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Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson
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Jungs mitgebracht.« Mama Bet nickte Ronnie zu, dann streckte sie die Hand aus, um Tims Kopf zu tätscheln. »Der kleine Timothy Day. Was hältst du von der Kirche?«
    Tim wich vor ihren knotigen Fingern zurück, dann bewegte er seinen Kopf nach links und rechts, so als ob er die Nachwirkung ihrer Berührung abschütteln wollte. »Sie macht nicht so viel Angst«, sagte er in dem kühnen Ton eines Neunjährigen. »Sie soll doch gruselig sein.«
    Mama Bets Augen wurden schmaler und einige der Mathesons am anderen Ende der Bankreihe hörten auf zu flüstern und starrten Tim an.
    Tim fuhr fort. »Hier soll es doch spuken, aber es ist genau wie in der Baptistenkirche, nur dass es komisch riecht. Wie Wachs und altes Fleisch und–«
    Ronnie stieß ihm einen Ellbogen in die Seite.
    »Deine Mutter hat hier sehr viel gearbeitet«, sagte Mama Bet. »Sie hat die Kirche richtig sauber gemacht, gemeinsam mit einigen der anderen hier. Sie hat sie der Herrlichkeit Archers würdig gemacht.«
    Ronnie runzelte die Stirn. Archers Herrlichkeit? In der Baptistenkirche sprachen sie immer von der Herrlichkeit Jesu und Gottes. Menschen sollten nicht herrlich sein, zumindest nicht, bis sie tot waren. Aber hier war Mama Bet und sagte schlimme Sachen mitten in der Kirche. Und Gott kam nicht aus dem Gebälk, um sie niederzustrecken.
    Moms Lächeln verschwand. »Was ist los, Liebling?«, fragte sie Ronnie.
    »Prediger Staymore sagt, dass alles für die Herrlichkeit Jesu ist.«
    Mom und Mama Bet lachten gemeinsam.
    »In dieser Kirche ist das ein bisschen anders«, sagte Mom.
    »Du meinst, wie die Methodisten und die Katholiken und all diese anderen Leute, von denen Dad sagt, dass sie es einfach nicht besser wissen?«, fragte Tim.
    »So ungefähr, ja«, antwortete Mom. »Nur dass man hier, wenn der Teller herumgereicht wird, nimmt anstatt geben zu müssen.«
    »Cool«, sagte Tim.
    Ronnie hatte ein komisches Gefühl im Magen, so als ob er einen Stiefel geschluckt hätte. »Mom?«
    »Was ist?«
    »Warst du jemals in Kalifornien?«
    Mom und Mama Bet tauschten Blicke aus. Die Mathesons hatten wieder angefangen, untereinander zu flüstern, wurden aber plötzlich still, als sich die kleine Tür neben der Kanzel öffnete. Mama Bet drehte sich um und blickte nach vorn. Sogar die Kerzen hörten auf zu flackern, so als ob sie es nicht wagten, etwas von dem für den Prediger kostbaren Sauerstoff zu verbrauchen. Die Nacht außerhalb der Fenster wurde noch eine Spur dunkler. Stille breitete sich in der Kirche aus wie Wasser, das in eine Flasche fließt, und dreißig Augenpaare waren auf den Mann in der Tür gerichtet.
    Archer überquerte die Bühne wie ein Schauspieler. Moms Mund öffnete sich leicht, als ob sie Zeugin eines Wunders wäre. Ronnie studierte das Gesicht des Predigers und versuchte zu sehen, was die anderen offenbar sahen, diese besondere Qualität, die die Gemeinde bannte. Archers Blick traf den seinen, aber sicherlich bildete sich Ronnie das nur ein, denn der Prediger blickte überall gleichzeitig hin und sah jedem in der Kirche in die Augen.
    Ronnie hatte so ausdrucksvolle Augen nur einmal zuvor gesehen. Gemalte Augen. In der farbigen Illustration in seiner Bibel, beim Portrait von Jesus. Traurige, liebende Augen. Augen, die sagten, Ich bin traurig, dass ihr mich töten müsst, aber ich vergebe euch.
    Ronnie schauderte. Er wünschte sich, dass Prediger Staymore hier wäre. Der Prediger würde Ronnie mit ruhiger, aber gleichzeitig kräftiger Stimme erklären, dass Jesus das Licht und die Wahrheit und der Weg war, dass der Herr anklopfte und alles, was man tun musste, war, sich zu öffnen. Aber Prediger Staymore war meilenweit entfernt und es war nicht einmal Sonntag. Ronnie wusste gar nicht, ob man an irgendeinem anderen Tag als Sonntag überhaupt gerettet werden konnte.
    Wenn ihm Prediger Staymore doch nur alle Regeln mitgeteilt hätte. Dann würde ihm dieser neue Prediger mit seinem friedfertigen Gesicht, den weisen Augen und den zierlichen Händen, die das Pult packten, nicht so viel Angst einjagen. Wenn Ronnie die Regeln kennen würde, wenn er nicht auf die Hilfe des Predigers angewiesen wäre, um Jesus den Weg in sein dunkles sündiges Herz zu zeigen, dann würde sich Ronnie vielleicht nicht vor den Worten fürchten, die sich anschickten, aus dem Mund des Predigers zu kommen. Wenn Ronnie sich sicher sein könnte, dass Jesus noch immer in ihm war, dann würde nichts Anderes eine Rolle spielen. Außer Mom und Tim und Dad.
    Aber er war sich

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