GU Liebevolle Gebote fuer ein erfuelltes Leben
soll dir das denn glauben, dass du neben all deinen Aufgaben in Chile, Bolivien, Peru, deinen Reisen nach Europa, deiner politischen Arbeit mit Parlamentariern und Ministern, deinen Kämpfen für bessere Bedingungen deiner geliebten Menschen in den Armenvierteln, bei der Sorge für deine Mitschwestern, deiner Gemeindeleitung, den Beerdigungen und den pastoralen Diensten, der Fürsorge für eure Adoptivkinder und Enkel – dass du neben all dem auch noch Zeit hast, nächtelang Marmelade einzukochen? Erzähl das, wem du willst, aber bitte nicht mir!«
Ich verbarg meine Zweifel vor dir, ein Korn Enttäuschung über diese in meinen Augen völlig unnötige Übertreibung war mit dabei.
Du kannst dir mein Erstaunen – und meine Scham – nicht vorstellen, als ich ein paar Wochen später, in der Weihnachtszeit, ein kleines Päckchen von dir aus dem Briefkasten fischte und darin eine kleine Plastikflasche mit Aprikosenmarmelade fand!
So süß kann eine Mahnung sein. Mich jedenfalls erinnern Aprikosen seither daran, nicht so klein zu denken, Herz und Seele weit zu machen. Manchmal ermutigen sie mich auch, meine Träume nicht so schnell aufzugeben. Wenn ich an deine Aprikosen denke, erklingt in meinem Herzen die wunderschöne Zeile aus einem Gedicht von Rainer Maria Rilke: »Und dann meine Seele sei weit, sei weit, daß dir das Leben gelinge«.
Und manchmal gelingt dann etwas, so wie heute in unserem kleinen Hauskonzert, das wir vor allem für zwei Menschen ausrichten wollten: einen, der in der Shoah großes, nie gesühntes Unrecht erlitten hat und der als unser Ehrengast froh auf dem Sofa saß, und einen noch ganz jungen Menschen, der neuen Mut für sein Leben braucht. Still saß ich unter den Gästen, freute mich darüber, dass diese beiden diesen Nachmittag genießen konnten und auch alle anderen vom Zauber des Augenblickes erfasst wurden.
Das wollte ich dir schreiben, solange ich den Geschmack deiner Aprikosenmarmelade noch auf der Zunge habe.
Sehr herzlich,
deine Angela
Mehr zu Schwester Karolines Leben und Wirken
Über Karolines spannendes, aufregendes Leben erfährst du mehr in ihrer Biografie:
Das Geheimnis ist immer die Liebe. Mein Leben in den Slums von Chile. Von Karoline Mayer und Angela Krumpen, 2010, Herder Verlag
Informationen über Karolines Arbeit und ihre Gemeinschaft findest du im Internet. Jeder, der die Arbeit unterstützen möchte, ist herzlich willkommen.
www.cristovive.de (deutsch)
www.fundacioncristovive.cl (spanisch und englisch)
Das »Stückchen Himmel« ist das Symbol von Karolines Gemeinschaft und ihrer Arbeit. Wunderbar zeigt es die zentrale Botschaft: Wenn wir uns dem Leid zuwenden, verwandelt es sich. Aus dem blauen Kreuz wird eine Blume, durch die der Himmel leuchtet. Mit dem silbern eingefassten Lapislazuli-Kreuzchen kannst du Nelson (seine Geschichte findest du auf > ) und die Arbeit der Cristo Vive unterstützen. Und du holst dir ein Stückchen Himmel nach Hause. Es kann dich an das Geheimnis eines erfüllten Lebens erinnern und dich ermutigen: Liebe, dann wirst du glücklich.
Das Kreuzchen bekommst du entweder hier:
Cristo Vive Europa – Partner Lateinamerikas e.V.
c/o Gabriele Braun, Stumpfe Eiche 51a, 37077 Göttingen
Oder du findest es auf dieser Internetseite:
www.cristovive.de/einstueckchenhimmel
Eine Botschaft voller Herz und Lebensweisheit
»Die Liebe leben« – so könnte man Schwester Karolines Botschaft auf den Punkt bringen. Etwas ausführlicher werden daraus liebevolle Gebote für ein erfülltes Leben. Darin geht es um Mut, Mitgefühl, Zivilcourage, um Großzügigkeit, Dankbarkeit und Verzeihen. Und auch darum, die Dinge anzunehmen wie sie sind, aber dennoch beherzt zu handeln, wann immer es nötig ist.
Lebendig werden diese Qualitäten in authentischen Geschichten aus dem Leben und Umfeld von Schwester Karoline. Sie zeigen, dass jeder Einzelne die Kraft hat, die Dinge zum Positiven zu wenden, mit sich selbst und anderen liebevoll, achtsam und mitfühlend umzugehen – und sogar über sich selbst hinauszuwachsen.
Da kämpft eine verschlossene, leise Frau zum ersten Mal für ihre Rechte. Menschen, die selbst kaum etwas besitzen, helfen anderen, denen es noch schlechter geht. Eine frustrierte, aggressive Menschenmenge wird durch einen Funken der Akzeptanz und der Liebe zu einer fröhlichen Schicksalsgemeinschaft. Diese und viele andere berührende Geschichten zeigen einmal mehr, dass wir Menschen unterschiedslos dasselbe brauchen, um ein erfülltes Leben
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