Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition)
sie spontan.
»Danke«, brachte sie mühsam hervor. »Ohne dich hätte ich das nicht geschafft.«
Er grinste sie an. »Doch, das hättest du, aber trotzdem danke für das Kompliment. Und jetzt mach dich auf schlechte Nachrichten gefasst.«
»Schlechte Nachrichten?«
»Wir müssen denselben Weg zurück nehmen.« Einen Arm um Devyns Schultern gelegt, führte er sie zu dem Trampelpfad, der um den Felsengipfel herumführte. »Ich finde, wir sollten uns ein bisschen umsehen, bevor wir den Rückweg antreten.«
Hatte er den versprochenen Kuss vergessen oder wollte er ihre Vorfreude bloß hinauszögern? Devyn ließ sich ihre Enttäuschung nicht anmerken. Sie schlenderten um den Felsen und lehnten sich über das Geländer, um auf die Kalksteinklippen hinabzublicken. Die Aussicht war zwar beeindruckend, trotzdem war Devyn fast genauso mulmig zumute wie auf der Hängebrücke. Sie versuchte sich abzulenken, indem sie die frische, salzige Luft in langen Zügen einatmete und auf das Kreischen der Vögel und die tosenden Wellen lauschte, die sich an den Felsen brachen, eine überwältigende Symphonie der Natur, und der Mann an ihrer Seite gab ihr Geborgenheit .
Auf dem Rückweg zur Brücke blieben sie noch ein letztes Mal stehen, um die Aussicht zu genießen.
»Es ist wunderschön hier«, schwärmte sie, tief beeindruckt von der ungezähmten Schönheit der bizarren Felslandschaft.
» Du bist wunderschön.«
Sie blickte zu ihm hoch und stellte milde überrascht fest, dass er sie fixierte, mit einer Miene, die Neugier und Begehren spiegelte. »Du flirtest ja schon wieder«, neckte sie ihn.
»Ich habe nie damit aufgehört.« Er senkte den Kopf und streckte die Hände nach ihr aus, seine Absicht war eindeutig.
Ihr Herz machte einen kleinen Hüpfer, sie drängte unbewusst an Marcs Körper, als wäre es das Natürlichste auf der Welt, mit ihm in zärtlicher Umarmung zu verschmelzen. Devyn erschauerte, ein wohliges Prickeln flutete ihren Bauch, schob sich verheißungsvoll über ihre Wirbelsäule. Sie öffnete sehnsuchtsvoll die Lippen, brannte auf seinen Kuss.
»Du, Marc«, meinte sie gedehnt, »du hattest mir eigentlich etwas versprochen – als Lohn für meine Angst und meine beherzte Brückenüberquerung.«
Er bog den Kopf nach hinten und schenkte ihr einen glutvollen Blick. »Meinst du das mit dem Kuss?«
Sie lachte nervös und ein bisschen verlegen, ihre Sinne berauscht ob seiner Nähe. Eine kleine Stimme in ihrem Kopf raunte leise, dass sie diesem Mann vertrauen konnte und sollte.
»Genau das meine ich«, konterte sie. Sie stellte sich auf Zehenspitzen, brachte ihr Gesicht dicht an Marcs. »Macht aber gar nix. Ich hol mir meine Belohnung schon selbst ab.«
Sie legte ihre Lippen auf seine, die Berührung zart wie Schmetterlingsflügel, worauf Marc sie in eine zärtliche Umarmung schloss. Ihre Körper schmiegten sich aneinander, als hätten sie nie etwas anderes gewollt.
Er erwiderte ihren Kuss, seine Hände glitten ihren Rücken hinauf, gruben sich in ihr Haar, pressten Devyns Lippen besitzergreifend auf seine. Seine Zunge schob sich in ihren Mund, befeuerte ihre zu einem sinnlichen Spiel.
Devyns Nervenenden vibrierten, hinter ihren Augäpfeln zuckten weiß glühende Blitze der Lust. Sie verzehrte sich nach mehr.
Über dem Wasser kreischte ein Vogel, auf der Brücke stieß jemand einen erschrockenen Schrei aus. Einer von vielen, die angesichts der schwindelerregenden Höhe in Panik gerieten.
Sie verlor sich in diesem einen Kuss, blendete den quälenden Rückweg über die Brücke zurück zum Festland aus. Seine Lippen waren weich, seine Barthaare kitzelten rau und aufregend, seine Zunge schmeckte heiß und süß. Es fiel ihr schwer, diesen Kuss zu beenden.
Als sie sich von seinen Lippen löste, senkte er seinen Blick tief in ihren.
»Das hätte ich dir gar nicht zugetraut«, bekannte er.
»Ich bin eben ein impulsiver Mensch. Meine Mutter hält das für eine meiner schlechtesten Eigenschaften.«
»Was deine Mutter da sagt, stimmt nicht. Es ist eine wunderbare Eigenschaft. Tu dir keinen Zwang an, ich mag das, wenn du impulsiv bist.«
Sie umarmte ihn, legte ihren Kopf an seine Schulter, ein seliges Lächeln auf den Lippen, einfach nur froh, eine starke Schulter zum Anlehnen zu haben. Ihr Blick wanderte über die Menschenmenge zur anderen Seite der Brücke und zu der Aussichtsplattform oberhalb der Schlucht.
Wo er spontan an einer auffällig weißen Mähne haften blieb. Dieses silbrig weiß melierte Haar hätte
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