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Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst

Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst

Titel: Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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Cousine Chessie im Netz ein bisschen was über Mercedes Graff ausgraben lassen.«
    »Ach ja? Gute Idee.« Er hatte eine gleichlautende Anweisung an sein Büro gegeben, wusste indes aus Erfahrung, dass die zwanzig und ein paar zerquetschte Jahre alte Francesca Rossi das FBI beim Hacken weit hinter sich ließ. Noch ein Grund, warum er gern mit den Guardian Angelinos zusammenarbeitete: Ihm gefielen ihre Ergebnisse, wenn auch nicht immer ihre Herangehensweise. »Und was hat sie rausgefunden?«
    Vivi beugte sich vor, um auf der Tastatur herumzutippen, dabei fiel ihr das lange Haar über eine Schulter.
    »Verdammt, da fällt mir was ein, Vivi. Wir müssen dir die Haare schneiden.«
    Sie blickte überrascht auf. »Gefällt dir mein schönes falsches Haar etwa nicht?«
    »Das tut hier nichts zur Sache. Ich muss eine Probe davon ins Labor schicken. Vergiss nicht, ausschlaggebend für meinen Einsatz war die Tatsache, dass eine übereinstimmende Chemikalie lokalisiert werden konnte, in den menschlichen Haaren, die von einer Perücke oder von Extensions stammen, und die im Auto von Opfer Nummer eins sowie im Haus von Opfer Nummer zwei gefunden wurden.«
    Sie zupfte an einer ihrer Haarsträhnen. »Die hier sind von Cara, oder zumindest von ihrer Stylistin.«
    »Was, wenn jemand in ihrem Umfeld die ersten beiden Frauen umgebracht und es geschafft hat, auch in die Nähe der Dritten zu kommen?«
    Sie sah ihn an und hob interessiert eine Augenbraue, dann fuhr sie sich mit den Fingern durchs Haar und zog daran. »Man kann sie nicht einfach rausziehen. Ich schneide dir ein paar Haare ab.«
    »Wir brauchen den oberen Teil, wo sie mit deinem Haar verklebt sind.«
    »Okay.« Sie nickte und scrollte weiter durch den Computer. »Eine Sekunde. Hör dir das mal an. Mercedes hat gar nicht ihr ganzes Leben hier verbracht, und ganz bestimmt nicht, als Cara und Joellen Kinder waren. Sie ist aufgetaucht, nachdem die Mädchen mit ihrer Mutter weggezogen waren und sie gestorben ist. Dann sind sie zurückgekehrt, gerade mal Teenager, und lebten bei ihr. Das war die erste richtige Auskunft, die Chessie über sie finden konnte. Aber seitdem hat sie weder den Fuß in ein Flugzeug noch in irgendeinen Zug gesetzt, geschweige denn ein eigenes Auto besessen.«
    »Was deine Agoraphobie-Theorie bestätigt.«
    »Zumal sie in den letzten zehn Jahren bei vier Seelenklempnern war, von denen zwei Spezialisten für ebendiese Krankheit sind.«
    Er erstickte ein leises Lachen. »Will ich überhaupt wissen, wie deine kleine Cousine das rausgefunden hat?«
    »Nein, Mr Ich-mach-alles-richtig, willst du nicht.« Sie grinste, durchtrieben und zugleich aufreizend. Und es reichte, damit sich sein Magen zusammenschnürte. Nein, etwas weiter unten.
    »Familie?«
    »Bis jetzt nichts, aber Chessie meldet sich, wenn sie noch was findet.« Seufzend schob sie den Computer weg, nahm mit den Fingern ihre Mähne zusammen, streckte sich und beugte mit erstaunlicher Beweglichkeit ihren Oberkörper zum Bein. »Ich bin fix und fertig.«
    »Wie kannst du dich nur so weit vorbeugen?«
    »Ich war früher mal Balletttänzerin.«
    Er schnaubte. »Ja, klar.«
    Sie verbarg bei ihrer Dehnung das Gesicht. »Du kannst entrüstet schnauben, so viel du willst, Lang. Es stimmt. Ich habe getanzt, seit ich drei war, bis …« Ihre Stimme wurde leiser. »Bis ich mit sechzehn aufgehört habe.«
    »Warum das?«
    Sie tat die Frage mit einer wegwerfenden Handbewegung ab, neigte ihren Oberkörper flach auf ihr anderes Bein und nahm ihm damit jede Möglichkeit, ihren Gesichtsausdruck zu deuten.
    »Hast wohl das Tutu gegen schlecht sitzende Painter Pants getauscht, was?«
    Sie sah ihn durch ihre Haare hindurch an. »Kein Mensch nennt sie mehr Painter Pants, Mr Hängengeblieben-in-den-Siebzigern. Und mir ist bewusst, dass dir mein Stil nicht gefällt.«
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Ach, bitte.« Sie setzte sich halb auf. »Mir ist auch bewusst, dass du mich, seit ich lange Haare habe und Make-up und hohe Absätze trage, erstaunlich oft geküsst hast. Schade, dass du so oberflächlich bist.«
    »Oberflächlich?« War er oberflächlich?
    »Dass du auf diesen Girlie-Scheiß reinfällst. Typisch Mann.« Sie wanderte mit den Händen zu ihrem anderen Fuß, ihr Rücken flach wie eine Tischplatte, die Beine gespreizt, wie ein menschliches Origami. »Das gefällt mir nicht.«
    Allein der Gedanke daran, was sie mit diesem Körper alles anstellen konnte, verursachte einen Kurzschluss in seinem Gehirn. »Was gefällt

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