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Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst

Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst

Titel: Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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in Nantucket würde sie sich überlegen müssen, was sie in punkto FBI machen sollte.
    »Schön«, sagte Vivi. »Ich habe kein Problem damit, überwacht zu werden. Was mir nicht gefällt, ist, dass man mir nicht vertraut.«
    Cara streckte eine Hand aus. »In meinem Business kann man niemandem trauen.«
    Der Wagen kam zum Stehen, und sie spähten durch die dunkel getönten Scheiben. Die Menge drängte sich hinter einer Absperrung, und sie waren noch etliche Meter vom Flieger entfernt, aber näher konnte die Limousine nicht an das Flugzeug heranfahren, was für Vivi eine unsäglich lange Ruhmesmeile bedeutete.
    Cara stieß einen gedehnten Pfiff aus. »So viele waren es noch nie.« Sie wandte sich wieder an Vivi und musterte sie kritisch von Kopf bis Fuß. »Ich weiß, es ist ein bisschen übertrieben, aber das Kostüm aus ›Reise aus der Vergangenheit‹ war eine clevere Idee von Bridget. Es ist so typisch für mich, und, ganz ehrlich, durch diesen Hutschleier kann man dein Gesicht überhaupt nicht erkennen.« Dabei zupfte sie mit den Fingern an dem hauchfeinen Spitzenstoff herum, der Vivis Konterfei bedeckte. »Weißt du eigentlich, dass das der Originalhut ist, den Bette Davis in der früheren Version des Films getragen hat?«
    Juckte sie das in irgendeiner Weise? Wohl kaum. Alles, was sie jetzt interessierte, war, ihren Job zu machen, und zwar richtig.
    »Toll«, sagte sie, ihre Aufmerksamkeit auf die Bodyguards gelenkt, die eben die Limousine erreichten. Jemand holte ihr Gepäck aus dem Kofferraum. Aber nichts war toll. Weder ihr Gefühl noch ihre Nerven und schon gar nicht ihre Mandantin.
    Einer der Wachmänner klopfte vier Mal ans Fenster.
    »Das ist das Signal«, sagte Cara, und ihr Gesicht wurde weicher. »Hals- und Beinbruch. Und halte dein Handy bereit. Wir simsen dir.«
    Die Wagentür öffnete sich, gefolgt von aufbrandendem Jubel und einem solchen Blitzlichtgewitter, dass das Flugfeld sekundenlang in taghelles Licht getaucht wurde.
    Vivis Puls hämmerte. Sie atmete tief durch und warf sich die schwere Designertasche über die Schulter, die man ihr gegeben hatte. Ihr Rock war bis zum Oberschenkel hinauf geschlitzt und so eng, dass das Aussteigen zu einer Herausforderung wurde.
    »Lass sie das Tattoo sehen«, flüsterte Cara.
    Vivi nickte, brachte ihr linkes Bein vor die Wagentür und ließ den geschlitzten Rock so weit hochrutschen, dass das temporäre Tattoo sichtbar wurde, das jeder Fotograf in Hollywood ablichten wollte: das Ferrari-Logo in Purpur ganz oben an der Innenseite von »Caras« Oberschenkel, das keinen Zweifel daran ließ, dass diese Frau Cara Ferrari war.
    »Winke!«, befahl Cara aus der Limo. »Und um Himmels willen, vergiss Stella nicht!«
    Vivi drehte sich halb in den Fahrgastraum und griff nach dem Hund, der sich, aus vollem Hals kläffend, widerstrebend von ihr hochnehmen ließ.
    »Vivi, sieh mich an«, verlangte Cara und zwang Vivi, sich tief hinunterzubeugen und den Kopf wieder durch die Tür zu stecken.
    Cara führte die Finger an die Lippen, verschloss sie mit einem imaginären Reißverschluss und drehte einen Luftschlüssel herum.
    »Kapiert«, sagte Vivi.
    »Vergiss nicht« – sie pikte mit dem Finger in die Luft, nur Zentimeter von Vivis Gesicht entfernt – »ich habe Augen und Ohren.«
    Vivi schenkte ihr ein angestrengtes Lächeln und glitt aus dem Wagen. Sie wurde von Bodyguards flankiert, sobald sie ihren Marsch über das Rollfeld antrat, unter einem Arm den quirligen Dackel, unter dem anderen die schweißfeuchte Statuette. Stella war schwer, der Oscar jedoch erstaunlich leicht, was sie zu dem flüchtigen Gedanken verleitete, ob die Kopie eine Kopie erhalten hatte. Wie passend.
    Hinter den Absperrgittern brüllte die Menge Caras Namen.
    Sie winkte und knuddelte demonstrativ den Hund, wobei sie ihr Gesicht in Stellas kurzem Fell vergrub. Sie lief so schnell es eben ging, in Anbetracht der Tatsache, dass sie zehn Zentimeter hohe Absätze und einen engen Rock trug. Das Gekreische und das Klicken von Hunderten von Kameras wurde von den Motorengeräuschen des großen Privatjets kaum übertönt, der mit ausgefahrener Treppe auf sie wartete.
    Der Pilot trat vor und lächelte – er war der Erste, der Vivi als »Cara« kennenlernen sollte. Sie stieg die Stufen hoch, blieb stehen, um noch einmal den Kameras zuzuwinken, schlüpfte dann in die Maschine und riskierte hinter dem schützenden Hutschleier den direkten Blickkontakt.
    »Willkommen an Bord und herzlichen Glückwunsch, Ms

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