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Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson
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frische Luft vertragen. In dieser Küche bekomme ich Platzangst.« Er dachte an Jacob, der bald in einem Sarg eingeschlossen sein würde.
    Marlene blickte zur Tür, die nach draußen führte, und überlegte. »Okay, aber keine Mätzchen. Ich bin nicht in der Stimmung für sowas.«
    »Ich auch nicht.«
    Sie zog ihre patentierte Marlene-Schnute und räumte den Rest des reichhaltigen Speisenangebots weg. Im Kühlschrank war kein Platz mehr und der Gefrierschrank war so voll, dass Beutel mit Himbeeren herausfielen, sobald man die Tür öffnete. Oben auf dem Kühlschrank standen die Überbleibsel von Kuchen und selbstgebackenen Broten.
    Sie gingen hinaus in die kühle Dunkelheit. Es hatte sich früh Tau gebildet, er lag dick und glitschig auf den Grashalmen. Alfred hatte die Kühe in den Stall gebracht, bevor er Cindy nach Hause fuhr, und nun lag die Weide einsam und verlassen unter dem schwachen Mondlicht. Schwarze Bäume standen wie große, dürre Vogelscheuchen entlang des Zauns.
    Marlene ging ein paar Schritte vor ihm auf dem ausgetretenen Pfad, der am Garten entlang zum Bach führte. Das Wasser glänzte silbern in der Nacht, es gurgelte und leckte an den glatten Steinen. Der Geruch von Kuhmist und frisch gemähtem Heu füllte die Nacht. Der Tabak war geerntet und zum Trocknen an Stangen befestigt worden. Die stillen Reihen schienen mit kleinen, beweglichen Schatten lebendig geworden zu sein.
    »Wie könnten Sie das hier jemals verlassen?«, fragte Roby.
    »Ganz leicht. Wenn Sie hier leben müssten, würden Sie auch weg wollen.«
    »Nein. Ich war da draußen, in der Welt. In der Großstadt. Sie würden mir nicht glauben, wo ich überall war.«
    Marlene stoppte an einem kaputten Stück Zaun und lehnte sich an einen Holzpfosten. Sie hatte ihr Gesicht dem Mond zugewandt, dessen Licht sanft auf ihre Wangen schien. Roby wurde klar, dass man sie wahrscheinlich als schön bezeichnen konnte. Vielleicht war es das, was Harold in ihr sah, was all die anderen Männer in ihr gesehen hatten. Eine Ausstrahlung, die aus dem Inneren kam.
    Vielleicht war das der Grund, weshalb Menschen einander ihr Herz schenkten.
    Nein. Das waren törichte Gedanken. Roby hatte eine Aufgabe zu erledigen. Etwas, das wichtiger war, als die Dinge zwischen Mann und Frau, als das Schlagen zweier Herzen im Einklang. Er musste sich um die Sache zwischen Leben und Tod kümmern.
    »Darf ich Sie etwas fragen?«, fragte Roby.
    »Das haben Sie gerade.«
    »Etwas Unheimliches.«
    Sie blickte ihn an, dann zurück zum Haus mit seinen fernen Lichtquadraten. »Roby, kann es sein, dass Sie mich anbaggern wollen?«
    »Hey, ich meine es ernst.«
    »Ja. Genau wie jeder andere Mann.«
    »Es geht um Ihren Dad.«
    Die Grillen zirpten lauter. Im Gebüsch entlang des Bachs bewegte sich etwas.
    »Ich will nicht über ihn sprechen«, sagte sie so leise, dass er es kaum hören konnte.
    »Es ist wichtig.«
    »Mir egal. Er ist tot.«
    »Ich weiß. Aber er hat mit mir gesprochen und mir gesagt, was Sie tun sollen.«
    »Nun, er hat auch mit Mom gesprochen. Und mit Barnaby Clawson. Und mit wem weiß ich noch alles. Außer mit uns. Denjenigen, die entscheiden müssen.«
    »Er hat letzte Nacht mit mir gesprochen.«
    Darauf wusste Marlene keine Antwort. Sie atmete schnell und flach, ihre Augen waren groß und glänzten im Mondlicht. »Reden Sie keinen Unsinn.«
    »Er ist mir erschienen, Marlene. Im Schlaf.« Eine kleine Lüge, aber er hatte schon schlimmere erzählt. Die Wahrheit war, dass er hellwach gewesen war.
    »Wollen Sie mir sagen, dass Sie einer von den Verrückten sind, die von Toten träumen? Ich mochte Sie lieber, als Sie einfach nur ein Kerl waren, der mir an die Wäsche will.«
    »Es geht nicht um mögen oder nicht mögen. Es geht darum, das Richtige zu tun.« Roby bewegte sich auf sie zu.
    Marlene drehte sich um und wollte weglaufen, aber sie war durch den Zaun und das Gestrüpp gefangen. »Kommen Sie nicht näher, oder ich schreie.»
    Er hielt ein paar Schritte von ihr entfernt inne. Sie konnte schreien, aber Buck und Sarah würden trotzdem mindestens zwei Minuten brauchen, bis sie sie fanden. Das war genug Zeit. »Ich will Ihnen nicht wehtun. Ich möchte nur, dass Sie eine Sache tun.«
    »Klar wollen Sie das. Und ich war auch bereit dazu. Aber jetzt will ich nicht mehr.«
    Roby griff in seine Tasche und brachte den zerdrückten Brocken Süßkartoffelkuchen zum Vorschein. Er streckte seine Hand aus und hoffte, dass sie nicht zu sehr zitterte. »Hier.«
    Sie war

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