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Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst

Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst

Titel: Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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nicht. Noch nicht.
    »Warum war er dann drauf und dran, mich abzuknallen, als du geschrien hast, dass du mich liebst?«
    »Weil Nino sich so komisch verhalten hat, und ich …« Sie zögerte, und ihr Kopf füllte sich mit dem würzigen Geruch von Ninos karamellisierten Zwiebeln und dem schwindelerregenden Gefühl, dass Lang vielleicht tatsächlich eifersüchtig sein könnte. »Wirklich?«
    »Chessie hat mir ein bisschen was über deinen aktuellen Job erzählt – ich hoffe, das ist in Ordnung für dich. Klingt spannend.«
    »Du hast es ihm erzählt?«, Vivi bog um die Ecke und entdeckte Chessie zwischen zwei Laptops, die auf dem langen Granittresen standen, an dem Vivi schon etliche Male gefrühstückt und Onkel Nino beim Zubereiten des Abendessens zugesehen hatte.
    »Er hat es aus mir herausgepresst. Wir wissen doch alle, was für ein nervtötender Quälgeist er ist.« Sie hippelte um den Tresen herum, umarmte Vivi und warf einen prüfenden Blick auf ihre Filmstar-Verkleidung. »Der Look steht dir wirklich gut, Vivi.«
    »Du siehst erste Sahne aus«, bekräftigte Gabe. »Du solltest es öfter mit Make-up und einer Haarbürste versuchen, V.«
    »Fick dich«, fauchte Vivi und schob Chessie beiseite, damit sie auf die Computer schauen konnte. »Woran arbeitest du denn?«
    »RE Global.«
    Lang und Nino waren ihnen in die Küche gefolgt und standen nah genug, um ihre kurze Diskussion mitzubekommen. »Du hast es ihr erzählt?«, wollte Lang prompt von Vivi wissen.
    Chessies Augen – sie und Gabe waren die einzigen in der Familie, die eine strahlend blaue Iris hatten – weiteten sich schuldbewusst. »’tschuldigung Vivi.«
    »Kein Grund, dich zu entschuldigen.« Vivi tat Langs Missbilligung mit einer Handbewegung ab. »Sieh mal, die Guardian Angelinos sind nicht nur meine Mitarbeiter, sie sind meine Familie. Jeder hier ist absolut vertrauenswürdig, und du weißt verdammt gut, dass Chessie eine Hackerin ist, die ihresgleichen sucht. Was hast du rausgefunden, Süße?«
    »Eine Adresse in Lowell«, sagte Chessie.
    »Was denn für eine Adresse?«, fragte Lang und gesellte sich zu Vivi vor die Computer.
    »Ich dachte, es wäre ein Büro von RE Global«, sagte Chessie, »aber es sieht aus wie ein Privathaus. Die Adresse war irgendwo im Code ihrer Website versteckt. War ein schönes Stück Arbeit, das zu entschlüsseln.«
    Vivi warf ihm einen überheblichen Blick zu. »Dazu hätte das FBI eine Woche gebraucht. Wenn sie es überhaupt rausgefunden hätten.«
    Zum Glück widersprach er nicht. »Kannst du sie auf Google Earth ranzoomen?«
    »Ich habe es versucht«, räumte Chessie ein, »aber der Ort gehört zu denen, wo sie mit den Satellitenbildern noch nicht sehr weit sind.«
    »Es ist nicht weit von hier«, meinte Gabe. »Sehen wir es uns an. Ich brenne drauf, den Schlitten mal wieder auszufahren.« Er nahm die Schlüssel zu seinem aufgemotzten Oldtimer und schwenkte sie einladend in der Luft.
    Lang, der die Idee nicht grundsätzlich ablehnte, wandte sich abermals dem Computer zu, um den Ort näher zu eruieren, als Vivis Telefon leise vibrierend eine SMS ankündigte.
    »Unbekannter Anrufer«, murmelte sie und überflog die Nachricht. Lang trat hinter sie und las über ihre Schulter blickend mit. Und quälte sie mit seinem frischen, unverkennbaren Ralph-Lauren-Duft.
    Wo zum Teufel bist du hingeflogen?
, las Vivi, und ihr Herzschlag setzte aus. »Kann die von Cara sein? Aber woher sollte sie wissen, dass wir den Flieger genommen haben?«
    »Wir Spione sind überall«, sagte Gabe.
    »Würde mich schon interessieren, ob das Marissas Nummer ist«, sagte Vivi, während sie abwesend durch ihr Handy scrollte.
    »Vielleicht können die Leute in meinem Büro das zurückverfolgen oder das fragliche Handy orten«, erwog Lang. »Aber ich bezweifle, ob wir viel mehr rauskriegen als den Standort des Sendeturms. Jedenfalls nichts Genaues.«
    Gabe schnaubte verächtlich. »Typisch FBI. Zu was sind die überhaupt gut?«
    Chessie streckte die Hand aus. »Gib mir mal deine SIM-Card, Vivi. Ich habe da ein paar Tricks.« Chessie blickte über Vivis Kopf hinweg und grinste Lang an. »Nichts davon ist legal, jetzt wäre es also ein guter Zeitpunkt für Sie und Gabe, zu verschwinden.«
    »Besorgen Sie einfach die Informationen, wir stellen keine Fragen«, erklärte Lang.
    Vivi strahlte ihn an. »Willkommen auf der dunklen Seite, mein Freund.«
    »Ja«, sagte Gabe. »Es wird Ihnen hier gefallen. Und ich kann diese Nummer orten lassen, wenn ihr wollt.

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