Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Titel: Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
Vom Netzwerk:
fuhr langsam die Tappan Street entlang. Sie legte die Hand auf die Stange, um die Tür zu öffnen, wartete aber noch, um sicherzugehen, dass es ihres war. Der Fahrer fuhr am Gebäude vorbei und sehr langsam weiter, als würde er nach dem Straßennamen suchen. Im Dunkeln war dieser vielleicht schwer zu erkennen.
    Er setzte die Fahrt fort, den Hügel hinauf.
    Verdammt, er fuhr doch nicht einfach vorbei? Sie stieß die Tür auf, um nachzusehen, wohin er verschwunden war, wollte sich aber nicht aussperren. Sie lehnte sich so weit hinaus, dass sie sehen konnte, wie der Fahrer das Fenster herunterließ, um die Straßenschilder besser erkennen zu können. Ja, das musste ihr Taxi sein. Und wenn nicht, würde sie es trotzdem nehmen.
    Sie trat hinaus und ließ die Tür hinter sich zufallen. Vom oberen Treppenabsatz aus winkte sie und versuchte, im Licht zu bleiben, damit der Fahrer sie sehen konnte. Aber er ging einfach aufs Gas, raste die Straße hinauf und verschwand.
    Verdammt noch mal.
    Eher sauer als ängstlich blickte sie auf ihr Telefon, um noch mal zu wählen und ihren Fahrer von vorhin inständig zu bitten, dass er kommen möge, als links ein Streifenwagen oben auf dem Hügel auftauchte und sich langsam auf die Beacon Street zubewegte. Einen Moment lang dachte sie, er hätte angehalten, aber dann beschleunigte er leicht und kam so weit auf sie zu, dass sie die Farben und die Aufschrift erkennen konnte.
    Gott sei Dank. Nicht das Boston PD , sondern ein Brookliner Cop. Wenn der sie nach ihrem Ausweis fragte, würde er sie vielleicht nicht als Persona non grata des Departments erkennen. Sie rannte zur Straße, um ihn heranzuwinken, aber gerade, als sie den Gehweg erreichte, schaltete er das Blaulicht ein, die Sirene heulte los, und sie wich vor Schreck einen Schritt zurück. Er nahm sie gar nicht wahr, als er vorbeiflog und über die Bahnschienen schoss, um nach links auf die Beacon Street abzubiegen und die Verfolgung irgendeines Bösewichts aufzunehmen.
    »Oh!« Frustriert ballte sie die Faust. Eine elende Sekunde lang erwog sie, auf Vivis Telefon anzurufen und Zach zu bitten, sie wieder reinzulassen.
    Aber nein. Sie hatte ihren Stolz.
    Blöderweise würde ihr Stolz sie nicht nach Hause fahren. Sam überquerte mit dem Telefon in der Hand die Straße und steuerte auf die Lichter des Star Market zu. Auch wenn er geschlossen war, würden dort Arbeiter sein, die sauber machten und Regale auffüllten. Zumindest würde sie im Schein der Neonlampen relativ sicher sein, während sie auf ihr Taxi wartete.
    Dies war nicht das schlimmste Stadtviertel, aber es war auch nicht vollkommen sicher. Ihr Puls überschlug sich, als sie auf den Weg zuging, der, wie sie wusste, den Hügel hinunter von der Tappan Street zum Parkplatz des Marktes führte, einen Weg, den sie schon tausendmal gegangen war, als sie in dem Gebäude gewohnt hatte, das sie gerade verlassen hatte. Es gab einen dunklen Abschnitt zwischen den Bäumen, aber es ging schneller, einfacher und der Weg war weniger einsehbar, als die ganze Strecke zur Beacon zu gehen, um von der Straße aus zu diesem Parkplatz zu kommen. Sie glaubte nicht, dass ihr jemand hierher gefolgt war, aber sie wollte kein Risiko eingehen.
    Trotzdem hämmerte Sams Herz im Takt mit ihren nervösen Schritten, als sie über die Straße rannte und unter den Ästen einer Eiche hindurchschlüpfte, um auf den Weg zu gelangen. Sie erreichte die Stelle, wo die Bäume fast das ganze Licht abhielten, neigte den Kopf, um das Star Market-Schild sehen zu können, und –
    Wumm.
    Der Schlag auf den Rücken kam so hart und plötzlich, dass ihr die Luft wegblieb, ehe sie zu Boden stürzte.
    Eine Hand landete auf ihrem Mund, der Körper eines Mannes presste sich gegen sie.
    Eine verrückte Sekunde lang dachte sie, es sei Zach. Seine Vorstellung von –
    »Ziemlich weit weg von zu Hause, oder, Samantha?«
    Nein, nicht Zach. Er war es. Er hatte sie gefunden.

4
    Mensch, er hatte vielleicht ein Scheißglück. Perfektes Timing war das A und O, und Teddy Brindell hatte ein Händchen dafür, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Er warf die dreckige Schürze hinten in die Tonne, sah sich in der Küche um, um sicherzugehen, dass niemand in der Nähe war, und zog dann den Packen Geldscheine aus der Vordertasche seiner Kellnerhose.
    Heiliges Kanonenrohr. Das Gras hatte hoch gestanden heute Abend im Paupiette’s, und er hatte es komplett abgemäht. Erzähl’s den Bullen … und du wirst schikaniert und in die Innenstadt

Weitere Kostenlose Bücher