GU Lass dich nicht vergiften
Ringelblumen, Rosmarinblätter, rote Weinblätter, Salbei, Schafgarbe, sibirischer Ginseng, Spitzwegerich, Thymian, Wachholderbeeren, Walnussblätter, Weißdornblätter und -blüten. Anwendung: Nehmen Sie täglich einen Teelöffel voll gemahlener Kräuter in den Mund, speicheln Sie sie gut ein und schlucken Sie die Mischung hinunter.
SONNENANWENDUNGEN
Die Heliotherapie, also die Anwendung von Sonnenlicht, hat eine lange Tradition. Heute ist wissenschaftlich belegt, dass Sonnenlicht über die Vitamin-D-Produktion in der Haut die Abwehrzellen aktiviert und zum Beispiel Tuberkelbakterien (Auslöser der Tuberkulose) zerstört. Dennoch überwiegt seit rund 50 Jahren die Sorge vor den negativen Einflüssen der Sonnenstrahlung. Dabei brauchen wir Licht nicht nur zum Sehen. Fritz Hollwich (1909–1991), ehemaliger Leiter der Universitätsaugenklinik Münster, hat schon vor 60 Jahren herausgefunden, dass etwa 30 Prozent der Sehnervenfasern nicht zur Sehrinde ziehen, sondern direkte Verbindungen zu Hypothalamus, Epiphyse (Zirbeldrüse) sowie Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) haben und damit das gesamte vegetative Nervensystem steuern.
Zum Glück besinnen sich immer mehr Ärzte und Therapeuten auf die Heilkraft des Sonnenlichts und setzen es (auch in Form echten Vollspektrumlichts, siehe unten) zum Beispiel zur Behandlung von Winterdepressionen (SAD), Rachitis, Neugeborenengelbsucht, Schlafstörungen, Hauterkrankungen (Schuppenflechte, Nesselsucht, Akne, Neurodermitis) oder Allergien ein. Tierversuche, die in den siebziger Jahren in der damaligen UdSSR durchgeführt wurden, zeigen sogar, dass schwermetallvergiftete Mäuse länger leben, wenn sie unter natürlichem Licht gehalten werden. Die Schwermetallausscheidung war bis zu 30-mal höher als bei den Mäusen, die unter künstlichem Licht lebten.
NATÜRLICHES LICHTSPEKTRUM
Natürliches Licht setzt sich aus sichtbaren und unsichtbaren Farbspektren zusammen: Ultraviolett A und B, Violett, Blau, Grün, Gelb, Orange, Rot und Infrarot in einem harmonischen Verhältnis. Die verschiedenen Farbspektren haben wichtige biologische Auswirkungen. Vor allem das UV-B-Licht führt zur Vitamin-D-Synthese und regt den Kalzium-, Kohlenhydrat- und Phosphorstoffwechsel an. Es steuert aber auch weitere Lebensfunktionen wie die Fruchtbarkeit, die Geschlechtsaktivität, die Stimmungslage, den Blutdruck, das Herz-Kreislauf-System, den Zucker- und Wasserhaushalt, das Wachstum oder die Muskelleistung und stärkt das Immunsystem.
Übersichtsarbeiten des amerikanischen Vitamin-D-Experten Michael Hollick, der verschiedene Studien analysierte, zeigen sogar, dass durch natürliches Licht mit UV-B-Anteil die Häufigkeit von Brustkrebs und Herzinfarkt um bis zu 60 Prozent sinken kann. Im Gegensatz dazu scheint das herkömmliche »Universalweiß«-Röhrenlicht aufgrund des mangelnden UV-Spektrums die Krebshäufigkeit zu erhöhen. Diese Tatsache kann allein mit der mangelnden Vitamin-D-Bildung in der Haut und vermehrter Stressreaktion erklärt werden.
RICHTIG SONNENBADEN
Was die Empfehlungen zum Sonnenbaden angeht, hat sich die Meinung der Medizin innerhalb eines Jahres gewandelt: Jahrzehntelang warnte man vor der Sonne und empfahl Sonnenbäder nur in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden sowie unter Verwendung von Sonnenschutzcremes mit hohem Lichtschutzfaktor. Heute sieht die Lage gänzlich anders aus.
Denn durch die alten Empfehlungen wurden mehr tödliche Krebsfälle (alle Krebsarten) verursacht als verhütet. Selbst der bösartige Hautkrebs (malignes Melanom) entsteht bei Personen, die viel in der Sonne sind und weniger Sonnenschutzmittel verwenden, seltener. Nur die gutartigen Hautkrebse, wie Basaliome oder Plattenepithelkarzinome, sind häufiger.
Die aktuelle Empfehlung lautet daher: Gehen Sie täglich und am besten so unbekleidet wie möglich sowie ohne Sonnenschutzmittel in die Sonne.
Den höchsten UV-B-Anteil, der zur Vitamin-D-Synthese notwendig ist, hat die Mittagssonne.
Im Sommer ist daher die Zeit zwischen 10 und 16 Uhr ideal. Je nach Hauttyp sollten Sie anfangs nur zwischen fünf Minuten und einer Stunde in der prallen Sonne verweilen, damit kein Sonnenbrand entsteht. Anschließend können Sie sich zum Beispiel mit Kleidung schützen.
Nach einiger Zeit des »Sonnentrainings« können Sie dann länger in der Sonne bleiben. Denn die Haut passt sich bald an die Strahlungen an. Es kommt zu einer Verdickung und Vermehrung der Melanozyten, also derjenigen Hautzellen, die schützendes
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