GU Lass dich nicht vergiften
Umweltengel ausgezeichnet sind.
HOLZSCHUTZMITTEL
Holzschutzmittel sind wegen der in hohem Maße freigesetzten Giftstoffe besonders ins Kreuzfeuer geraten. Bis heute sind Hunderttausende Menschen infolge der Ausdünstungen von PCP- und lindanhaltigen Holzschutzmitteln schwer erkrankt. Die Gefährlichkeit dieser Anstriche, die vor Insekten- und Schimmelbefall schützen sollen, wurde Mitte der 1980er-Jahre im größten deutschen Gerichtsprozess gegen einen Hersteller vor Augen geführt. Es ist vielfach bewiesen, dass PCP (Pentachlorphenol) und Lindan höchst gefährlich sind, und daher auch die Produkte, die sie enthalten. Aber erst aufgrund des Prozesses wurden entsprechende Holzschutzmittel verboten.
Und auch wenn die Mittel mittlerweile nicht mehr hergestellt werden, gefährden sie bis heute unzählige Haushalte, weil die mit ihnen behandelten Flächen auch nach Jahrzehnten noch Gifte in die Umwelt freisetzen.
Vorbeugen ist besser als behandeln
Die neuen Generationen der Holzschutzmittel sind zwar weniger giftig. Doch sie enthalten als Ersatz Pyrethroide: Insektenschutzmittel, die sich in fetthaltigen Geweben unseres Körpers anreichern und eine Reihe von Krankheiten nach sich ziehen können, insbesondere solche des Nervensystems. Besser als Bauteile mit Holzschutzmitteln zu imprägnieren ist es daher, schon im Vornherein richtig zu planen und entsprechende Elemente durch konstruktiven und natürlichen Holzschutz vor Fäulnis und Schädlingsbefall zu schützen, etwa durch Ölen mit Leinöl und nachfolgendem Wachsen mit Bienenwachsprodukten.
SCHIMMEL
Überall dort, wo im Haus Feuchtigkeit entsteht, kann sich Schimmel ausbreiten. Doch nicht immer kann man den Pilz sehen. Oft versteckt er sich unter unsachgemäß, also innen ausgeführten Wärmedämmungen. Wenn warme Luft kalte Stellen berührt, bildet sich Kondenswasser, das für dauerhaft feuchte Stellen sorgen kann. In erster Linie entscheidet also die Bauweise darüber, ob sich in der Wohnung oder im Haus Schimmel bildet. Doch auch wenn beim Bau alles richtig gemacht wird, kann es an empfindlichen Stellen zu schimmeln beginnen.
Die Ausdünstungen von Schimmelpilzen können, ähnlich wie künstliche organische Lösungsmittel (Volatile organic Compounds, kurz: VOC), richtig krank machen. Die sogenannten MVOCs (Mould derived volatile organic compounds) gelten als potenziell krebserregend und sind giftig für die Nervenzellen. Genauso wie Holzschutzmittel oder Lösemittel können sie eine Unmenge an Beschwerden auslösen: Müdigkeit, Angstzustände, Vergesslichkeit, Wortverwechslungen, Kribbeln der Haut, Ohrgeräusche, Sehstörungen, Gelenkschmerzen, Bauchschmerzen, Unfruchtbarkeit, Zeugungsunfähigkeit, Abort, Genschäden. Augenreizungen, Asthma, Akne, Haarausfall und Infektanfälligkeit. Es gibt zudem eine Vielzahl von Schimmelarten, deren Sporen schwere Allergien auslösen können, die sich in Asthmaanfällen und Entzündungen der Haut oder des Verdauungstrakts äußern.
Besonders unter »Stress« scheinen Schimmelpilze vermehrt MVOC zu bilden. Man fand anhand von einer experimentellen Studie aus dem Jahr 1980 heraus, dass Schimmelpilze bis zu 600-fach mehr Gifte bilden, wenn sie Strahlungen ausgesetzt sind. Solche Situationen können entstehen, wenn zum Beispiel Funkstrahlung von Mobilfunksendern, Schnurlostelefonen, drahtlosen Druckern oder WLAN-Anlagen die betroffenen Räume zusätzlich belasten.
TIPP
Schimmel entfernen
Kleine Schimmelflächen (maximal tellergroß), einzelne Flecken sowie schwarze Fugen im Badezimmer oder an Silikondichtungen können Sie selbst entfernen. Dabei empfiehlt es sich, Schutzanzug, Schutzbrille und Atemfilter (HEPA-Filter oder FFP2 bis FFP3-Filter) zu tragen und während der Arbeit gut zu lüften. Schließen Sie außerdem alle Türen zu benachbarten Räumen, damit sich die Sporen nicht verbreiten können. Polstermöbel und Matratzen sollten zuvor aus dem Zimmer entfernt werden.
Spezielle Antischimmelmittel sind wegen ihrer Giftigkeit nicht zu empfehlen. Auch Essig oder Alkohol sind ungeeignet. Denn Schimmelsporen und das Geflecht sind wasserabweisend und werden mit Alkohol oder Essig nur weiter verteilt. Eines der besten Anti-Schimmel-Mittel ist daher heißes Wasser mit etwas Geschirrspülmittel. Das Geschirrspülmittel zerstört die Oberflächenspannung der Schimmelpilze, sodass sie sich im Wasser lösen und abgewischt werden können. Bringen Sie die Mischung mit einem Microfaserlappen vorsichtig auf die befallenen Stellen
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