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Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson
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wahnsinnig war. Gott hatte etwas ziemlich Beeindruckendes zusammengebraut und dann den Fehler begangen, Menschen beizumischen und ihnen freien Willen und Hirn zu geben.
    Hirn. Zeb Potters Hirn war so grau wie die alten Eichenbretter, die die Wände des Stalls bildeten.
    »Ich kann das hier fertig machen, Sheriff«, sagte sie. Er nickte geistesabwesend und ging zur Werkbank. Deputy Wade Wellborn half Hoyle, die Leiche auf eine Trage zu legen. Die Leiche verursachte ein klebriges, schlammiges Geräusch, als sie aus der Blutlache gehoben wurde.
    »Tippe, ich trage nicht viel bei«, sagte Littlefield leise. Storie wollte ihn nicht vor den anderen bloßstellen. Sie verstand diesen ausdruckslosen Blick. Weil sie ihn sehr gut kannte.
    Sie hatte ihn an sich selbst gesehen, in ihren eigenen Augen, in einem Spiegel in einem Streifenwagen der Metropolpolizei von Charlotte. Als sie einen der Kinderschändung verdächtigen Mann transportierte, der ein bekanntes Gesicht und Augen mit geheimem Wahnsinn hatte. Es war der gleiche Verdächtige, den sie ein paar Monate vorher verhaftet hatten. Das reine Böse, in Fleisch gepackt. Diesmal hatte er sich an einer Sechsjährigen vergangen. Das Mädchen war auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben.
    Der Kinderschänder erkannte Storie. »Hey, Liebling, du kannst mich einsperren, aber ich werde zurückkommen. Und eines Tages werde ich es vielleicht sogar einmal bis in deine Gegend schaffen.«
    Storie war kurz davor, den Wagen anzuhalten und dem Widerling einen Kopfschuss zu verpassen. Aber sie tat ihre Arbeit und brachte ihn aufs Revier, überantwortete ihn einem Justizsystem, das gerecht aber überfordert war.
    Damals hatte Storie zwei Entscheidungen getroffen: Sie würde die Metropolpolizei verlassen und sich eine Stelle auf einem ländlichen Revier suchen. Und sie würde ihr Bestes geben, etwas zu bewirken, auch wenn die Welt absolut und hoffnungslos wahnsinnig war. Auch wenn Gott wahnsinnig war.
    Oder war Gott, ebenso wie der wiederholte Kinderschänder, unschuldig, bis seine Schuld erwiesen war?
    Sie beobachtete, wie Littlefield Hoyle, Wellborn und der Leiche von Zeb Potter die Treppe hinunter folgte. Draußen vergnügte sich ein leichter Wind in den Bäumen und verursachte das Geräusch, von dem sie vermutete, dass Whispering Pines seinen Namen bekommen hatte. Irgendwo da draußen barg ein Mörder einen geheimen Wahnsinn in seinen Augen. Storie mochte keine Geheimnisse.
     

 
      Kapitel 10
     
    David Day blickte hinunter ins Tal, während der Sonnenuntergang orangenfarbene Streifen auf die dunklen Linien des Horizonts legte. Die Luft war feucht und roch nach durchnässten Blättern. Normalerweise gab ihm das Alleinsein in den Wäldern ein Gefühl der Ruhe. Aber unter diesen Bäumen, unter denen er einige der glücklichsten Stunden seines Lebens verbracht hatte, fühlte er sich jetzt wie ein Eindringling. Denn nun gehörte der Wald etwas Anderem.
    Unter ihm breitete sich das Land der früheren Gregg-Farm aus wie ein faltenreicher grüner Teppich. Er betrachtete es immer noch als sein Zuhause, auch wenn er seit mehreren Wochen nicht mehr dort geschlafen hatte. Aber all die Dinge, die aus dem Ort sein Zuhause machten, waren immer noch dort innerhalb der weißen Wände des Hauses: die Jungs, das Bett, der Gewehrschrank aus Ahornholz, die Tierköpfe an der Wand. Alles außer ihr.
    Es war ihm zuwider, dass die Jungs allein waren. Aber sie waren im Haus sicherer als mit Linda in der Kirche. Sie würde sie früher oder später Archer überlassen, wenn David keinen Weg finden konnte, Archer noch einmal aufzuhalten. Aber dieses Mal würde es schwieriger sein.
    Die rote Kirche kauerte auf einer kleinen Anhöhe zu seiner Linken, über der Straße und der Flussbiegung. Sechs oder acht Autos standen bei dem alten Gebäude. Menschen liefen auf dem Friedhof umher, sie gingen in die Kirche und kamen wieder heraus. Sie bewegten sich wie Ameisen auf einem Zuckerhaufen, ihre Köpfe trafen sich und aus dieser Entfernung schienen sie stumm miteinander zu kommunizieren. Eine dieser Ameisen war Linda.
    Die Polizei hatte ihre Arbeit auf der Potter-Farm beendet. David hatte gesehen, wie sie die Bahre aus dem Stall getragen hatten. Danach zu urteilen, wie sehr die Rücken der Polizisten gebeugt waren, musste die Last auf der Bahre schwer gewesen sein. Das Tuch, das über die Last geworfen war, wies einen dunklen Fleck auf. Sie hatten die Bahre in Perry Holyes Kombi geschoben. Dann waren die Autos eines nach dem

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