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Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition)

Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition)

Titel: Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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dass es die Wahrheit war. Sie hatte gar keine Ahnung, wie sehr er ihr in diesem Moment etwas vorspielte.
    »Siehst du, du streitest es nicht mal ab!«
    »Ich bin kein Schauspieler«, versicherte er ihr. »Nur hoffnungslos romantisch. Du bestimmt auch. Du musst deinem Herzen bloß einen Stoß geben.« Er führte sie näher an den Rand der Klippe. »Komm, Devyn. Stell dich deiner Angst.«
    Erneut fegte ein Windstoß über sie hinweg, und er legte ihr fürsorglich den Arm um die Taille, damit sie nicht stolperte und ausglitt. Während sie versunken über den Ozean blickte, betrachtete Marc heimlich ihr Profil.
    »Es ist wirklich wunderschön«, sinnierte sie, ohne sich der Tatsache bewusst zu sein, dass er sie mit Blicken vernaschte.
    »Da stimme ich dir voll und ganz zu.«
    Sie wirbelte zu ihm herum und fing seinen entrückten Blick auf. »Du flirtest ja schon wieder.«
    »Ich bewundere bloß die Aussicht.« Von wegen, raunte eine kleine Stimme in Marcs Kopf, du bewunderst den perfekten Body dieser Beauty. Denk dran, schöne Frauen sollten eigentlich ein rotes Tuch für dich sein.
    Sollte das etwa ein Kompliment sein? Sie drehte sich wieder zum Meer hin, als hätte sie nichts gemerkt.
    Seine Exfrau war rein optisch ebenfalls ein perfektes Exemplar ihrer Gattung gewesen, und er hatte törichterweise geglaubt, sie wäre rundum perfekt. Bei Devyn wusste er zumindest, dass sie ihm etwas verheimlichte.
    Und genau dieses Geheimnis würde er ihr zwangsläufig entlocken müssen, um seinen Auftrag erfüllen zu können. Es führte kein Weg daran vorbei, er musste sie dazu bewegen, Belfast zu verlassen. Immerhin war es ihm geglückt, sie heute zu diesem Ausflug zu überreden. Steter Tropfen höhlt den Stein, seufzte er, ich muss mich ranhalten und ihr Vertrauen gewinnen. Je eher ich meinen Job erledige, umso besser. Ich muss mich halt noch mehr anstrengen.
    »So«, sagte er und drückte sie freundschaftlich sanft, »jetzt hast du am Rand des Giant’s Causeway gestanden. Wie wär’s als Nächstes mit der Hängebrücke in Carrick-a-Rede? Die ist hier in der Gegend ein absolutes Muss für jeden Touristen.«
    »Ich weiß nicht …« Sie schaute sich unschlüssig um und gewahrte mit einem Mal die Menschenmassen, die in den Felsen herumkraxelten. »Für jeden Touristen?«
    »Na klar, selbst für die mit Höhenangst.« Er führte sie zurück zum Auto, über die gigantischen Steinformationen. Sie gingen Arm in Arm, wie ein Paar, das seit Jahren zusammen war und nicht erst seit drei Stunden.
    Was musste er tun, um sie zum Abreisen zu bewegen, noch bevor diese Freundin eintraf, mit der Devyn sich in Belfast treffen wollte? Dazu musste er schleunigst erfahren, wer diese Freundin war, entschied er.
    Als sie am Wishing Chair vorbeikamen, zog er sie abermals zu dem Felsungetüm. »Ich weiß jetzt, was ich mir wünsche.«
    Sie ließ sich bereitwillig hinführen und sträubte sich nicht, als Marc Platz nahm und Devyn auf seinen Schoß zog. Er legte ihr einen Finger unters Kinn und drehte ihr Gesicht zu sich.
    »Ich weiß, was du dir wünschen willst«, sagte sie lachend. »Und du verschwendest deine Zeit. Ich werde dich nicht küssen.«
    »Irrtum, das wollte ich mir gar nicht wünschen.«
    Eine Mischung aus Erstaunen und Enttäuschung schob sich in ihre Augen. »Was denn sonst?«
    »Ich wünsche mir, dass du mir erzählst, mit wem du dich diese Woche in Belfast triffst.«
    Sämtliche Farbe wich aus ihrem Gesicht. »Wieso willst du das wissen?«
    »Ich bin eben neugierig.«
    »Geschenkt. Einfach bloß eine Freundin.« Sie sprang mit einer heftigen Bewegung von seinem Schoß auf. »Lass uns gehen, Marc.«
    Er blieb auf dem Felsgestühl sitzen und sah ihr hinterher, wie sie sich einen Weg durch die Steinmassen bahnte. Verdammt, er musste noch viel kreativer werden.
    Kaum dreißig Minuten später standen sie am Fuß einer felsigen Anhöhe, die von einem Geröllpfad durchschnitten wurde, der sich durch sattgrünes irisches Gras nach oben schlängelte. Bis zur Spitze der Klippe.
    Hunderte von Schmetterlingen flatterten mit einem Mal in Devyns Bauch. War es wegen ihrer Höhenangst oder wegen Marcs Anziehungskraft?, fragte sie sich insgeheim.
    Mit einer Sache hatte er recht: In seiner Nähe war ihr genauso schwindlig wie auf den hohen Klippen.
    Ihre Finger streiften sich, als sie auf den Pfad zusteuerten und sich auf dem schmalen Fußweg an Dutzenden von Touristen vorbeischoben, Besuchergruppen, die von der populären Hängebrücke herunterkamen, eine

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