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Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson
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tötet«, sagte David.
    Frank vermutete, dass bei dem Schreiner eine Schraube locker war. David hatte an diesem Tag bereits einmal sein Gewehr auf ihn gerichtet und damit bewiesen, dass er gefährlich war. Aber es war etwas Verschwörerisches in Davids Tonfall und seine Augen waren auf die Kirche gerichtet anstatt auf Frank und Sheila.
    »Wovon reden Sie?«, fragte ihn Frank.
    Sheila fuhr dazwischen: »Er ist verrückt, Frank.«
    »Und was ist hier nicht verrückt?«, antwortete David und kniete hinter einem Zementengel nieder, dessen Flügel vom Regen so in Mitleidenschaft gezogen waren, dass die Federn nicht mehr im Detail zu erkennen waren. Er richtete das Gewehr auf eines der Kirchenfenster und blickte durch das Zielfernrohr. Frank und Sheila schien er völlig vergessen zu haben.
    In der Kirche überschlug sich Archers Stimme, wobei die Worte weiter unverständlich waren. Es erinnerte Frank an die alten Filmaufnahmen, die er von den Reden Adolf Hitlers gesehen hatte, die gleichen donnernden und wahnsinnigen Tiraden. Er hatte sich immer gefragt, wie man so dumm sein konnte, sich jemandem anzuschließen, der so offensichtlich verrückt war. Nun erlebte er die Art von seltsamer Macht und Charisma, mit der die Menschen hinters Licht geführt werden konnten, die Macht, die sie all ihre eigenen Hoffnungen und Herzen und sogar ihre Menschlichkeit vergessen ließ.
    Es war die Art von Macht, die Archer besaß. Oder die ihn besaß.
    Eine Macht, die kein Mensch haben sollte, weil kein Mensch mit ihr umzugehen verstand. Aber Archer war nicht menschlich. Frank blickte den an sein Gewehr gekauerten David an und fragte sich, ob überhaupt irgendjemand menschlich war. Dann spürte er Sheilas Hand in seiner eigenen.
    Ja. Da war jemand, der menschlich war.
    Jemand, der lebte und atmete und liebte.
    »Was haben Sie mit ›Man muss diese Dinger mehr als einmal töten‹ gemeint?«, fragte Frank David.
    Der Mann drehte sich um mit gespenstischen Schatten auf seinen Augen. »Erinnern Sie sich, was ich Ihnen heute bei uns im Haus gesagt habe? Dass ich Archer so oft töten werde, wie es nötig ist?«
    »Ja?«
    »Als er mit all diesen Mädchen von hier nach Kalifornien gegangen ist, hat er den Tempel der Zwei Sonnen gegründet. Ich weiß nicht, ob Sie davon wissen, aber ich vermute, das war nur ein weiteres Werk des Teufels. Ich bin hingefahren, um Linda zurückzuholen. Sie war achtzehn. Zum Teufel, sie wusste nicht, was sie tat. Und ich tippe, ich auch nicht. Alles was ich wusste, war, dass ich sie liebte und dass ich sie nicht ohne einen Kampf aufgeben würde.«
    »Manche Menschen müssen nicht gerettet werden«, sagte Sheila.
    »Nehmen Sie es mir nicht übel, Detective, aber mit ihren billigen Weisheiten werden Sie sich in dieser Gegend nicht mal einen Becher schmutziges Wasser kaufen können«, sagte David. »Ich bin zu Lindas Wohl nach Kalifornien gegangen, nicht zu meinem eigenen. Und dann habe ich gesehen, was mit einem von den Mädchen passiert ist, das mit Archer dorthin gefahren war.«
    Franks Magen zog sich zusammen. Archers Stimme geiferte, dröhnte, erreichte Stufen der Raserei, bei der nicht einmal ein baptistischer Erweckungsprediger in einem Zelt mithalten konnte.
    »Er hat sie umgebracht«, sagte David. »Und aufgeschnitten. Er hat ihr Herz herausgeschnitten und vielleicht auch noch anderes. Nach dem ersten Teil habe ich meine Augen geschlossen. Aber erst, nachdem ich gesehen hatte, wie sie den Teller mit dem Fleisch herumreichten.«
    »Genauso, wie er es hier gemacht hat«, flüsterte Frank. Dann erinnerte er sich an den merkwürdigen Geschmack, den er im Mund gehabt hatte, nachdem er Archers Gottesdienst beigewohnt hatte. Was war in diesen verlorenen Stunden passiert?
    »Nein«, sagte Sheila, die ungläubig den Kopf schüttelte.
    Aber es gab nichts mehr, das unglaublich war. Sie hatten beide gesehen, wie Archer vor ihren Augen seine Gestalt verändert hatte. Sie hatten beide beobachtet, wie Sheila fünf Mal aus kürzester Entfernung auf ihn geschossen hatte. Und doch war der Prediger hier, hütete seine Herde, sammelte die herumirrenden Lämmer, fütterte sie mit dem Wort.
    »Deshalb hab ich ihn erschossen«, sagte David. »Ihn umgebracht – dachte ich zumindest.«
    Eine große Wolke schob sich vor den Mond und verdunkelte vorübergehend den Hügel. Die in der Kirche brennenden Kerzen stellten die einzige Lichtquelle dar. Es gab keine Straßenbeleuchtung in Whispering Pines, und die verstreut liegenden Häuser wurden

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