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Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Titel: Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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geschleift. Erzähl’s den Reportern … und du machst ein Vermögen. Wer hätte gedacht, dass ein kleines bisschen Insider-Information so gut bezahlt wurde?
    Er blätterte die Scheine durch, und auf seinem Gesicht machte sich langsam ein Grinsen breit. Mann, da waren sogar Benjis dabei. Im Schummerlicht des Speisesaals hatte er gedacht, sie würden ihm Zwanziger rüberschieben, nicht Hunderter, jedes Mal, wenn ihn wieder ein Gast heranwinkte und so tat, als wollte er sich nach der Spezialität des Tages erkundigen.
    Aber die einzige Samstagabend-Spezialität, an der sie interessiert waren, war die, die vor einer Woche im Weinkeller abgefeuert worden war. Haben Sie ihn an dem Abend bedient? Haben Sie die Leiche gesehen? Wie hat seine Frau reagiert? Ist sie ausgeflippt? Was hat er gegessen? Was wissen Sie?
    Aber er hatte niemandem eine »richtige« Tatsache erzählt. Noch nicht. Seine Information, sein hieb- und stichfestes Stück Gold von einer Information, die er mit eigenen Ohren vernommen hatte, war zu wertvoll, um sie irgendeinem dahergelaufenen Gast auf die Nase zu binden. Nein, er wollte den richtigen Reporter. Einen, der bereit war, Tausender lockerzumachen, nicht bloß Hunderter.
    Er zog drei Zwanziger und einen Zehner heraus, um sie als Trinkgeld zu deklarieren, und gerade, als er das Bündel wieder in seine Tasche stopfte, flog die Doppeltür auf und das Dreigestirn der Arschlöcher marschierte in die Küche – Küchenchef, Oberkellner und Sommelier. Sie rauchten bereits und würden sich gleich Wein einschenken, um über den Moutard zu diskutieren.
    Der kleine Oberkellner kam näher und sah Teddy naserümpfend und mit vorwurfsvollem Blick an.
    »Was denn?«, fragte Teddy. »Ich klaue nichts.« Er schwenkte die siebzig Mäuse. »Zähle nur mein Trinkgeld, damit ich deinen Anteil ausrechnen kann.«
    Keegan riss ihm das Geld aus der Hand. »Das kommt schon hin.«
    »Hey!« Teddy wollte danach greifen, aber Keegan war zu schnell.
    »Du hast zehnmal so viel in der Tasche«, sagte Keegan und wies mit dem Blick auf Teddys Hosentasche. »Es sei denn, du freust dich einfach nur, mich zu sehen.«
    Er hätte den kleinen Wurm am liebsten zertreten, aber Keegan machte den Dienstplan, und Teddy wollte gute Schichten haben.
    »Dann behalt das einfach, Alter«, sagte Teddy und lächelte schnell. »Hast mir gute Tische gegeben heut Abend. Und, äh, mein Bereich ist sauber, kann ich dann gehen?«
    René kam auf ihn zu, seine Lesebrille saß tief unten auf seiner skipistenartigen Nase. »Du quatschst doch nicht etwa mit den Gästen, oder?«
    Teddy tat sein Bestes, um dumm wie Brot auszusehen. »Nur über die Spezialitäten des Tages, Sir.«
    Keegan tauchte an seiner anderen Seite auf. »Du weißt genau, was er meint. Über den … Vorfall.«
    »Oh, nein Sir. Ich sage ihnen nur, dass ich nichts erzählen darf, und tu es auch nicht.«
    René kniff die Augen zu misstrauischen Schlitzen zusammen. »Ich hab gesehen, dass du heut Abend ziemlich freundlich zu den Gästen warst.«
    »Ich mach nur meinen Job«, sagte er und setzte sein bestes Pfadfinderlächeln auf.
    »Du kennst die Regeln«, sagte Keegan. »Ein Wort über den Vorfall, und du bist gefeuert. Wir haben nicht vor, von dieser Tragödie zu profitieren.«
    Na klar. Als würde das Restaurant nicht von neugierigen Gästen gestürmt werden. »Natürlich, Sir.«
    »Wirst du abgeholt?«, fragte Keegan plötzlich. »Die Straßenbahn fährt nicht mehr, und ich sehe deinen Dad nicht da draußen stehen.«
    Dass ihm die Röte ins Gesicht stieg, nervte ihn genauso sehr wie die Tatsache, dass sein Dad ihn immer noch zur Arbeit fahren und wieder abholen musste, weil er kein Auto hatte und immer noch bei seinen Eltern in Chestnut Hill wohnte. Aber das konnte sich alles ändern, wenn ihm erst die richtige Person über den Weg lief, die bereit war, für seine Information zu bezahlen.
    »Schon gut. Ich nehme ein Taxi«, sagte er. Sein Alter hatte ziemlich breit geklungen, als er ihn angerufen hatte, damit er ihn abholte. Also hatte er sich überlegt, einen der gerade verdienten Zwanziger auszugeben, um zur Abwechslung mal schön gemütlich mit dem Taxi zu fahren.
    Aber, Himmel, er brauchte dieses Auto.
    »Bis morgen«, sagte Keegan.
    Er nickte zum Abschied, doch der Küchenchef und René waren bereits ins Gespräch vertieft. Aber die Botschaft dieses kleinen Wortwechsels war ihm nicht entgangen: sie waren ihm auf die Schliche gekommen.
    Also würde er seine brandheiße Information

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