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Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Titel: Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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schläfrig und dem Tode nah? Unmöglich.
    Konnte sie die Zündflamme auspusten? Würde das die Dämpfe stoppen?
    Sie kniete sich wieder hin, spähte angestrengt zwischen den verstaubten Luftschlitzen hindurch und fand die stetige, blaue Flamme. Sie blies, so fest sie konnte, und brachte die Flamme zum Flackern, aber nicht annähernd zum Erlöschen.
    »Gibt es irgendwo einen Sicherheitsschalter?«, fragte sie. »Haben nicht die meisten dieser Geräte irgendeine Art von Ausschalter?«
    »Weiß nich«, murmelte er.
    Das Geräusch des Türriegels oben ließ sie erstarren. Ihr Kidnapper war zurück. Langsam veränderte Vivi ihre Position vor dem Boiler, drückte den Rücken durch und wappnete sich dafür, dem Typ in die Eier zu treten, sobald sie spürte, dass er sich näherte. Die Türangeln quietschten, und schwaches Licht fiel auf eine nackte Holztreppe.
    Als er die Tür hinter sich schloss, hielt Vivi die Luft an und rührte nicht den kleinsten Muskel. Er war wahrscheinlich genau wie sie auf das Überraschungsmoment aus und entschied sich deswegen für die Dunkelheit. Völlig lautlos schob sie ihre Hand in die Öffnung zwischen den beiden Geräten und drückte mit den Fingern beruhigend Billys schmale Schulter.
    Dann kamen Schritte die Treppe hinunter, und noch bevor er bei ihr war, roch sie den unverwechselbaren Gestank nach Benzin.
    Ihr drehte sich der Magen um. Was hatte er vor?
    Sie entfernte sich ein Stück vom Ofen und drückte sich leise in eine Ecke.
    Seine Füße taten jeden Schritt mit langsamer, tödlicher Entschlossenheit, und Vivis Herzfrequenz schoss so in die Höhe, dass sie geschworen hätte, ihr Herz zu hören.
    Sie spannte ihr unverletztes Bein an und hob es, bereit für einen schnellen Tritt, wobei sie das Gewicht auf den verrenkten Knöchel verlagern musste und beinahe vor Schmerz aufgestöhnt hätte.
    Er ging zum Ofen, dann zurück zu der Stelle, wo sie war. »Wir haben ein Problem«, sagte er, und seine Stimme war so nah, dass sie wusste, er stand direkt vor ihr.
    »Oh ja, allerdings.« Sie ließ ihren Fuß nach vorne schießen und traf etwas Hartes. Eine Pistole. Für den Bruchteil einer Sekunde schloss sie bloß die Augen und wartete auf den Schuss, aber er packte ihren Fuß und schleuderte sie zu Boden, dann blendete er sie mit einem weißen Lichtstrahl.
    »Leg dich nicht mit mir an.«
    Sie blinzelte in das Licht der Industrietaschenlampe und konnte nicht mal einen Schatten von dem Mann erkennen, der sie festhielt. »Was wollen Sie denn eigentlich von mir? Und dieser Kerl stirbt gerade an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung, wissen Sie das?«
    Er schlug ihr mit der Taschenlampe seitlich gegen den Kopf. »Gehen wir.«
    Schmerz breitete sich explosionsartig in ihrem Kopf aus, aber sie schaffte es, sich hochzustemmen, während das Licht sie nach wie vor blendete. »Hören Sie mal, ich weiß nicht, was Sie mit ihr oder mir wollen, aber warum lassen Sie diesen Mann sterben?«
    »Jetzt.«
    Wohin? Aber sie wusste, dass es besser war, nicht zu fragen. »Er auch?«
    »Nur wir beide, und wenn er es versucht, ist er tot.« Er trat zurück, während er sie immer noch mit der Lampe blendete. »Denn gleich da oben – « Er schwenkte die Taschenlampe kurz zum oberen Ende des Ofens, und ihr Blick folgte automatisch. Dann war das Licht wieder in ihrem Gesicht. »– steht ein Benzinkanister. Wenn unser Freund Billy diesen Ofen auch nur zum Vibrieren bringt, oder jemand kommt, um ihn zu befreien, fällt dieser Container runter, und innerhalb von Sekunden fliegt das ganze Haus in die Luft. Haben Sie das gehört, Billy?«
    Billy gab nicht einmal mehr ein Stöhnen von sich, aber der Mann griff nach ihrem T-Shirt, zog sie hoch und schob sie auf die Treppe zu. Eine Pistole bohrte sich in ihren Rücken. »Ich töte für Geld, Süße, also denk nicht mal daran, mich auszutricksen.«
    Genau darüber hatte sie gerade nachgedacht, aber sie würde warten und den richtigen Moment abpassen. Er brauchte sie für irgendetwas, so viel war klar. Solange das der Fall war, würde er sie am Leben lassen.
    Aber sobald das nicht mehr der Fall war …
    »Billy?«, rief sie über ihre Schulter. »Alles wird gut, Kumpel.« Nicht, dass sie das auch nur eine Minute lang glaubte. »Billy?«
    Stille.

21
    »Billy.« Sams Augen flogen auf, aufgeschreckt aus einem viel zu kurzen Schlaf.
    »Eigentlich heiße ich Zach.« Er war angezogen und lief in dem winzigen Raum auf und ab.
    »Ich habe Billy ganz vergessen. Ich wüsste gern, ob Vivi es

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