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Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst

Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst

Titel: Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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Italiener der alten Schule, war »una tedesca« kein Kompliment.
    Mercedes hockte auf der Kante eines unbequemen beigefarbenen Sofas, ihre Gesichtszüge ähnlich streng und kalt wie die Ausstattung ihrer kleinen Wohnung im Kellergeschoss. Die Räume waren zwar blitzblank geputzt, aber längst nicht so luxuriös und komfortabel eingerichtet wie der Rest des Hauses, beleuchtet von Kunstlicht, da ohne ein einziges Fenster. Sie entbehrten jeglicher Unordnung, Farbigkeit und Persönlichkeit, was auf unheimliche Weise die kühle, humorlose Frau widerzuspiegeln schien, die darin lebte.
    Die anderen Agenten hatten Mercedes nach dem Zwischenfall isoliert, und niemand hatte ihr bisher irgendwelche Fragen gestellt, um festzustellen, was und ob sie überhaupt etwas über Sunisa Pakpao wusste, und darüber, wie er ins Haus gekommen war.
    Lang hielt es für ihre vorrangige Aufgabe, die Haushälterin auf den neuesten Stand zu bringen, zumal sie um Vivis wahre Identität wusste. Kein Wunder, dass er die Führung übernahm, als sie das Apartment im Souterrain betraten, um ihr mitzuteilen, dass sich das FBI zu Cara Ferraris Sicherheit und weil man abgesehen von einem längeren Vorstrafenregister nichts Definitives über den Mörder habe, dazu entschieden hatte, Vivi weiterhin verdeckt als Lockvogel für die Schauspielerin einzusetzen.
    Die ganze Zeit hielt es Mercedes vor Anspannung kaum auf ihrem Platz.
    »Das verstehe ich vollkommen, und ich werde mich entsprechend dieser Entscheidung verhalten«, sagte sie, den eisigen Blick auf Lang gerichtet.
    »Es bleibt Ihnen auch gar nichts anderes übrig, Ms Graff«, sagte er brüsk. »Entweder fügen Sie sich, oder sie behindern die Justiz, was mich zwingen würde, Sie festzunehmen.«
    Ihr Gesicht wurde eine Spur blasser, und in ihren Augen blitzte etwas auf, das eher Angst als Überraschung zu sein schien. »Um mich dann woanders hinzubringen?«
    »Das ist die übliche Vorgehensweise.«
    »Das hier ist mein Zuhause.«
    »Das verstehe ich durchaus. Aber es ist auch ein Tatort.«
    Das leise Trappeln von Hundepfoten auf der Treppe sorgte dafür, dass sie sich noch gerader aufsetzte. »Dieser Hund hat hier unten nichts verloren.«
    Doch Stella kannte diese Regel offensichtlich nicht – oder sie machte sich nichts aus dem Verbot, weil sie in Langs Nähe sein wollte. Sie kam hereingehuscht und schmiegte sich an sein Bein. Geistesabwesend streichelte Lang ihr den Kopf, sein Augenmerk weiter auf Mercedes gerichtet. »Wie gesagt, Ma’am, Sie müssen meine Fragen beantworten.«
    »Das Tier braucht sicher was zur Beruhigung«, meinte Mercedes und wollte aufstehen. »Ich geh schnell eine Tablette holen.«
    »Nein«, sagte Lang und ließ eine Hand vorschnellen, während Vivi aufstand, um Stella wieder hinauszubugsieren. »Ms Graff, das hier ist wichtiger. Haben Sie eine Ahnung, wie der Angreifer ins Haus gekommen ist?«
    »Nein. Jede Tür und jedes Fenster ist fest verschlossen und alarmgesichert, und ich ändere den Code täglich.«
    »Wie lautet er heute?«, fühlte er ihr auf den Zahn.
    Sie kniff die Augen zusammen. »Ich habe ihn deaktiviert, als Sie ankamen.«
    »Das war nicht meine Frage.«
    »Es ist eine Kombination aus Zahlen und Buchstaben, die nur ich kenne.«
    »Und heute ist es …«, drängte er.
    »615PTR.«
    »Und gestern?«
    »504QVM. Jetzt fragen Sie nicht nach vorgestern.«
    »Weil Sie ihn vergessen haben?«
    »Ich kenne jede Zahl der vergangenen zwei Jahre, Mr Lang. Ich habe ein fotografisches Gedächtnis. Ich will Sie nicht mit fast siebenhundert Zahlen- und Buchstabenkombinationen langweilen, außerdem kann ich hinter dieser Befragungsmethode keinen Sinn erkennen.« Sie verschränkte die Hände im Schoß. »Was wollen Sie noch wissen?«
    »Sagt Ihnen der Name Sunisa Pakpao irgendwas?« Er buchstabierte ihn, um ihr zu helfen, doch ihre Miene zeigte keinerlei Regung. »Ist er jemals hier gewesen?«
    »Nein.« Sie schüttelte den Kopf. »Der Name sagt mir überhaupt nichts.«
    »Können Sie mir eine Liste der Personen geben, die regelmäßig in diesem Haus verkehren? Insbesondere von denen, die in den letzten zwei Monaten mutmaßlich hier gewesen sind?«
    »Wenn Sie sie ausgedruckt haben wollen, bitte, dann erlauben Sie mir, meinen Computer zu benutzen. Jeder wird registriert und von den Überwachungskameras fotografiert. Ansonsten gebe ich sie aus dem Gedächtnis wieder. Ich kann Ihnen versichern, dass kein Mr Pakpao auf der Liste steht.«
    Oh ja, definitiv »una tedesca«. Die

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