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Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition)

Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition)

Titel: Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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dass ich mir was Tolles wünsche.« Er lehnte sich zurück und kniff die Lider zusammen. Devyns Silhouette zeichnete sich vor einem diesigen, in metallisches Blaugrau getauchten Himmel ab. Es verblüffte Marc Rossi immer noch, dass sie in natura total anders war, als das Foto suggerierte.
    Sie war noch viel, viel hübscher als auf dem Bild. Zudem hatte er mit einer Eiskönigin gerechnet und war überraschend auf einen Vulkan gestoßen. Er hatte eine zickige, gelangweilte reiche Witwe erwartet, arrogant und abgehoben, und erlebte eine Frau, die gern und viel lachte, und deren windzerzaustes Haar wie flüssiges Sahnekaramell schimmerte.
    Sie hatte einen schlanken, geschmeidigen Körper, der sich mit einer betörenden Mischung aus Eleganz und Sinnlichkeit bewegte.
    Verdammt perfekt, die Kleine.
    »Komm schon«, drängelte sie ihn. »Was willst du am meisten auf der ganzen Welt?«
    Nichts, das er sich hier und jetzt wünschen konnte. Nichts, das ihm Mythen und Legenden erfüllen konnten. Nichts, das er im Leben je wieder haben würde.
    »Jetzt denkst du aber zu lange nach«, krittelte sie, und der Wind trug ihr melodisches Lachen über die ausgezackten Kalksteinklippen, bis weit hinaus auf den Atlantik.
    »Ich denke nicht nach. Ich genieße die Aussicht«, beteuerte er und sah sie an. Merkwürdig, ihre Augen hatten ungefähr die gleiche Farbe wie seine erste Corvette, sinnierte er. Eisblau hieß die Farbe damals, weil sie so ähnlich glitzerte wie arktische Gletscher vor einem azurblauen Polarhimmel.
    »Du hast ungefähr zehn Sekunden, bis die nächste Busladung Touristen hier ausgekippt wird. Los, wünsch dir was.«
    Er schloss die Augen, und die Silhouette ihres begehrenswerten Körpers brannte hinter seinen Lidern. »Ich wünsche mir, dass du heute mit mir zu Abend isst.«
    Sie lachte bloß, griff nach seiner Hand und zog ihn hoch. Er hätte ihre Hilfe zwar nicht gebraucht, nahm sie aber dennoch liebend gern in Anspruch. »Du bist ganz schön unverschämt. Du hast mich doch schon den ganzen Tag.«
    »Ich bin nicht unverschämt. Ich plane nur gern für die Zukunft.« Er hielt ihre Hand umschlossen, strich mit dem Daumen über Devyns Unterlippe und stellte sich heimlich vor, es wäre sein Mund, der sich heiß auf ihren presste. »Und ein Abendessen ist ja keine Verpflichtung fürs Leben. Essen musst du so oder so. Zu zweit schmeckt es einfach besser, oder?«
    Sie warf ihm den Stell-mir-nicht-dauernd-solche-Fragen-Blick zu, mit dem sie ihn schon im Auto gnadenlos gepiesackt hatte, bis er es schließlich aufgegeben und das Gespräch in unverfänglichere Bahnen gelenkt hatte.
    Von da an war sie merklich entspannter gewesen, und ihre »zufällige« Bekanntschaft entwickelte sich zusehends zu einem ersten Date. Er klopfte sich mental auf die Schulter. Alter Schwede, es ging doch nichts über die hohe Kunst der Verführung, man musste sie bloß aus dem Effeff beherrschen. Trotzdem mochte er nichts überstürzen.
    »Lass uns an den Rand der Klippe gehen«, schlug er vor und hielt ihre Hand fest umschlossen, während er ihr den anderen Arm um den Rücken legte.
    Sie zögerte und kam auf den rutschigen Steinplatten ein wenig aus dem Gleichgewicht. »Ich glaube, eher nicht.«
    »Hast du Höhenangst?«, fragte er.
    Sie nickte und wurde rot. »Da wird mir schwindlig.«
    Er verstärkte seinen Griff und brachte sein Gesicht dicht an ihr Ohr. »Ich halte dich gut fest«, sagte er weich, und seine Worte verloren sich im Wind. »Dann wird dir von mir schwindlig.«
    »Oh, Mann.« Sie drehte impulsiv ihr Gesicht weg, hielt aber weiter seine Hand. Kopfschüttelnd kletterte sie über einen von etlichen oben abgeflachten Steinen, die die einzigartige Küstenlandschaft bildeten. »Du flirtest beängstigend gut, weißt du das?«
    »Hey, kannst du nicht ein kleines bisschen romantischer sein? Wir sind immerhin in Irland, und das alles hier« – er beschrieb eine Geste, die das ganze wilde Naturschauspiel um sie herum einschloss – »wurde von einem unglücklich verliebten Riesen erschaffen.«
    »Oder von einem ausbrechenden Vulkan, je nachdem, ob man dem Mythos oder den Fakten Glauben schenken will.«
    Er lachte und verlangsamte ihr Tempo, indem er spielerisch an Devyns Hand zog. »Pragmatisch bist du also auch noch.«
    »Und du ein genialer Schau-spie-ler «. Sie zog das Wort in die Länge.
    Er rammte sich theatralisch eine Faust in die Brust, als hätte er einen Dolch in der Hand. »Autsch, das tut weh.« Doch was wirklich schmerzte, war,

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