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Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Titel: Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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zögerte einen Moment, aber die Gegend wirkte sehr ruhig und menschenleer, und auf dem Weg hierher hatte er jedes infrage kommende Auto genauestens beobachtet. Sie waren nicht verfolgt worden. Er stieg aus und ging um die Wagenseite herum, um mit Billy zu gehen.
    »Jetzt hören Sie mir mal gut zu«, sagte Billy mit leiser und ernster Stimme. »Die Frau da … « Er wies über seine Schulter. »Die ist echt ’ne Frau für’s Leben. Seien Sie gut zu ihr. Versprochen?«
    Zach befeuchtete sich die Lippen und schluckte. »Sie ist in guten Händen, das versichere ich Ihnen.«
    Billy beugte sich näher zu Zach, legte ihm eine knochige Hand auf den Arm, und ebenholzfarbene Augen verengten sich und starrten in Zachs gesundes Auge. »Sie versprechen es mir besser, denn ich fürchte mich nicht davor, wieder eingebuchtet zu werden. Also glauben Sie mir lieber, wenn ich Ihnen sage: wenn Sie sie noch mal verletzen, bringe ich Sie wirklich um.«
    Zach sagte nichts. Er stand vor einem Mann, der nur halb so schwer und groß war wie er, und fühlte sich merkwürdigerweise ein bisschen eingeschüchtert. Er schüttelte das Gefühl ab. »Das verstehe ich.« Aber kein Versprechen.
    Billy war noch nicht fertig. »Es ist Ihre Sache, wenn Sie sie nicht heiraten wollen, Junge. Ich weiß genau, wie schwer diese Entscheidung ist. Aber ich bitte Sie um eins, und ich will, dass Sie bei den Gräbern der Männer schwören, die an dem Tag an Ihrer Seite gestorben sind, an dem Sie dieses Auge verloren haben.«
    Sein Magen zog sich zusammen. »Es waren fünf«, sagte er ernst. »Was soll ich denn schwören?«
    »Sagen Sie ihr, warum.«
    »Warum?«
    »Sie wissen, was ich meine. Sagen Sie dieser Frau, warum Sie weggegangen sind und sie alleingelassen haben.«
    »Billy, es war … « Wie konnte er diesem alten Mann klarmachen, dass es »nur Sex« gewesen war? Er wollte das Bild nicht zerstören, dass Billy von Sammi hatte, und dieser Kerl würde das nie verstehen.
    »Bei den Seelen der Männer, die an Ihrer Seite gestorben sind«, sagte Billy. »Alle fünf. Sie sagen es ihr. Und zwar heute Abend noch.«
    Billy durchbohrte ihn mit den Augen. »Ich schwöre es«, flüsterte Zach.
    »Es gibt eine Abkürzung, gleich hinter dieser Auffahrt«, sagte Billy und sah zufrieden aus, als er in die andere Richtung zeigte. »Die Straße ist ein bisschen holprig und der Hügel ziemlich steil, aber sie wird sie viel schneller wieder runter nach Tremont bringen, als wenn Sie hier drehen. Nur sehr, sehr wenige kennen die Abkürzung. Aber sagen Sie Sam, dass sie sie nicht allein ausprobieren soll, sie ist zu steil für sie.«
    Seine Zuneigung für Sam sprach aus jedem Wort und aus seinem Blick, als er ihr noch einmal zuwinkte. »Ich liebe dieses Mädchen, wissen Sie?«
    »Ich weiß.«
    »Tun Sie’s?«
    Zach sah ihn bloß an, denn die Frage war etwas unklar. Ob er es wusste oder ob er sie liebte? »Ja«, antwortete er, und das schien zu passen.
    »Gott segne euch beide«, sagte Billy leise und ging dann in das eingeschossige, mit Schindeln verkleidete Haus.
    Zach blickte ihm hinterher, kehrte dann zum Auto zurück und schwang sich hinter das Steuer, ohne Sam anzusehen. Was hatte er eigentlich gerade versprochen?
    »Verstehst du jetzt, warum ich ihn liebe?«, fragte sie.
    »Ich sehe, dass es auf Gegenseitigkeit beruht.«
    »Ich habe so ein Glück, dass er mir verziehen hat. Mehr als mir verziehen, wenn das überhaupt möglich ist. Er ist … tja, er ist auch ein anderer Mensch geworden.«
    Zach nickte, während er auf die Straße bog und den Weg in Augenschein nahm, den Billy vorgeschlagen hatte, sowie das Sackgassenschild am Ende der Straße.
    »Wo fährst du hin?«, fragte Sam.
    »Er hat gesagt, das wäre eine Abkürzung.«
    »Wirklich? Das wusste ich gar nicht.«
    »Er will nicht, dass du sie fährst. Zu unsicher.«
    »Er hat einen starken Beschützerinstinkt.«
    »Ist mir auch aufgefallen.«
    Sie lachte zaghaft und zog an ihrem Sicherheitsgurt, als enge er sie ein. »Ich habe Adam gerade eine SMS zurückgeschickt und gefragt, wo das Problem bei einem Krankheitstag ist. Billy würde mich nicht anlügen.« Sie blickte ihn lange an. »Alles in Ordnung bei dir?«
    War es das? »Ja. Mir geht’s gut.«
    »Weißt du, ich wollte das eigentlich im Keim ersticken. Ich wollte nicht … « Sie holte Luft und ließ sie sehr langsam wieder entweichen. »Ich wollte eigentlich nicht, dass du weißt, dass ich so viel über dich gesprochen habe.«
    »Ja, das dachte ich mir schon.«

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