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Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition)

Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition)

Titel: Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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warten«, erklärte Devyn.
    »Das steht Ihnen selbstverständlich frei, aber die meisten Gäste machen einen Tagesausflug an die nordirische Küste. Vielleicht ist Dr. Greenberg ja auch dorthin gefahren. Ich kann ein Auto für Sie organisieren, wenn Sie das möchten, dann können Sie sich unsere Sehenswürdigkeiten anschauen. Der Giant’s Causeway ist ein beliebtes Ausflugsziel, aber auch die Hängebrücke Carrick-a-Rede. Ich kümmere mich auch gern um einen Fahrer für Sie.«
    Sein Vorschlag klang überzeugend. Sie hätte von Belfast aus gern einen Abstecher an die Küste gemacht und sich ein bisschen mit Sightseeing abgelenkt. Zumal sie sich seit ihrer Ankunft in Nordirland ausschließlich darauf konzentriert hatte, Sharon zu finden. Dabei wusste sie nicht mal, ob ihre Mutter überhaupt hier war.
    »Vielleicht mache ich das, aber ich kümmere mich selbst um einen Wagen, danke.«
    »Seien Sie vorsichtig, wenn Sie sich einen Fahrer nehmen. Es gibt da eine Menge schwarzer Schafe, denen man nicht über den Weg trauen kann. Soll ich das nicht besser für Sie erledigen?«
    »Ich nehme mir einen Mietwagen und werde selber fahren«, entschied sie. Die Vorstellung, die Küste entlangzubrausen, beflügelt von der Hoffnung, Dr. Sharon Greenberg endlich aufgespürt zu haben, erschien ihr plötzlich enorm verlockend. »Ich komme heute Nachmittag wieder. Sind Sie dann da?«
    »Bis sechs Uhr heute Abend«, erwiderte er. »Danach habe ich Nachtschicht, da sehen Sie mich also nur, wenn sie nachts schlafwandeln sollten.«
    »Patrick!« Einer der Mitarbeiter am Empfang rief nach ihm und deutete ungehalten auf die Schlange. »Mann, wir brauchen dich.«
    »Gehen Sie ruhig.« Devyn schob ihn freundlich weiter. »Und danke.«
    Erleichtert und beschwingt wie schon lange nicht mehr wirbelte sie herum, um sich in der Lobby umzusehen. Sie beschloss, direkt einzuchecken, und steuerte zum Empfang. Ein junges Mädchen mit einem hübschen Gesicht nahm ihre Reservierung entgegen und setzte dem Ganzen noch das Sahnehäubchen auf, als sie auf Devyns Nachfragen bereitwillig Auskünfte gab.
    »Ja«, sagte sie nach einem Blick auf den Bildschirm. »Dr. Greenberg wird am vierzehnten September zurückerwartet und hat bis zum sechzehnten reserviert.«
    Nach der langen Ungewissheit und der scheinbar vergeblichen Suche war das endlich ein Lichtblick. »Haben Sie vielen, vielen Dank«, sagte Devyn und hängte sich ihre Handtasche über die Schulter.
    Im Vorbeigehen schnappte sie sich einen Werbeprospekt, auf dem in großen gelben Buchstaben »Küste von Antrim« stand, und blätterte darin herum. In ihre Lektüre versunken, prallte sie frontal gegen einen Schrank von einem Mann.
    »Oh, Entschuldigung.« Als sie zurückstolperte, spürte sie, wie es glutheiß ihren Fußknöchel hinaufkroch. Schöner Mist, sie war mit ihrem Fuß gegen die Kante seines Koffers gestoßen, und es schmerzte höllisch. Vermutlich würde ihr Knöchel gleich anschwellen wie ein Luftballon.
    »Tut mir aufrichtig leid«, entschuldigte er sich und rollte schnell den Koffer aus dem Weg.
    »Nein, es war allein meine Schuld«, versicherte sie ihm und hielt wie zum Beweis ihrer Unaufmerksamkeit den Prospekt hoch. »Ich habe nicht … aufgepasst, wo ich hinlaufe.« Dabei war der Typ kaum zu übersehen. Gegen ihn konnte die irische Küste glatt einpacken.
    »War nicht besonders clever von mir.« Seine Stimme klang melodisch, warm. Und amerikanisch.
    »Von mir auch nicht«, entgegnete sie.
    Er brachte Devyn mit einem Lächeln zum Dahinschmelzen, das gleichmäßige, weiße Zähne unter einem sexy schmalen Oberlippenbart enthüllte. Seine Augen von der Farbe reifer, schwarzer Oliven blitzten interessiert auf. »Sie sind Amerikanerin. Von woher kommen Sie?«, wollte er wissen.
    »Aus Boston.« Die Wahrheit war ihr unbewusst entschlüpft, ehe sie groß nachdenken konnte. Kein Wunder, denn ihr Gehirn hatte erhebliche Aussetzer, seit er sich zu ihr umgedreht hatte. »Und Sie?«
    »New York.« Er zwinkerte ihr zu. »Wir sind quasi Nachbarn. Wohnen Sie hier?«, fragte er mit einem Anflug von Hoffnung in der Stimme, etwas, das ihr unversehens ein lustvolles Kribbeln über den Rücken schob.
    »Ich habe gerade eingecheckt.« Sie wollte weggehen, aber irgendetwas hielt sie magnetisch einen kurzen Augenblick zu lange fest.
    »Und jetzt wollen Sie an die Küste von Antrim?«, fragte er weiter.
    Sie musterte ihn verdutzt. »Woher wissen Sie das?«
    »Ich habe nur geraten.« Er tippte auf den Prospekt.

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