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Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson
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sagte Roby. »Fettige Bratpfannen, Tomatensoße, die in den Schüsseln klebt, oder getrocknetes Eigelb, das hartnäckig an Tellern haftet.«
    »Es tut mir leid wegen dem, was da drin passiert ist.« Sie wischte ihre Hände an einem Geschirrtuch ab.
    Roby tauchte die erste Ladung Geschirr in das schäumende Wasser. Er rieb mit dem Scheuerpad über den obersten Teller, drehte ihn um, machte eine kreisförmige Bewegung auf der Rückseite und legte ihn in das Spülbecken daneben.
    »Es ist nicht Ihre Schuld. Und jeder muss seinen eigenen Weg finden, mit einem Todesfall umzugehen.«
    »Aber Nörgeln und Streiten ist sicherlich nicht der richtige Weg. Daddy würde sich krank lachen, wenn er noch am Leben wäre.«
    »Vielleicht ist das der springende Punkt«, sagte Roby. »Alle hier haben den Menschen verloren, an dem sie sich orientieren würden, wenn so etwas passiert. Wann gab es den letzten Todesfall? Haben Sie nicht vor ein paar Jahren Ihre Tante beerdigt?«
    »Ja. Iva Dean aus der Familie meiner Mutter. Ein Schlaganfall im Schlaf, sagte der Arzt. War tot, bevor sie wusste, was mit ihr geschah.«
    Roby war weiter mit dem Geschirr beschäftigt. Er hatte nun seinen Rhythmus gefunden: wischen, wenden, stapeln. »Jetzt erinnere ich mich. Das war vielleicht eine Pracht.«
    » Was war eine Pracht?«
    »Die Küche. Der Leichenschmaus fand im Haus Ihrer Cousine Vicky statt. Iva Deans einzige Tochter, oder?«
    »Ja. Iva Deans Ehemann ist noch in der Reagan-Zeit gestorben.«
    »Thunfischsalat. Eine von Ihnen hatte Thunfischsalat gebracht, nicht wahr?«
    Sarah drehte das kalte Wasser auf und spülte den Stapel mit dem sauberen Geschirr ab. »Anna Beth. Sie hat ihn selbst zubereitet. Das war, bevor sie richtig kochen gelernt hatte.«
    »Saure Gurken und Mayonnaise und Senf. Keine Zwiebeln.«
    »Warum erinnern Sie sich an all das?«
    Roby blickte auf das Essen auf der Kücheninsel, die Unmengen davon, ein königliches Festmahl. Wahrscheinlich hatte sich noch niemals so viel Essen in Jacob Ridgehorns Küche befunden. Im Kühlschrank gab es genug Bohnen mit Schweinefleisch, Melonen und Maiskolben, um eine kleine Armee durchzufüttern.
    »Essen und Tod gehören zusammen«, sagte er. »Weil Essen Leben bedeutet.«
    »Vermutlich. Ich habe gehört, dass Vicky etwas von dem Essen auf dem Dachboden versteckt hatte, damit der Priester nicht alles aufisst. Aber jemand hat gesagt, dass sie das gemacht hat, damit kein Essen auf dem Tisch stand, wenn neue Gäste kamen. Dann konnten die losrennen und noch etwas holen.«
    »Vicky hatte tatsächlich Essen auf dem Dachboden versteckt. Einiges davon ist schlecht geworden.« Roby versuchte die Erinnerung an Iva Deans dürren Geist zu verdrängen, wie er verloren zwischen angeschimmelten Kuchen und zusammengefallenen Soufflés schwebte. Auch ein Kuchen von Beverly Parsons war unter dem Essen, das schlecht geworden war. Wie entschuldigt man sich bei jemandem, dessen Todeskuchen nicht gegessen wird?
    Er war mit den Tellern durch und kümmerte sich nun um das Besteck. Der Daumen, in den er sich geschnitten hatte, fing an zu pochen, weil das warme Wasser die Nerven reizte. »Ich wollte das nicht vor den anderen sagen, aber ich denke, dass Sie am vernünftigsten von allen sind. Sie sind verheiratet und mehr oder weniger gefestigt. Buck hat sein eigenes Land und einen festen Job. Also müssen Sie sich keine Sorgen darum machen, wer was bekommt und wie viel Land verkauft werden sollte.«
    Sie starrte in das Klarspülwasser. »Daddy mochte Buck. Sie hätten sie bei der Hochzeit sehen sollen. Es gab Streicher, ich habe Banjo gespielt und Buck und Daddy haben zusammen getanzt und wie verrückt gelacht. Zu dem Zeitpunkt war Buck erst halb betrunken, und Daddy vielleicht zu drei Vierteln.«
    »Ich wäre auch gern mit dabei gewesen.« Roby war unterwegs gewesen. Er hatte sich um einen Leichenschmaus am anderen Ende des Bezirks gekümmert. Gedient.
    »Zumindest hat Daddy noch erlebt, dass eine von uns sesshaft geworden ist. Obwohl ich denke, dass Cindy ihre Krallen so tief in Alfred geschlagen hat, dass er nicht mehr flüchten kann.«
    »Cindy könnte ihm gut tun. Manche Männer verlieren ihre Neigung zum Risiko, wenn sie heiraten.«
    »Was ist mit den anderen?«
    Roby wandte sich den schmutzigen Gläsern zu. Er hatte schon mehreren Leichenschmäusen beigewohnt, bei denen der Ehemann abwesend war, weil er im Gefängnis saß und seine Gattin lange vor ihrer Zeit gestorben war. Manchmal waren auch Kinder

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