Abbildung »Einflüsse auf den Hypothalamus …«). Zu diesem Input gehören Informationen aus dem Gehirn über allgemeine Erregbarkeit, Energiebedarf und sensorische Daten aus den Gehirnzentren für Hören, Sehen, Riechen, Schmecken und Berühren. Aufgrund dieser Informationen berechnet der Hypothalamus, wie viel Cortisol der Körper braucht, und schüttet seine eigenen Hormone als Botenstoffe aus. Der grundlegende hormonelle Botenstoff aus dem Hypothalamus ist der Corticotropin freisetzende Faktor (CFF), welcher der Hypophyse signalisiert, eine bestimmte Menge an ACTH auszuschütten. Dieses ACTH wandert dann von der Hypophyse zu den Nebennieren, um den Prozess erneut zu beginnen, der oben beschrieben worden ist. Veränderungen im ACTH- und damit im Cortisolspiegel werden ständig anhand der negativen Feedbackschleife vollzogen. Zusammen mit weiteren Informationen wird das jeweilige Ergebnis vom Hypothalamus empfangen, so wie es in der Abbildung zu sehen ist.

    Einflüsse auf den Hypothalamus, den Hüter des inneren Gleichgewichts

    Der zirkadiane (Tag-Nacht-)Rhythmus des Cortisols: Cortisol, ACTH und Aldosteron werden im Verlauf von 24 Stunden nicht gleichmäßig ausgeschüttet. Die höchste Ausschüttung erfolgt gegen 8.00 und die niedrigste um 4.00 Uhr. Der ansteigende Cortisolspiegel bewirkt, dass wir am Morgen aufwachen. Nachdem er gegen 8.00 Uhr seinen Höhepunkt erreicht hat, fällt er im Verlauf des restlichen Tages kontinuierlich, oftmals mit einem kleinen Einbruch zwischen 15.00 und 17.00 Uhr. Die Kurve der Cortisolausschüttung verläuft jedoch nicht gleichmäßig, sondern hat am Tag und in der Nacht hin und wieder Ausschläge nach oben und unten. Wenn wir etwas essen, und sei es auch nur ein kleiner Imbiss, steigt unser Cortisolspiegel leicht an. Dies ist zu sehen in der Abbildung »Der zirkadiane Rhythmus des Cortisols«, in der die periodischen Spitzen einen durchschnittlichen Verlauf zeigen, um den täglichen Zyklus des Cortisolspiegels verständlich nachvollziehbar zu machen. Achten Sie in der Abbildung darauf, dass regelmäßige Mahlzeiten und Zwischenmahlzeiten den Cortisolspiegel hoch halten. Wenn Sie unter Nebennieren-Insuffizienz leiden, ist dies ein weiterer Grund, neben regelmäßigen Mahlzeiten auch öfter etwas zwischendurch zu essen. Körperliche Bewegung erhöht den Cortisolspiegel in ähnlicher Weise wie Essen, deshalb kann eine Kombination aus regelmäßigen Mahlzeiten, kleinen Snacks und genügend Bewegung viel dazu beitragen, einen niedrigen Cortisolspiegel wieder ansteigen zu lassen.
    Der zirkadiane Rhythmus des Cortisols(mit und ohne

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